Vakuumverpackung mittels Saugdüsen direkt am Beutel
PROZESSTECHNIK: Herr Mayer, Maschinen von MBM werden bislang vorrangig für das Verpacken von Käse-Erzeugnissen im B2B-Bereich eingesetzt. Warum eigentlich?
Mayer: Die Fokussierung auf Käse ist historisch bedingt – und bis heute auch unser Kernmarkt. Denn die erste Vakuum-Verpackungsmaschine haben wir für die Reifeverpackung von Käse konzipiert und gebaut. Los ging es damals mit kleinen Emmentaler-Käsereien im Allgäu. Grundsätzlich jedoch können unsere voll- und semiautomatischen Lösungen zum Verpacken verschiedenster Lebensmittel in Gebinden und Großverpackungen zum Einsatz kommen. Das Spektrum reicht von Wurst, Schinken und Fleisch bis hin zu trockenen Produkten wie Nüssen und Trockenfrüchten.
Wir richten unsere Unternehmens- und Marketing-Strategie derzeit konsequent auf die Erschließung neuer Zielgruppen aus und treiben parallel den Ausbau unseres Portfolios intensiv voran. Mit der VSM Bulky mit manueller Einbeutelung beispielsweise steht Großkunden beziehungsweise B2B-Kunden seit kurzem ein Allrounder für das vertikale Verpacken loser Gebinde oder großer Produkte sowie Transportverpackungen für Schinken oder Fleisch zur Verfügung. Neben der optimalen Performance und Maschinenqualität legten wir zudem großen Wert auf Ergonomie und sicheres Arbeiten mit der Maschine – ein Aspekt, der insbesondere in Unternehmen mit häufig wechselndem oder auch wenig geschultem Personal von hoher Relevanz ist.
PROZESSTECHNIK: Und die semiautomatischen Modelle?
Mayer: In diesem Segment bieten wir verschiedene Modelle als flexible Allrounder für das Verpacken von Kleinserien oder extra großen Produkten an. Trotz ihrer Kompaktheit zeichnen sich auch diese Maschinen durch starke Leistungsmerkmale, exzellente Packungsergebnisse, ein hygienegerechtes Design und eine einfache Bedienbarkeit aus.
Und die bereits angesprochene VSM Bulky evakuiert und verschweißt mit optionaler Begasung als vertikale Verpackungslösung direkt in Kisten, Kartons oder Fässer – und ist eine ideale Option insbesondere für die Fleischbranche. Derzeit befindet sich das Modell in einer intensiven Testphase bei einem renommierten Fleischhersteller.
PROZESSTECHNIK: Eine ganz andere Frage, Herr Mayer: Wie bewerten Sie die derzeitige Marktsituation?
Mayer: Diese Frage lässt sich nicht mit einem Satz beantworten. Die Corona-Pandemie jedenfalls hat offenbart, wie fragil die ökonomischen, politischen und auch gesellschaftlichen Rahmenbedingungen weltweit sind. Ich denke hierbei vorrangig an die prekäre Lage auf den Rohstoffmärkten – für Stahl, aber auch für Elektrobauteile. Mit Lieferengpässen, Preisexplosionen wie auch Schwierigkeiten beim internationalen Warenverkehr werden wir auch weiterhin zu kämpfen haben.
Parallel wurden Unternehmen darin bestärkt, in Automatisierung und Digitalisierung zu investieren. Deshalb sind robuste, vielseitig einsetzbare, vollautomatische Verpackungsmaschinen derzeit sehr gefragt. Sie stehen für maximale Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit – und sind auch eine Option für Unternehmen, die mit Fachkräftemangel und hohen Hygiene-Anforderungen konfrontiert sind. Diesen Bereich werden wir in den kommenden Jahren daher konsequent weiter ausbauen.
Herr Mayer, wir danken Ihnen für dieses Interview!