EX-SCHUTZ & ANLAGENSICHERHEIT

Abfall als wertvoller Rohstoff

Smarte Sicherheitstechnik für die Entsorgungsindustrie


Allein die Deutschen produzieren 45 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr – wenn man die Menge in Abfallsammelfahrzeuge laden und diese hintereinanderstellen würde, reichten sie einmal komplett um die Erde. Die Firma Ludden & Mennekes konzipiert, konstruiert und realisiert, als auf Umwelttechnik spezialisierter Maschinenbauprofi, Anlagen für den Einsatz in der Entsorgungsindustrie. Für eine Serie davon setzte das Unternehmen auf smarte Sicherheitstechnik und holte sich dafür das Unternehmen Bernstein als Partner zur Seite.

Die Applikation

Die Verantwortlichen von Ludden & Mennekes sehen im Abfall einen wertvollen Rohstoff. Um eben diesen Rohstoff wiederverwerten zu können, sind ausgereifte Anlagenlösungen notwendig, deren Entwicklung und Umsetzung sie sich auf die Fahne geschrieben haben. Eine solche Lösung bietet beispielsweise die stationäre Verdichtungsanlage der Typenreihe KBW. Sie wird dort eingesetzt, wo größere Mengen an Reststoffen und wiederverwertbaren Rohstoffen vor dem Transport verdichtet werden sollen. Dies ermöglicht eine optimale Ausnutzung der zulässigen Zuladung eines Transportfahrzeuges und somit einen kostengünstigen Transport. Die Anlage eignet sich für das Verdichten von Restmüll, Gewerbeabfall, Grünabfall, Folie, Papier und Kartonagen.

Die Sicherheitstechnik

Zur Umsetzung von sicherheitstechnischen Lösungen für einen reibungslosen und sicheren Ablauf des Verdichtungsvorgangs stand dem Hersteller Bernstein aus Porta Westfalica zur Seite. Das Produktportfolio des Unternehmens erstreckt sich von Schaltern, Sensoren und Gehäusen über Tragsysteme und Bedienterminals bis hin zu Systemlösungen zur Bedienung und Absicherung ganzer Maschinen und Anlagen.

Konkret kommen an der Verdichtungsanlage der Firma Ludden & Mennekes mehrere berührungslose RFID Sicherheitssensoren (SRF) zum Einsatz. Sie übernehmen an vier verschiedenen Wartungsklappen die Aufgabe, zu überprüfen, ob diese ordnungsgemäß verschlossen sind. Stellt der Sicherheitssensor SRF fest, dass dies nicht der Fall ist, kann die Anlage nicht in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus helfen die smarten SRF Sensoren entsprechend schnell dabei, die unverschlossene Klappe zu finden, um den Fehler zu beheben. Denn seinen besonderen Fokus hat Bernstein bei der Entwicklung auf das zum Sensor zugehörige Diagnosesystem gelegt: Es liest eine Vielzahl an Daten aus und macht sie zentral und flexibel verfügbar.

Ein weiterer Sicherheitssensor SRF übernimmt im Inneren der Verdichtungsanlage eine extrem wichtige Funktion: „Wenn die Anlage nach einem Störfall wieder neu in Betrieb genommen wird, muss sichergestellt sein, dass der Pressstempel, der die Abfälle verdichtet, in eine sichere Position zurückfährt. Diese einfache Sicherheitsfunktion verhindert schwere Unfälle und garantiert eine definierte Startposition, damit die Sicherheitsprotokolle sauber funktionieren“, erklärt Robert Thesing (Bernstein), der Ansprechpartner vor Ort für die Verantwortlichen von Ludden & Mennekes ist. Zu überprüfen, ob der Stempel seine sichere Position im Inneren der Anlage erreicht hat, zählt ebenfalls zu den Aufgaben eines berührungslosen SRF Sicherheitssensors.

Die Herausforderung

„In Falle der Verdichtungsanlage von Ludden & Mennekes gab es die Anforderung, ein externes Förderband, das zur Verdichtungsanlage führt, sowie einen daran installierten Not-Halt ebenfalls einzubinden. Anforderungen der Maschinerichtlinie an eine sicherheitstechnische Verknüpfung sollten umgesetzt werden. Schließlich ist es entscheidend, dass das Förderband und die Presse „zusammenarbeiten“ und der aktuelle Status des jeweils anderen bekannt ist. Wenn das Förderband beispielsweise unaufhaltsam Abfall in die Anlage befördert, diese aber gerade nicht betriebsbereit ist, weil zum Beispiel ein SRF Sensor eine Störung entdeckt hat, ist das ein ungünstiges Zusammenspiel, das unbedingt vermieden werden sollte“, erklärt Robert Thesing die Herausforderung.

 

Die Lösung

Doch auch dafür fanden die Verantwortlichen eine individuelle Kundenlösung. Unter anderem die Bernstein Auswertung SCR P, die Abhilfe schafft. Wo bislang 8 Sicherheitsrelais in der Verdichtungsanlage zum Einsatz kamen, ersetzt davon allein das SCR P nun insgesamt 6. Für das Förderband und den daran installierten Not-Halt verblieben zwei weitere. „Zum einen können mit dem SCR P Kosten für Hardware eingespart werden. Zum anderen ist der Verdrahtungsaufwand für die Kunden wesentlich geringer, was eine erhebliche Zeitersparnis mit sich bringt. Durch die Kombination mehrerer Sicherheitsrelais in einem Gerät, nimmt das SCR P deutlich weniger Platz im Schaltschrank ein. Die Programmierung ist dabei dank der intuitiv bedienbaren Software für den Anwender völlig problemlos möglich“, erläutert Robert Thesing. Natürlich spielen auch beim SCR P die Diagnosedaten eine wesentliche Rolle. Sie werden dem Nutzer via Ethernet-Protokoll zur Verfügung gestellt.