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Warnung vor Kostensteigerung

Brandbrief der Bayerischen Ernährungshandwerke

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Unter dem Überbegriff „Ernährungshandwerke Bayern“ arbeiten die fünf Spitzenverbände der bayerischen Ernährungswirtschaft zusammen. Dies sind der Landesinnungsverband für das Bayerische Fleischerhandwerk, der Landesinnungsverband für das Bayerische Bäckerhandwerk, der Bayerischer Müllerbund., der Konditoren-Innung Bayern und der Private Brauereien Bayern. Gemeinsam vertreten sie die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. In einem Brandbrief an das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie haben die bayerischen Ernährungshandwerke auf die existenzbedrohende Entwicklung der Strom- und Gaspreise aufmerksam gemacht.

 

Zugleich fordern die Spitzenverbände der Fleischer, Bäcker, Müller, Konditoren und Brauer den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf, die Situation, die nicht nur die Betriebe bedroht, sondern auch zu einer Anhebung der Lebensmittelpreise führen werde, zu entschärfen. „Es sind aber nicht nur die steigenden und kaum noch zu kalkulierenden Strompreise, die problematisch sind“, sagt Stefan Stang, Hauptgeschäftsführer des Verbands Private Brauereien Bayern, stellvertretend für die Ernährungshandwerke. „Alle wesentlichen Kostenfaktoren wie auch Rohstoffe und Transportkosten steigen massiv. Wir werden nicht umhinkommen, diese Preissteigerungen auf unsere Erzeugnisse umzulegen.“

 

In dem Brandbrief kritisieren die Spitzenverbände die aktuelle Preispolitik der Energieversorgungsunternehmen. Mit Verweis auf den ungebremsten Preisanstieg am Strommarkt und die hohe Volatilität geben viele Energieversorger entweder keine Preisangebote mehr ab oder sie beschränken die Gültigkeit ihrer Angebote auf 15 Minuten bis zu maximal einer Stunde, berichten die Geschäftsführer der Ernährungshandwerke. Das führe dazu, dass die Betriebe gar keine Chance hätten zu vergleichen, geschweige denn, entsprechend zu reagieren. Zahlreiche Betriebe würden durch die Mehrbelastungen in große Nöte getrieben und von den Kostensteigerungen geradezu überrollt.

 

„Die Marktentwicklung wird im kommenden Jahr zu massiven Kostensteigerungen führen, was hohe Auswirkungen auf die Verkaufspreise haben wird. Es muss schnellstmöglich nach vernünftigen Wegen zur Reduzierung der Belastungen gesucht und ein Weg aus dieser Krise gefunden werden“, sagt Lars Bubnick, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das bayerische Fleischerhandwerk. Deswegen appellieren die Geschäftsführer: „Staatsminister Aiwanger und andere Minister auf Bundes- und Länderebene müssen schnellstmöglich Auswege aus der Energiepreiskrise suchen und finden. Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf.“

 

Im Bereich der Energie könnte eine Lösung sein, dass einzelne Energiekosten-Bestandteile wie Umlagen und Abgaben zumindest zeitweise reduziert werden. So lange, bis es wieder mehr Preisstabilität und Kalkulierbarkeit gibt. Laut Prognosen könnte dies schon 2024 wieder der Fall sein, vermutet das Netzwerk. „Die konventionellen Energien wie Öl und Gas sind die Preistreiber, nicht die erneuerbaren Energien“, betont Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes. Ein schnellerer Ausbau der regenerativen Energien würde vielmehr dafür sorgen, dass Energie bezahlbar bleibe. Auch aus diesem Grund, neben der CO2-Einsparung und einer höheren Unabhängigkeit von internationalen Lieferanten, müsse der Zubau beschleunigt werden.