AUS DEN UNTERNEHMEN

 Magnetventil spart Energie und Ressourcen 

Umwelttechnikpreis für Bürkert

Alle zwei Jahre zeichnet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg seit 2009 innovative Umwelttechniken aus, die zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung beitragen. Dotiert ist der Preis mit insgesamt 100.000 Euro. Auch 2023 reichten über 100 Unternehmen aus Baden-Württemberg ihre Produkte und Verfahren ein, um sich mit ihren Innovationen nominieren zu lassen. 

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In der Kategorie Energieeffizienz nahm Bürkert Fluid Control Systems mit dem Magnetventil „Whisper Valve Typ 6724“ in der Impuls-Version teil und wurde für den Preis nominiert. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung Ende Oktober nahmen Chief Technical Officer Stefan Müller, Produktmanager Michael Hartte sowie Ralf Scheibe aus dem Bereich Forschung & Entwicklung die Urkunde vom Staatssekretär Dr. Andre Baumann entgegen. „Der Umwelttechnikpreis ist eine gute Gelegenheit, auf innovative technische Lösungen aufmerksam zu machen und diese einem breiten Publikum zu präsentieren. Zudem wird der Austausch zwischen Firmen gestärkt und der Blick über den Tellerrand ermöglicht“, hebt Ralf Scheibe die Vorzüge der Teilnahme am Wettbewerb heraus. 

Das eingereichte Whisper Valve ist ein kleines Magnetventil, dass lediglich einen kurzen Stromimpuls braucht und dann seine Schaltposition beibehält. Ein klassisches Magnetventil braucht im Vergleich dazu permanent Strom. Beim Bürkert-Ventil wird also der Strombedarf im Betrieb deutlich reduziert. In Zahlen bedeutet dies, dass es im Vergleich zu einem Standardprodukt nur circa 0,5 Prozent des üblichen Energiebedarfs benötigt. „So werden Batterien und Netzteile kleiner und an verschiedenen Stellen im Endgerät können Ressourcen gespart werden“, erklärt Ralf Scheibe und ergänzt: „Außerdem wurde es – im Gegensatz zu heute marktüblichen Ventilen – so konstruiert, dass sich die Materialien wieder sortenrein trennen lassen.“ Um die einzelnen Komponenten dennoch zuverlässig zu verbinden, wurden beispielsweise sogenannte Schnapp- und Pressverbindungen genutzt. „Dies ist neben der Energieeinsparung ein weiterer wichtiger Aspekt hinsichtlich des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung“, betont der Teamcoach aus dem Forschungs- und Entwicklungsbereich bei Bürkert. 

Auch wenn drei andere Unternehmen die vorderen Plätze in der Kategorie Energieeffizienz für sich entscheiden konnten, erhielt Bürkert neben der Urkunde für die Nominierung ein Preisgeld, das nun an den BUND, den Bund für Umwelt und Naturschutz gespendet werden soll. Auch zukünftig wird bei Bürkert weiter an effizienten Innovationen getüftelt, denn „der Preis motiviert, auch weiterhin an Lösungen zu arbeiten, die technologischen Vorsprung und Umweltschutz vereinen“, fasst Ralf Scheibe zusammen.


 Dr. Peter Selders wechselt an die Firmenspitze 

Neuer CEO bei Endress+Hauser

Wie angekündigt vollzieht Endress+Hauser den Wechsel an der Firmenspitze: Dr. Peter Selders übernimmt als CEO die Leitung des schweizerischen Spezialisten für Messtechnik und Automatisierungslösungen. Der promovierte Physiker ist 54 Jahre alt, arbeitet seit 2004 im Unternehmen und leitete bislang das Kompetenzzentrum für Füllstands- und Druckmesstechnik mit Sitz in Maulburg. Er ist in der 70-jährigen Firmengeschichte erst der vierte CEO der Gruppe.

Sein Vorgänger Matthias Altendorf (56) wechselt nach zehn Jahren an der Spitze in den Verwaltungsrat der Firmengruppe. Er hatte 2014 als erster familienfremder CEO die Nachfolge von Dr. h. c. Klaus Endress angetreten, den er jetzt als Präsident des Verwaltungsrats ablöst. Dort werden künftig zwei Mitglieder der dritten Generation die Interessen der Gesellschafterfamilie wahrnehmen: Neben Sandra Genge zieht zum 1. Januar 2024 auch Steven Endress in das Gremium ein, ein Enkel des Firmengründers. 

Die Nachfolge von Peter Selders bei Endress+Hauser Level+Pressure tritt Dr. Dirk Mörmann (50) an, der dort bisher Hauptbereichsleiter Technik und Mitglied der Geschäftsleitung war. Alle diese Veränderungen hatte Endress+Hauser bereits im Februar 2023 angekündigt.


 Auf Basis von UniversalAutomation.org 

Plug-and-Produce-Lösung

Die Automatisierungsplattform EcoStruxure Automation Expert von Schneider Electric kann jetzt nahtlos mit der PLCnext Technology von Phoenix Contact eingesetzt werden. Die Kompatibilität der beiden Systeme stellt einen wichtigen Meilenstein bei der Transformation industrieller Automatisierungssysteme dar und ebnet somit den Weg zu einer herstellerübergreifenden, offenen und softwaredefinierten Automatisierungstechnik.

Sowohl Ecostruxure Automation Expert von Schneider Electric als auch PLCnext von Phoenix Contact setzen auf die Runtime-Technologie von UniversalAutomation.org und ermöglichen industriellen Anwendern dank verbesserter Portabilität und Interoperabilität ein neues Maß an Effizienz. Die Runtime-Engine basiert auf dem IEC 61499-Standard und schafft ein Ökosystem von Automatisierungs-Plugins und Softwareanwendungen, die völlig unabhängig von der Hardware arbeiten können, auf der sie ausgeführt werden. Dieser softwaredefinierte Automatisierungsansatz gibt Industrieunternehmen die Möglichkeit, Automatisierungsplattformen verschiedener Hersteller zu kombinieren, um so die Hürden von geschlossenen und proprietären Automatisierungsplattformen zu überwinden.

EcoStruxure Automation Expert von Schneider Electric ist ein offenes, softwarezentriertes Automatisierungssystem. Es wurde entwickelt, um die Ausführung von Automatisierungsanwendungen von ihrer Hardware zu entkoppeln und dabei Lösungen verschiedener Automatisierungsanbieter nahtlos zu integrieren. EcoStruxure Automation Expert bietet Industrieunternehmen, Systemintegratoren und OEMs eine große Freiheit bei der Konzeption von Automatisierungslösungen. Nun lässt sich die UniversalAutomation.org Runtime auch auf Phoenix Contact PLCnext-Steuerungen freischalten. Benutzer:innen haben dann die Möglichkeit, ihre Anwendungen mit EcoStruxure Automation Expert zu entwickeln und auf PLCnext-Steuerungen von Phoenix Contact bereitzustellen.

Das Zusammenspiel bedeutender Markttrends macht den Übergang zur softwaredefinierten Automatisierung unvermeidlich, so der Branchenanalyst IDC in seinem jüngsten Ausblick Software-Defined Industrial Automation: An Update.

„Die Zusammenarbeit mit Schneider Electric hat gezeigt, wie flexibel und offen die PLCnext-Technologie ist“, betont Andrew Vanderpool, Senior Project Engineer bei Phoenix Contact und Co-Vorsitzender der OPAF Technical Working Group. „Wir sind gespannt, wie wir unsere Zusammenarbeit ausbauen können, um mehr Softwarelösungen in unsere Plattform integrieren zu können.“

„Dieser Ansatz zeigt, dass Automatisierungslösungen, die über verschiedene Systeme hinweg gut funktionieren, realisierbar sind und dabei mehr Flexibilität in unserer sich schnell verändernden digitalen Welt bieten“, sagt Fabrice Jadot, Senior Vice President, Next Generation Automation Solution Incubator bei Schneider Electric. „Kein Unternehmen kann das Versprechen von Industrie 4.0 allein erfüllen. Die heutige Ankündigung zeigt, dass ein erweitertes Ökosystem von Partnern, die mit offenen Architekturen zusammenarbeiten, den industriellen Betrieb positiv beeinflussen kann.“

Schneider Electric, Phoenix Contact und UniversalAutomation.org nehmen an der Jahreshauptversammlung 2023 des NAMUR-Anwenderverbandes Automatisierungstechnik in der Prozessindustrie teil, die vom 23. bis 24. November  in Düsseldorf/Neuss stattfindet, um mehr über die Technologiekooperation zu vermitteln und den Ansatz der softwaredefinierten Automatisierung zu diskutieren.