CHEMIE

Zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft

Technologie für chemisches Recycling



Südpack und Clean Cycle haben eine Vereinbarung über eine langfristig angelegte Investition in die von Recenso entwickelte Carboliq-Technologie unterzeichnet. Die Entscheidung ist eine logische Konsequenz der Kooperation zwischen Südpack und Carboliq, die vor rund einem Jahr gestartet wurde.

Gemeinsam mit Clean Cycle bündeln Südpack und Carboliq ab sofort ihre Kompetenzen im Bereich des Wertstoffmanagements durch chemisches Recycling. Ziel ist es, die verfügbaren Kapazitäten für das innovative und hocheffiziente chemische Recycling unterschiedlichster Kunststoffe weiter auszubauen und im Sinne einer in Zukunft notwendigen Kreislaufwirtschaft bis dato nicht recyclingfähige Packstoffe kreislauf- und somit zukunftsfähig zu machen.

Mit dem Betrieb der Pilotanlage am Standort des Entsorgungszentrums in Ennigerloh haben Südpack und Carboliq den Beleg erbracht, dass unterschiedlichste Wertstoff-Fraktionen sowie gemischte und kontaminierte Kunststoffabfälle zu einer hochwertigen Ressource umgewandelt werden können. Neben der hohen Bandbreite der Einsatzmaterialien bietet das Carboliq Verfahren Vorteile im Hinblick auf die Energieeffizienz sowie die geringe Immissionsbelastung. Das gewonnene Öl steht in Neuware-Qualität zur Verfügung und kann wie fossile Rohstoffe von der Kunststoffindustrie zur Herstellung unterschiedlichster Kunststoffgranulate eingesetzt werden. Diese lassen sich wiederum bei der Herstellung von Hochleistungsfolien für anspruchsvolle Verpackungsanwendungen verarbeiten, wie sie insbesondere in der Lebensmittelindustrie gefordert sind.

Bislang haben die Kooperationspartner die Technologie sowohl zur Verwertung eigener Wertstoffströme als auch zur Verwertung von Prozess- oder Endkundenverpackungen erfolgreich genutzt. Mit der Investition in Carboliq entsteht ein schlagkräftiges Unternehmen, das mittelfristig seine Kapazitäten für hocheffizientes Recycling unter-schiedlichster Kunststoffe konsequent weiter ausbauen wird. „Nicht zuletzt verfolgen wir gemeinsam die Vision, leistungsfähige flexible Packstoffe, die sich nach heutigem Stand der Technik nicht dem mechanischen Recycling zuführen lassen, kreislauffähig und somit zukunftsfähig zu machen. Die Investition von Südpack und Clean Cycle ermöglicht uns, ein geschlossenes und sehr leistungsfähiges System im Industriestandard auch für diese Produkte zu schaffen.“, erklärt Christian Haupts, CEO bei Carboliq.

“In etlichen Anwendungsbereichen wie etwa in der Lebensmittelindustrie sind hoch-performante Mehrschichtfolien mit ausgeprägten Schutzfunktionen, die die Haltbarkeit unterschiedlichster Lebensmittel sicherstellen, auch morgen das effizienteste Mittel der Wahl“, sagt Dirk Hardow, Business Unit Manager bei SÜDPACK. „Denn sie gewährleisten bei minimalem Gewichteintrag maximalen Produktschutz – allerdings mit der Einschränkung, dass diese nicht mechanisch recycelt werden können. Mit Carboliq jedoch bieten wir eine Systemkomponente für die weitere Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in der Lebensmittelverpackungsindustrie, die auch auf Grund bestehender Gesetze allein durch das mechanische Recycling nicht erreichbar ist. Damit sehen wir in der Investition eine Chance, den Recyclingbegriff für Kunststoffabfälle über das mechanische Recycling hinaus breiter zu definieren.“

Auch die Clean Cycle Investments, deren Eigentümerin die Familie Last ist, hat sich dem Ziel verschrieben, die Durchsetzung von Innovationen in der Verpackungsindustrie zu unterstützen und diese damit zukunftsfähig zu machen. Laurens Last führt aus: „Grundsätzlich ist für uns als Unternehmen, das den Begriff „Cycle“ ganz bewusst in seinem Firmennamen manifestiert hat, ein zirkulärer Ansatz oberstes Prinzip. Wir sind zutiefst davon über-zeugt, dass das chemische Recycling maßgeblich dazu beitragen wird, dass auch mit hoch-performanten Kunststoffverpackungen eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft erreicht werden kann. Unser Engagement für Carboliq ist daher nicht nur eine Investition in eine umweltfreundlichere Zukunft, sondern auch ein besonderes Anliegen.“