Emissionsfreie Produktion für Life-Science-, Energie- und Contracting-Hub
Smart Control Center optimiert Ressourcenmanagement
Der Energiedienstleister GETEC betreut in Muttenz den größten Chemie- und Life-Science-Industriepark der Schweiz. Ziel ist, Energieverbrauch und Prozesskosten der ansässigen Unternehmen möglichst gering zu halten. Kein leichtes Unterfangen, denn die vor Ort stark verteilte Infrastruktur muss unter anderem Informationsabfragen in Echtzeit bewältigen und eine hohe Ausfallsicherheit gewährleisten. Zudem streben die Betreiber des Getec Park.Swiss eine „Net-Zero Energie Production“ an: eine nachhaltige Energieversorgung ohne ökologischen Fußabdruck. Bisher war das Energiemanagement auf vier Leitwarten verteilt, die unterschiedlich strukturiert waren. Um der anspruchsvollen Zielsetzung gerecht zu werden, stattete Jungmann Systemtechnik (JST) den Industriepark mit einer hochmodernen Leitwarte aus. Die flexible Kontrollraumsteuerung mit dem Multi-Consoling-System ermöglicht es, eine fast vollständig virtuelle Umgebung in Echtzeit von einem Ort aus zu bedienen. Nun können zentrale Systeme, Produktionsdaten und Kameras situationsabhängig auf der proaktiven Großbildleinwand sowie den einzelnen Arbeitsplatzmonitoren in der Zentrale abgerufen werden. Mithilfe der neuen Steuerungsumgebung lassen sich Energiemanagement und Zusammenwirken der einzelnen Systeme und Ressourcen am Standort deutlich effizienter regulieren.
Der Industriestandort Getec Park.Swiss im schweizerischen Muttenz bietet zahlreichen Unternehmen vom Kleinbetrieb bis hin zum Konzern auf rund 50 Hektar eine gemeinsame Wirkungsstätte. Eines haben sie alle gemeinsam: den Wunsch nach effizientem und nachhaltigem Ressourcenmanagement. Dabei ist das Thema Energie für die produzierenden Unternehmen im Chemie- und Life-Science-Park zentral, denn Strom, Wärme, Wasser und andere Betriebsmittel müssen für verschiedenste Fertigungsprozesse in großen Mengen zuverlässig abrufbar und qualitativ hochwertig zur Verfügung stehen. Damit sich die ansässigen Firmen auf ihre Produktion konzentrieren können, übernimmt die GETEC mit ihren rund 350 Mitarbeitern vor Ort viele Infrastrukturdienstleistungen. Hierzu zählt das Management des gesamten Infrastruktur-Lebenszyklus, begonnen bei der Bereitstellung und Erhaltung einer modernen Industrieumgebung bis hin zur Erzeugung von Energie, Eis und Druckluft.
Kontrollraum-Simulator zeigt zukünftiges Layout der Schaltzentrale
Das von JST entworfene Steuerungsdesign ist integraler Bestandteil der Zukunftspläne von GETEC am Industriestandort Muttenz: „Nicht nur werden Ansiedlungen neuer Produzenten und der Produktionsausbau ansässiger Unternehmen erfolgen. Zukünftig wird die Anwendung von grünem Wasserstoff ein wichtiges Element der Energiedienstleistungen von GETEC sein. Die Steuerungslösung von JST erlaubt es uns, eine Systemwelt zu schaffen, die genau zu unseren Wachstumsplänen passt und uns ausreichend Automatisierungsschritte in der Zukunft offenlässt, um den ökologischen Fußabdruck in Muttenz auf null zu bringen“, erläutert Gebhardt. Dabei ist der Wechsel auf eine nahezu vollständig virtuelle Steuerungsumgebung allein schon ein wichtiger Schritt. Denn durch die Reduktion notwendiger Rechner und physischer Server sowie das Bündeln in effizienten HCI-Clustern kann die Hardware wirkungsvoller ausgelastet werden. Ein eigens dafür ausgelegter Algorithmus sorgt für eine ausgewogene Verteilung der Rechenaufgaben auf die virtuellen Maschinen. In der Summe werden so der Stromverbrauch des Smart Control Center gesenkt sowie die Energienutzung optimiert.