MSR & PROZESSAUTOMATION
Typische Beispiele sind Bewegungsmelder für Türöffner oder auch komplexe Abstandssensoren in Fahrzeugen. Gleichzeitig hat die Radartechnik in der industriellen Füllstandmessung – obwohl sie hier eine wesentlich höhere Signalempfindlichkeit benötigt – einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht.
Vega entwickelt seit 30 Jahren Sensoren für die Füllstandmessung mit Radar. Mit der Einführung der VegaPULS-Sensoren auf der Basis von 80 GHz begann vor einigen Jahren noch einmal ein neues Kapitel. Dank präziserer Fokussierung des Sendesignals lassen sich Mess- und Störsignale besser trennen – die Messung wird um zuverlässiger und einfacher. Zu den wichtigsten gehört sicherlich die Unabhängigkeit von den äußeren Bedingungen – von Temperaturschwankungen, Vakuum oder hohen Drücken zeigt sich der Radarsensor ebenso unbeeindruckt wie von starken Verschmutzungen. Dadurch sind die Füllstandsensoren nahezu verschleiß- und wartungsfrei und sind über Jahre im Einsatz.
Neuer Mikrochip als Herzstück
Nun hat Vega das Portfolio an Radarsensoren um eine neue kompakte Geräteserie erweitert. Diese eignet sich vor allem für preissensiblere Anwendungen, wie sie in der Wasser- und Abwasserindustrie oder in Hilfskreisläufen in der Prozessautomatisierung vorkommen. Hierfür entwickelte der Hersteller einen neuen Radar-Mikrochip, der sich durch eine sehr kleine Bauform und einen geringen Energiebedarf auszeichnet. Dies ist die Grundlage, um einen sehr kompakten Radarsensor anbieten zu können. Diese Mikrochips sind zudem deutlich kostengünstiger, so dass die Sensoren preislich mit der Ultraschall-Messtechnik mithalten können.
Robust, unempfindlich und witterungsbeständig
Die neue VegaPULS-Geräteserie eignet sich für die Füllstandmessung von Flüssigkeiten und Schüttgütern. Es gibt sie sowohl als Kompaktausführung mit Kabelanschlussraum als auch mit festem Kabelanschluss (IP68). Wie die bisherigen Sensoren der Serie liefern sie zuverlässige Messwerte unabhängig von den äußeren Bedingungen, wie Temperaturschwankungen oder Verschmutzungen. Zudem liefern sie standardisierte Ausgangssignale direkt aus dem Sensor.
Ergänzt wird die VegaPULS-Geräteserie durch die optionalen VegaMET-Steuergeräte. Diese besitzen ein großes Grafikdisplay, über das sich alle Messwerte visualisieren lassen. Da die Geräteserie zunächst speziell auf die besonderen Anforderungen der Wasser- und Abwasserindustrie ausgerichtet wurde, eignen sie sich zur einfachen Umsetzung von Pumpensteuerungen, Durchflussmessungen in offenen Gerinnen oder Überfüllsicherungen nach WHG. Zum Schutz gegen Witterungseinflüssen haben die Steuergeräte ein Feldgehäuse.
Unabhängig von Umgebungseinflüssen
Dass sich die neue Geräteserie unbeeindruckt von den äußeren Umständen zeigt, ist eine Eigenschaft, die sich vor allem in der Wasser- und Abwasserbranche bezahlt macht. Dort sind derzeit noch viele Ultraschallsensoren eingesetzt. Diese haben jedoch schon aufgrund ihres physikalischen Messprinzips immer mal wieder mit den Widrigkeiten der Natur zu kämpfen. Hintergrund ist, dass sich die Schalllaufzeit mit der Temperatur ändert. Auch bei starker Nebelbildung, Wind oder Regen werden die Schallwellen zusätzlich gedämpft und der Messbereich weiter eingeschränkt. Ganz anders verhält sich dagegen die neue VegaPULS-Geräteserie.
Typische Anwendung für die Radarsensoren sind zum Beispiel die Sammelkanäle, die Abwasser zur Kläranlage transportieren. Hier wird der Durchfluss an verschiedenen Stellen gemessen, sei es nun bei Sonne oder Regen. Zuverlässige Daten sind wichtig, da die Messung der Wassermenge am Eingang der Kläranlage die Grundlage für die Berechnung der Umlagekosten ist. Die hohe Genauigkeit der Radarsensoren, unabhängig von Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen, ermöglicht exakte Messwerte.
Stabile Messwerte trotz Verschmutzungen
In anderen Anwendungen kämpfen Füllstandsensoren häufig mit Anhaftungen und Verschmutzungen. Gerade bei Ultraschallsensoren wird dadurch die Zuverlässigkeit des Messsignals beeinflusst und die Totzone vergrößert. Durch eine optimierte Signalverarbeitung blenden dagegen Radarsensoren Störungen, die durch Anhaftungen am Antennensystem entstehen, einfach aus. Außerdem zeigen sich Radarsensoren unbeeindruckt von Verschmutzungen und müssen nicht gereinigt werden.
Dieser Vorteil zeigt sich in der Abwasserindustrie beispielsweise in Silos, in denen Kalk gelagert wird, der zur Stabilisierung des pH-Wertes eingesetzt wird. Radarsensoren liefern unabhängig von der Staubentwicklung zuverlässige Messwerte. Gleichzeitig messen sie durch die hohe Signalfokussierung selbst bei Anhaftungen an der Behälterwand sicher und sind unempfindlich gegenüber Ablagerungen am Sensor.
Prozessbedingt kommt es in einigen Anwendungen zu Überflutungen der Sensoren. Ultraschallsensoren werden daher oft durch mechanische Überflutungshülsen geschützt. Solche Komponenten können jedoch leicht verschmutzen oder beschädigt werden. Radarsensoren benötigen erst gar keine Schutzhülsen, die reparaturanfällig sind.
Radarsensoren erlauben eine sichere Messung bis zur Sensorantenne. Dies kommt besonders bei Lager- und Pufferbehälter zum Tragen, die den Materialnachschub für die laufenden Prozesse sicherstellen. Die kompakten Radarsensoren können hier ihre Stärken ausspielen, da sie selbst bei beengten Einbauverhältnissen und kleinen Prozessanschlüssen ihren Platz finden. Ohne Totzone messen die Sensoren zuverlässig bis zum Behälterrand. Selbst bei Ausgasungen des Mediums liefern die Sensoren sichere Messergebnisse – und dies unabhängig vom Medium und den Prozesseigenschaften. Da ein Großteil der neuen Sensoren über eine Ex-Zulassung verfügt, ist zudem der Einsatz bei brennbaren Medien möglich.
Punktgenaue Messung
Durch die hohe Fokussierung der 80 GHz-Technologie lässt sich der Radarstrahl fast punktgenau auf das zu messende Medium ausrichten. Somit entstehen bei Einbauten, wie Rohren oder Pumpen, in engen Schächten oder bei Ablagerungen an Wänden, keine Störsignale. Ein typischer Einsatzort sind Pumpstationen, mit denen in der Wasserwirtschaft Höhenunterschiede ausgeglichen werden. Hier dient die Niveaumessung im Pumpenschacht zur wirtschaftlichen Steuerung der Pumpen. Die Messwerte der Radarsensoren liefern hierfür die Basis und zwar unabhängig von Verschmutzungen, Schaum oder Kondensat. Selbst von Spinnennetzen lässt sich der Radarsensor nicht stören und liefert zuverlässige Werte.
Darüber hinaus gibt es aber auch ganz praktische Gründe, weshalb die Radarmesstechnik immer häufiger die Messung mit Ultraschall ablöst. Die Radarmesstechnik ist sehr unkompliziert in der Montage und Handhabung sowie einfach in der Bedienung.
Dazu beigetragen haben zum einen die vielfältigen Erfahrungen mit der VegaPULS-Geräteserie auf 80 GHz-Basis in ganz unterschiedlichen Branchen und Anwendungen, die in die Entwicklung der neuen Kompaktserie mit eingeflossen sind. Dadurch ist ein extrem hoher Erfahrungsschatz vorhanden, der sich auch in zukünftigen Einsätzen bezahlt machen wird. Zudem sind die Geräte universell einsetzbar, so dass eine optimierte Lagerhaltung möglich ist. Gut für den Anwender, der sich über kurze Lieferzeiten freuen kann!
Einfachste Inbetriebnahme
Die Geräteserie lässt schnell und einfach montieren. Diese Vorgaben gelten selbstverständlich auch für die Bedienung und Einstellung der Parameter. Jeder Anwender kann dank der Vega Tools-App die Geräte schnell und drahtlos über Bluetooth einrichten und bedienen – und dies aus sicherer Entfernung. In wenigen Schritten werden zuverlässige und genaue Füllstandmesswerte bereit gestellt. Gerade in rauen Umgebungen oder im Ex-Bereich werden die Parametrierung, Anzeige und Diagnose erheblich erleichtert. Neben der höheren Genauigkeit und Zuverlässigkeit sind dies wichtige Argumente, sich bei Standardmessaufgaben für die Radarmesstechnik zu entscheiden.