FOOD

Mehr Resilienz durch cloudbasierte ERP-Lösungen

Moderne Lebensmittelversorgung


Infolge des COVID-19 wurden weltweit Supply Chains unterbrochen und ganze Branchen standen vor großen Herausforderungen. Die Sicherung von Lieferketten ist dadurch zu einer Zerreißprobe geworden. Insbesondere in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie mussten sich Unternehmen zunehmend an Preisschwankungen oder Mengenbeschränkungen anpassen, während andere gezwungen waren, zügig Omni-Channel- oder Multivendor-Strategien zu entwickeln.


Trotz der Diskussion, die industrielle Produktion nach Europa zurückzuverlegen, will nur jedes zehnte deutsche Unternehmen künftig verstärkt auf einheimische Lieferketten setzen. Das zeigt eine Umfrage des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung. Umso wichtiger wird eine korrekt implementierte Digitalisierungsstrategie in Unternehmen: Die digitale Transformation vieler Betriebe hat sich – getrieben durch COVID-19 – rasant beschleunigt. Mehr als 85 Prozent der befragten Unternehmen in einer, durch den Digitalverband Bitkom in Auftrag gegebenen Umfrage, sagen, die Digitalisierung habe massiv an Bedeutung gewonnen.


Mehr E-Commerce bedeutet mehr Herausforderungen 

Durch weltweite Lockdowns hat sich die ohnehin wachsende Nachfrage nach Omnichannel-Erlebnissen drastisch erhöht. Unternehmen, die noch nicht auf die Verwaltung mehrerer Vertriebskanäle vorbereitet waren, hatten es schwer, Schritt zu halten: Es ging darum, den Direktvertrieb aufrechtzuerhalten sowie die Verlagerung des Geschäfts hin zu Onlinebestellungen oder To-Go-Maßnahmen aufzubauen. Denn keine andere Branche hat im E-Commerce während der Corona-Pandemie so hohe Wachstumsraten wie der Lebensmittelhandel verzeichnet. Im Jahr 2020 stieg, nach Zahlen des Branchenverbandes bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland), der gesamte Online-Umsatz des Lebensmittelhandels, der Drogerien und Apotheken auf 6,89 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer (2019: 4,90 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer) mit einer Steigerung von 40,9 Prozent. Zudem werden Lebensmittel zunehmend online bestellt. Das geht aus einer Studie von Appinio hervor, die besagt, dass 38 Prozent der Befragten gelegentlich und knapp zehn Prozent größtenteils oder ausschließlich das Angebot von Online-Supermärkten und ähnlichen Lieferservices in Anspruch nehmen.

Einige Anbieter aus dem Lebensmittelhandel haben aufgrund dessen die Resilienz ihrer Supply-Chain erfolgreich optimiert, indem sie ihre Beschaffungsstrategien überarbeitet haben. Ein hilfreicher Aspekt darunter war das Beziehen von Rohstoffen und Zutaten von mehreren Anbietern. Denn Lebensmittel- und Getränkehersteller mussten schnell auf Veränderungen des Angebots und der Nachfrage reagieren – insbesondere da Hersteller immer mehr Produkte lokal beziehen wollten. Laut einer Umfrage von Gartner sind lokale und regionale Lieferketten jedoch teurer, weil sie dem Ökosystem mehr Akteure und Komplexität hinzufügen. Allerdings ermöglichen sie auch eine bessere Kontrolle über den Warenbestand, bringen die Produkte näher an den Endverbraucher und sind ökologisch nachhaltiger im Hinblick auf Transportwege.

Moderne Technologien unterstützen Auswertung von Daten 

Nach Angaben von McKinsey macht der E-Commerce mittlerweile zehn bis 15 Prozent der Gesamtausgaben im Lebensmittelhandel aus. Daher setzen immer mehr Unternehmen auf moderne Technologien, die es ihnen erleichtern, einen nahtlosen Zugriff auf unterschiedliche Daten zu erhalten. Historische Daten können verwendet werden, um die Leistung, den Preis und die Qualität von Lieferanten zu analysieren, sodass Unternehmen ihre Beschaffungsstrategien effektiv überdenken und die Risiken einer Unterbrechung der Lieferkette minimieren können. Finanzdaten können genutzt werden, um die mit Materialien, Produktion und Versand verbundenen Kosten sowie die erzielten Margen zu bewerten. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Unternehmen ihre Produktpalette rationalisieren wollen oder ein alternatives Vorgehen vorab zahlenbasiert abwägen wollen.


Resiliente IT-Umgebung für optimale Abläufe

Besonders wichtig ist hier eine auf die speziellen Bedürfnisse der Kunden ausgerichtete Softwarelösung, die die unternehmensspezifischen Abläufe und Informationen, die ein Unternehmen benötigt, optimal unterstützt. Wie im Fall von California Custom Fruits & Flavors – das Unternehmen suchte nach einer geeigneten Softwarelösung, die den Materialfluss und das gesamte Handling im Unternehmen effizienter und noch widerstandsfähiger gegen Störungen der Supply-Chain macht. California Custom Fruits & Flavors (CCFF) produziert und liefert verarbeitete Früchte und Aromen an verschiedene Segmente der Lebensmittelindustrie, darunter Hersteller von Joghurt und Speiseeis, industrielle Bäckereien, Getränkehersteller sowie Restaurant-, Dessert- und Kaffeeketten. 

Das Unternehmen benötigte eine neue ERP-Strategie. Es stand vor der Wahl, entweder weiter in das bestehende System zu investieren oder ein komplett neues zu implementieren. Nach eingehender Analyse stellte sich heraus, dass die bestehende ERP-Lösung nicht mit der Entwicklung des Unternehmens mithalten konnte. Denn es gab eine Reihe von Funktionen, die das alte System nicht bewältigen konnte. Die Kosten für Anpassungen wurden gleichzeitig zu einer erheblichen Belastung für das Wachstum des Unternehmens. Die größten Anforderungen, die an die Funktionalität eines neuen ERP-Systems gestellt wurden, lagen in der Rezepturverwaltung, der Bestandsermittlung und dem Finanzwesen. Idealerweise sollten diese Funktionen, innerhalb eines Systems, zusammengefasst werden, um die Gesamtleistung zu optimieren, die Transparenz zu erhöhen sowie kostspielige und aufwendige Integrationen zu vermeiden. 

Die Wahl fiel auf das ERP-System von Deacom – insbesondere wegen der intuitiven Bedienerfreundlichkeit der Software und der Entwicklungsphilosophie, die darauf beruht, das System fortlaufend weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Komplexität in Unternehmen zu verringern. Die konfigurierbare ERP-Lösung bot CCFF die Flexibilität, skalierbar zu sein und sich schnell an verändernde Regulationen anzupassen.


Alle Funktionalitäten aus einem System

Durch die Implementierung des neuen ERP-Systems konnte CCFF die signifikantesten Optimierungen bei den Lager- und Produktionsabläufen verzeichnen. Als Resultat konnte ein deutlich effizienterer Produktions- und Materialfluss geschaffen werden, durch den beispielsweise die Produktion an Samstagen eingestellt und trotzdem mit der Nachfrage Schritt gehalten werden konnte. Die ERP-Lösung liefert alle Funktionalitäten aus einem System und arbeitet mit einer zentralen Datenbank. Sie ist in der Lage, eine optimale Leistung für alle Geschäftsbereiche zu liefern und dabei jederzeit so detailliert wie nötig Auskunft zu geben. Am stärksten war das in der Bestandsverwaltung zu erkennen, wo CCFF in Echtzeit einsehen kann, an welchem Punkt und in welchem Zustand sich die jeweiligen Produkte befinden und wie viel davon verfügbar ist. Das Unternehmen hat außerdem begonnen, neue Methoden einzusetzen, die schlankere Produktionsabläufe fördern. Darunter befindet sich unter anderem FIFO (First In, First Out), FEFO (First Expired, First Out) und eine inhärente Materialbedarfsplanung (MRP). Alle Daten sind für alle relevanten Abteilungen – wie den Einkauf, das Lager, die Buchhaltung und die Produktion – in Echtzeit verfügbar.


Scott Deakins,
Business Unit Leader  

Deacom