MSR & PROZESSAUTOMATION
„Kritische Systeme müssen mit minimaler oder ohne Unterbrechung der Produktion oder Verfügbarkeit gewartet werden. Eine Reparatur ist dann vergleichbar mit dem Austausch von Teilen an einem Auto, während es kurzzeitig an einer Ampel steht.“
Manche Industrieanlagen dürfen niemals stillstehen. Zum Beispiel müssen die Stromerzeugung und das dazugehörige Elektrizitätsnetz ständig und ohne Ausfälle arbeiten und sicherstellen, dass immer genügend Strom vorhanden ist. Fällt die Stromversorgung aus, sind, mit Sicherheit, Menschenleben betroffen - Krankenhäuser, Transportsysteme und viele andere kritische Infrastrukturen sowie Produktionsbetriebe sind auf Elektrizität angewiesen. Auch in der pharmazeutischen Industrie sind Betriebsunterbrechungen oder Ausfallzeiten in vielen Fällen schwer tolerabel und müssen nach Möglichkeit vermieden beziehungsweise auf das absolute Minimum begrenzt werden.
Deshalb können diese Systeme und Anlagen im Dauerbetrieb oft nicht für Wartungsarbeiten angehalten werden. Stattdessen müssen kritische Systeme mit minimaler oder gar keiner Unterbrechung der Produktion oder Verfügbarkeit gewartet werden. Bei dieser Art von Produktionsstätten, ist eine Reparatur vergleichbar mit dem Austausch von Teilen an einem Auto, während es kurzzeitig an einer Ampel steht. Die OT-Cybersecurity-Experten von TXOne Networks zeigen, wie gepatchte und nicht gepatchte unternehmenskritische Endgeräte, sogenannte „Endpunkte“, in sensiblen Branchen mit Hilfe individueller OT-Defense-Lösungen und einer zentralen Security-Management-Konsole, vor der steigenden Bedrohung durch Cyberangriffe, geschützt werden können.
Endgeräte als Türöffner für Cyberangriffe
Ransomware verbreitet sich im IT-Ökosystem über Netzwerke mit dem Ziel, Daten zu kompromittieren, und Endpunkte sind aufgrund ihrer integralen Beziehung zu diesen Daten von entscheidender Bedeutung, um dies zu erreichen. Denn Daten liegen in drei Formen vor: Daten "im Transit", die in Netzwerken transportiert werden, und Daten "im Ruhezustand" oder "in Verwendung", die sich auf Endpunkten befinden. Aus diesem Grund spielen Endpunkte für Angreifer eine wichtige Rolle, und die Kompromittierung dieser Daten im Ruhezustand oder in Verwendung ermöglicht es Angreifern, durch das Sperren von Systemen ein Lösegeld zu fordern.
Ausgewählte Angriffsziele zeichnen sich oft durch eine IT-Umgebung mit einer Mischung aus patch-fähigen und nicht patch-fähigen Endpunkten aus, was aufgrund der Herausforderung, diese beiden unterschiedlichen IT-Technologien zu verwalten, ein leichtes Ziel für Cyberkriminalität darstellt. Lösungen, die speziell für den Schutz dieser beiden Arten von Anlagen, die nebeneinander laufen, entwickelt werden, sollten auch eine Fernverwaltung und -wartung von einem zentralen Standort aus ermöglichen.
Absicherung patch-fähiger Endpunkte
Die Sicherung patch-fähiger Endpunkte beginnt mit einer Inventarisierung der ICS-Anwendungen und -Lizenzen, die das manuelle Einrichten einer Ausnahmeliste fast vollständig überflüssig macht. Wenn dieses Inventar erstellt ist, wird bei der Installation ein Pre-Scan durchgeführt, bei dem diese wichtigen Arbeitsvorgänge nicht den sonst üblichen Einschränkungen routinemäßiger Bedrohungs-Scans unterworfen werden, sodass sich die Produktionsanlage auf ihre Arbeitsprioritäten konzentrieren kann. Das ICS-Inventar kann auch Dateien so schützen, dass sie nur innerhalb eines vom Administrator festgelegten Zeitfensters geändert werden können. Die gewählte Sicherheitslösung kann dann die vielen Wege absichern, die Malware in das System nehmen kann. Zum Beispiel kann sie die nicht zur Inventarisierung freigegebenen Dateien des Systems auf bekannte Bedrohungen scannen und jedes ungewöhnliche Verhalten oder jeden ungewöhnlichen Prozess identifizieren - sodass unbekannte Cyberangriffe beim ersten Anzeichen einer Anomalie erkannt und gestoppt werden können. Diese Scans fangen bekannte Malware ab.
Aber unbekannte Malware erfordert eine spezielle Technologie, zum Beispiel eine Sicherheitslösung, die mit „maschinellem Lernen“ der nächsten Generation arbeitet. Dieses maschinelle Lernen kann die Routineabläufe des Systems bewerten, so abnormales Verhalten erkennen und unbekannte Angriffe stoppen. Schließlich müssen auch Insider-Bedrohungen kontrolliert werden - Malware-Angriffe, die Schäden in Millionenhöhe verursachen, beginnen oft mit einem infizierten USB-Stick, der an den Produktionsstandort gelangt. Dank Sicherheitslösungen mit einer USB-Vektor-Kontrolle kann kein Gerät eine Verbindung zu Produktionsanlagen herstellen, ohne dass der Administrator dies von Fall zu Fall genehmigt. Bei dieser Art von Cyberdefense-Anwendungen handelt es sich um traditionell getrennte Technologien, die verfeinert und miteinander verwoben werden, um patch-fähige Systeme zu schützen, während nur alle sechs Monate ein sogenanntes „Pattern-Update“ erforderlich ist.
Chiyi Lin,
Product Manager “Stellar Series”