Fachpack 2021

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Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Top-Trend der Verpackungsindustrie

Die Fachpack 2021

Die FachPack, die vom 28.– 30.9.2021 in Nürnberg stattfindet, ist die Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse. Die Aussteller präsentieren ihr Angebot rund um die Prozesskette Verpackung für Industrie- und Konsumgüter.

Gezeigt werden: Packstoffe und Pack(hilfs-)mittel, Abfüll- und Verpackungsmaschinen, Etikettier-, Kennzeichnungs- und Identifikationstechnik, Maschinen und Geräte in der Verpackungsperipherie, Verpackungsdruck und -veredelung, Palettiertechnik, Intralogistik sowie Services. Mit dem neuen Slogan „Wir machen Zukunft“ widmet sich die FachPack 2021 dem brandaktuellen Leitthema „Umweltgerechtes Verpacken“. Als Treffpunkt des europäischen Verpackungsmarktes zieht sie Fachbesucher aus allen verpackungsintensiven Branchen an: Lebensmittel/ Getränke/ Genussmittel, Pharma/ Kosmetik/ Chemie/ Health Care, Non Food/ Tiernahrung/ weitere Konsumgüter sowie Automotive/ Technische Artikel/ Medizintechnik und weitere Industriegüter.


FachPack Trendradar 2021: Die drei Top-Trends

Nach der Auswertung der gesammelten Daten des Trendradars für die FachPack 2021 lässt sich zusammenfassend sagen: Die drei kommenden Top-Trends der Verpackungsindustrie sind allesamt Nachhaltigkeitstrends. Erster Top-Trend ist dabei die Erhöhung des Rezyklateinsatzes. Das Recycling von Kunststoffabfällen und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Neuprodukten schonen Primärrohstoffe. Gegenüber der Produktion aus Rohöl können somit CO2-Emissionen deutlich reduziert werden.

Als zweiter Top-Trend lässt sich der Einsatz von Monomaterialien für eine bessere Trennbarkeit ausmachen. Beim Recyclingprozess besteht eine wesentliche Herausforderung schließlich darin, Stoffe voneinander zu trennen. Laut dem Umweltbundesamt muss ein Material zu mind. 95 % aus einem Hauptmaterial bestehen, um als Monomaterial behandelt zu werden. Verpackungen aus einem Materialmix diverser Kunststoffarten können zwar auch recycelt werden, jedoch ist der Prozess deutlich umfangreicher und das Rezyklat verfügt über minderwertigere Eigenschaften als beim Monomaterial.

Den dritten Top-Trend sehen die Befragten in ressourcenschonender Verpackung. Bei deren Verwendung werden aufgrund von Materialeinsparungen wesentlich weniger Primärressourcen eingesetzt, was einen signifikanten Mehrwert hinsichtlich Nachhaltigkeit der Verpackungen liefert. Dies kann etwa mithilfe neuer Produktionsverfahren gut umgesetzt werden. Ein erklärtes Ziel ist jedoch, die Einhaltung der Funktionalität der Verpackung zu gewährleisten. Infolge der erhöhten Materialeffizienz bei Kunststoffverpackungen konnte der Materialeinsatz im Zeitraum von 25 Jahren beispielsweise um ein Viertel reduziert werden, was einer CO2-Einsparung von 2,6 Millionen Tonnen entspricht.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind bestimmende Themen in der Verpackungs- und Logistikbranche. Aber was passiert, wenn die Gamechanger miteinander kombiniert werden? Vieles deutet darauf hin, dass beide Trends zunehmend verschmelzen und sich dadurch verstärken. Digitale Technologien und die Nutzung von Daten sind wichtige Triebkräfte für den Wandel in der Verpackungsbranche. Sie erlauben es den Herstellern, ihr Kerngeschäft, sprich die Produktion von Waren, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Das umfasst die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle, aber auch die Optimierung bestehender Prozesse. Natürlich gilt das auch für Verpackungsprozesse, die durch intelligente Maschinen wesentlich flexibler und produktiver geworden sind. Seien es Materialeinsparungen oder die Möglichkeit, unterschiedliche Materialien – von papierbasierten Folien über Recyclingkunststoffe bis hin zu Kartons – handhaben zu können, mit modernen Maschinen lässt sich die jeweils umweltschonendste Verpackungsvariante wählen. Dadurch können Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit problemlos unter einen Hut gebracht werden. Fortschritte in der Fertigung – wie die Nutzung von Maschinendaten in Echtzeit, digitale Zwillinge, vorbeugende Wartung und automatisierte Materialflüsse – führen ebenfalls zu Effizienzsteigerungen und verbessern kontinuierlich die Nachhaltigkeit der Abläufe. Ohne die Fortschritte bei intelligenten Maschinensteuerungen wäre das nicht möglich.


Rückverfolgbarkeit: Codes für die Kreislaufwirtschaft

Außerdem eröffnet die Digitalisierung neue Wege in der Zusammenarbeit mit den Kunden und Lieferanten sowie bei der Gestaltung intelligenter, nachhaltiger und leichter recycelbarer Verpackungen. Gedruckte Tags und Codes geben Verpackungen eine digitale Identität. Waren können so leichter verfolgt und ihr interner und externer Transport effizienter geplant werden. Darüber hinaus können intelligente Verpackungen Informationen über die für ihre Herstellung verwendeten Rohstoffe und Kunststofftypen geben und so das Recycling in den Sortieranlagen unterstützen. Denn ineffektive Sortierung stellt eine der großen Hürden beim Recycling von Verpackungsabfällen dar. Je besser Verpackungen sortiert werden können, desto wirkungsvoller ist das mechanische Recycling und damit die Qualität des gewonnen Recyclingmaterials. Maschinenlesbare Codes auf den Oberflächen können das erheblich erleichtern.

Nachhaltigkeit durch digitales Supply Chain Management

Digitalisierung hilft dabei, Lieferketten transparenter zu gestalten. Vom Erzeugerhof des gekauften Steaks bis hin zu den Herstellungsbedingungen in den Ursprungsländern, erhalten Konsumenten damit die Möglichkeit, informierte Kaufentscheidungen zu treffen. Für Unternehmen erhöht das den Druck, Umwelt- und Sozialstandards umzusetzen. Beim Transport der Produkte werden auf der anderen Seite Daten dafür herangezogen, um möglichst schnelle und kurze Routen zu ermitteln. 

Die für die Produktionsebene angewandten Lösungen wie maschinelles Lernen und digitale Zwillinge lassen sich dabei auf die gesamte Logistik übertragen. Virtuelle Netzwerke der Supply Chain, basierend auf Algorithmen, stellen wirkungsvolle Instrumente bereit, um komplexe Warenströme exakt zu steuern, optimale Vertriebsnetze für ein Produkt zu berechnen und helfen dabei, Materialflüsse zu optimieren. Das sorgt nicht nur für Resilienz und Flexibilität, sondern auch für nachhaltigere Netzwerke. Lebensmittel gelangen zum Beispiel schneller zum Abnehmer und der Verlust der wertvollen Ware durch Verderb wird verhindert. Außerdem wird der CO2-Ausstoß verringert, wenn Routen optimal geplant werden und Fahrer ihre Strecken auf dem kürzesten Weg abfahren können.

Alle weiteren Informationen zum Programm: