CHEMIE




 Kalzinierungsanlage für Saudi-Arabien 

Phosphorgips-Recycling und 
CO2-Abscheidung

Einen Rahmenvertrag über die Entwicklung, das Engineering und die Lizenzierung einer Kalzinierungsanlage für die Phosphorgipsverarbeitung hat thyssenkrupp Uhde mit Ma’aden (Saudi Arabian Mining Company) unterzeichnet. Die geplante Anlage, die am Standort Ras al Khair von Ma’aden in Saudi-Arabien errichtet werden soll, dient dem Recycling von Phosphorgips und der Abscheidung von CO2-Emissionen. Die gemeinsame Forschung und Entwicklung wird in Zusammenarbeit mit thyssenkrupp Polysius und Metso Outotec durchgeführt.

Hassan Al-Ali, Executive Vice President, Ma’aden Phosphate: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern bei der Entwicklung dieser Lösung. Unsere neue patentierte Technologie soll zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und zur Wiederverwertung von Phosphorgips in eine nützliche Ressource eingesetzt werden. Mit diesem ehrgeizigen Projekt werden wir einen wichtigen Beitrag zur Saudi Green Initiative leisten und im Einklang mit der Vision 2030 des Königreichs eine nachhaltige Wirkung erzielen.“

„Wir fühlen uns geehrt, dass unser langjähriger Kunde sich erneut für unsere Technologie und unser Know- how entschieden hat“, sagte Lucretia Löscher, COO thyssenkrupp Uhde. „Wir liefern das innovative Verfahren, um die Phosphatindustrie in eine Kreislaufwirtschaft zu überführen. Dieses Projekt wird ein weiterer wichtiger Meilenstein für thyssenkrupp Uhde sein, um die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen.“

Derzeit fallen erhebliche Mengen an Phosphorgips als Nebenprodukt bei der Produktion von Phosphorsäure an, die für die Herstellung von Phosphatdünger unerlässlich ist. Die Möglichkeiten, Phosphorgips direkt zu verwenden, sind aufgrund von Verunreinigungen und den allgemeinen Eigenschaften dieses Materials sehr begrenzt. Das innovative Verfahren zur Behandlung von Phosphorgips hat drei große Vorteile: Erstens wandelt es Phosphorgips in Branntkalk (Kalziumoxid, CaO) um. Durch den Einsatz alternativer Brennstoffe wie Wasserstoff oder Schwefel ist dieser Kalzinierungsschritt CO2-arm. Zusätzliches Know-how für diesen Prozess liefert thyssenkrupp Polysius, ein Komplettanbieter für die Zement- und Kalkindustrie. Zweitens ermöglicht der Prozess die Rückgewinnung von Schwefelsäure, die recycelt und als Ausgangsmaterial für die Phosphorsäureproduktion wiederverwendet werden kann. Und drittens bindet der Branntkalk durch einen Karbonisierungsprozess CO2 in Form von Kalkstein. Der Kalkstein kann dann zum Beispiel in der Bauindustrie oder für die Zementherstellung verwendet werden.

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