ANTRIEBSTECHNIK & MECHANIK
Palettieren ohne Schutzzaun
Cobot-Automatisierungslösung
Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung stand zunächst ein klassischer Palettierer mit zwei Linearachsen im Fokus. Deshalb wendeten sich die Verantwortlichen an die AHM Sondermaschinenbau GmbH in Dasing bei Augsburg, die seit über 25 Jahren entsprechende Pack- und Palettiersysteme entwickelt und realisiert.
„Als zentrale Herausforderung erwiesen sich die engen Platzverhältnisse vor Ort“, erinnert sich Hubert Asam, Geschäftsführer und Projektleiter bei AHM. Deshalb brachten er und seine Kollegen noch eine weitere Option ins Spiel: eine Lösung mit einem Cobot – einem Roboter, der eine sichere Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) und damit den direkten Kontakt zwischen Roboter und Bediener erlaubt. Der Vorteil: Personen können sich dem Manipulator gefahrlos nähern. Damit ist also weder ein Sicherheitsbereich noch eine Schutzzaun-Einhausung notwendig.
Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung tatsächlich für diese Alternative. Als weiterer Vorteil ist die entstandene kleine Anlage sehr flexibel einsetzbar, denn sie kann durch ihre Leichtbauweise bei Bedarf problemlos an andere Stellen im Werk versetzt werden. Und nicht zuletzt präsentiert sie sich nach Einschätzung von Geschäftsführer Hubert Asam als „smarte, schicke Lösung, die gut in diese hochwertige Produktionsumgebung passt“.
Die Anlage ist sehr einfach aufgebaut: Die Roboter-Zelle besteht lediglich aus dem Roboterarm (montiert auf einem Sockel) mit passendem Greifer, Steuerung und Bediengerät. Die zu palettierenden Kartons kommen auf dem vorhandenen Zuführband angefahren und aktivieren den Roboter über eine Lichtschranke. Dieser setzt den Karton dann auf eine Palette um und zwar an die exakt passende Stelle.
Erste Praxiserfahrungen
Der neue Palettierer ist nicht nur der erste Cobot im Einsatz bei Verla-Pharm, sondern der erste Roboter überhaupt. Die Anlage läuft seit der Installation störungsfrei und hat die hohen Erwartungen von Anfang an voll erfüllt. Und auch für AHM war es ein wegweisendes Erfolgsprojekt: „MRK hat Zukunftspotenzial“, ist sich Geschäftsführer und Projektleiter Hubert Asam sicher. „Unsere Kunden fragen zunehmend danach. Entsprechende Lösungen sind für uns nicht zuletzt ein Marketinginstrument – zumal die Roboter der Motoman HC-Serie von Yaskawa auch optisch sehr gelungen sind.“
Florian Kohut,
Key-Account-Manager Packaging Industry
YASKAWA Europe
Christopher Schneider,
Cobot Business Coordinator
YASKAWA Europe