Aus den Unternehmen

Tiefkühl-Verteilzentrum für spanischen Lebensmittelhändler

Mercadona ist ein führender Lebensmitteleinzelhändler in Spanien, der seine Kunden in Spanien und Portugal über Filialen und den Online-Handel mit Waren versorgt. Nun setzen Mercadona und Witron ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit weiter fort. Ende Dezember 2022 erfolgte die Vertragsunterzeichnung für die Planung und Realisierung eines neuen Tiefkühl-Logistikzentrums in Parc Sagunt (Valencia) zwischen Mercadona und Witron, womit eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt wird. Die produktive Nutzung des Zentrums ist für 2025 geplant. 

Die hochautomatisierte Anlage beliefert zukünftig fast 200 Mercadona-Filialen aus einem Sortiment von mehr als 650 Tiefkühl-Artikeln. Mit den Witron-Lösungen OPM und PSSM werden bei einer Umgebungs-Temperatur von minus 23 Grad Celsius an einem Spitzentag bis zum 58.000 Handelseinheiten vollautomatisch und filialgerecht auf Paletten kommissioniert – der Großteil davon durch sechs COM-Maschinen.

Dem OPM-Bereich vorgeschalten sind ein viergassiges automatisches Paletten-Lager mit 5.980 Stellplätzen sowie ein zwölfgassiges Tray-AKL mit 63.000 Stellplätzen. Die eingesetzten Mechanik-, Fördertechnik- und Materiafluss-Komponenten werden von WITRON selbst entwickelt und gebaut. Ebenso die integrierte End-to-End-IT-Plattform.

„Mercadona und den Logistik-Lifetime-Partner Witron verbindet sein fast zwei Jahrzehnten eine vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft. Diese geht weit über ein übliches Kunden-Dienstleister-Verhältnis hinaus“, verdeutlicht Rosa Aguado, Generaldirektorin Logistik bei Mercadona. „An den Standorten Ciempozuelos, Ribarroja, Villadangos, Abrera, Vitoria, Guadix – und zukünftig auch in Parc Sagunt – wurden bereits 14 hochautomatisierte Projekte geplant und realisiert, woraus wir aktuell 1.662 Filialen mit Waren aus dem Trocken-, Frische- und Tiefkühlsortiment versorgen. Mit 191 installierten COM-Maschinen sind wir weltweit einer der größten Witron-Kunden, der mit der OPM-Lösung arbeitet. Neben einer hohen Wirtschaftlichkeit überzeugt uns die Lösung durch eine Vielzahl nachhaltiger Vorteile – für unsere Filialen, unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und für die Umwelt.“


Brasilianische Verpackunglösungen für Europa

Angesichts der Wiederbelebung der europäischen Nachfrage haben sieben brasilianische Vertreter der Maschinen- und Anlagenindustrie für den Verpackungssektor an der Interpack 2023 teilgenommen. Die Unternehmen Ariete, Delgo Metalúrgica, Equimatec, Tecnor, PFF Inova, Pak Mak und Varpe Brasil wurden hierbei vom Brazil Machinery Solutions Programm (BMS) unterstützt –Ergebnis einer Partnerschaft zwischen ApexBrasil (Brasilianische Export- und Investitionsförderungsagentur) und ABIMAQ (Brasilianischer Verband der Maschinen- und Anlagenindustrie).  

Unter den wichtigsten Neuheiten, die ausgestellt wurden, sind hervorzuheben: Pressenlinien zum Siegelschneiden aus 100% recycelbarem Material, Anlagen mit einem Zuführsystem mittels Flex Feeder-Rohre, Röntgeninspektionssysteme, zweispurige Verpackungsmaschinen mit einem Zuführsystem mit Magnetbewegungen, End-of-Line-Automationslösungen, Kartonverschließer und automatische Linien für die Herstellung von Lebensmitteln. 

„Mit einem strategischen Fokus auf die Kontaktaufnahme mit brasilianischen Unternehmen unterstreicht unsere Präsenz auf dieser Veranstaltung die Bedeutung des lateinamerikanischen Marktes für europäische Unternehmen. Darüber hinaus ist es eine ausgezeichnete Gelegenheit, Handelspartnerschaften in Europa zu suchen und unser Image auf dem Weltmarkt zu stärken", betont Patrícia Gomes, Außenhandelsvorstand des ABIMAQ.

Laut Angaben des BMS wurden in den letzten fünf Jahren durch internationale Geschäfte zwischen Brasilien und Europa mehr als 67,3 Millionen US-Dollar in diesen Markt bewegt. Ein Viertel davon konzentrierte sich auf das Gastgeberland der interpack: In diesem Zeitraum importierten die Deutschen umgerechnet 17,3 Millionen US-Dollar an brasilianischen Lösungen. Italien und Spanien investierten zwischen 2018 und 2022 Italien und Spanien Beträgen von fast 10,7 Mio. USD bzw. 6 Mio. USD.


Neue Generation pflanzlicher Ersatzprodukte

Pflanzliche Ersatzprodukte sind so beliebt wie noch nie. Sie gelten als nachhaltige Alternative zu tierischen Produkten, die derzeit erhältlichen pflanzlichen Produkte können in puncto Nachhaltigkeit aber leider noch nicht das liefern, was sich viele Konsument:innen davon versprechen. Grund dafür ist das proteinreiche Pulver aus Hülsenfrüchten (sog. Proteinisolat), auf dem die meisten pflanzlichen Ersatzprodukte derzeit basieren. Die Produktion von Proteinisolat verursacht hohe Co2-Emissionen. Proteinisolate sind zudem nur beschränkt funktional, was zur Konsequenz hat, dass die damit hergestellten Ersatzprodukte oftmals vieler Zusatzstoffe bedürfen, um geschmacklich und in Bezug auf die Textur ansprechend zu sein.

Der schweizer Start-up Fabas lanciert gemeinsam mit Prof. Michael Beyrer und seinem Team von der Fachhochschule Westschweiz in Sion sowie der Groupe Minoteries SA ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Rohstoffs für die Herstellung pflanzen-basierter Ersatzprodukte. Mit dem innovativen Forschungsprojekt soll ein Rohstoff entwickelt werden, der als Basis für eine neue, verbesserte Generation pflanz-licher Ersatzprodukte genutzt werden kann. Pflanzliche Ersatzprodukte, die halten, was sie versprechen: eine nachhaltigere Alternative zu Fleisch, gleichwertig im Geschmack, möglichst ohne Zusatzstoffe. Die Innosuisse und die Klimastiftung Schweiz unterstützen dieses Projekt, das mit einer Laufzeit von rund 2.5 Jahren angesetzt wurde, unter anderem deshalb, weil der innovative Produktionsprozess ein enormes Potential zur Reduktion von Co2-Emissionen hat.

Mit dem Forschungsprojekt sollen nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Proteinextraktion von Hülsenfrüchten erzielt werden, das Projekt hat auch ein handfestes Ziel: ein marktfähiges Produkt, das den gestiegenen Ansprüchen von Konsument:innen und Hersteller:innen gleichermassen gerecht wird. Aus diesem Grund werden unterschiedliche Interessensgruppen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus Landwirtschaft und Privatwirtschaft miteinbezogen, darunter unter anderem IP-SUISSE (Anbaukoordination), Hilcona (Produktentwicklung) und Emmi Schweiz (Produktentwicklung).


Wacker übernimmt spanischen Hersteller ADL BioPharma 

Der Münchner Chemiekonzern Wacker hat 100 Prozent der Anteile des Auftragsherstellers ADL BioPharma von dem Finanzinvestor Kartesia erworben. Nachdem WACKER bereits 2016 Fermentationsanlagen in León, Nordspanien, übernommen hat, geht damit der gesamte Standort in den Besitz des Chemiekonzerns über. Mit der Akquisition des Unternehmens, in dem rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, erwirbt Wacker Fermentationskapazitäten von circa 2.000 Kubikmetern (Bruttovolumen) sowie zusätzliche Kapazitäten für Rückgewinnungs- und Aufreinigungsprozesse. Die bestehenden Kundenbeziehungen von ADL BioPharma als Auftragshersteller (CMO) für fermentativ hergestellte Produkte für die Lebensmittel-, Pharma- und Konsumgüterindustrie wird Wacker weiterführen und ausbauen. Der Kaufpreis für die Akquisition liegt bei mehr als 100 Millionen Euro.

„Die Akquisition von ADL BioPharma ist ein wichtiger Schritt für das weitere Wachstum unseres Biotechnologiegeschäftes, mit dem wir im Jahr 2030 eine Milliarde Euro Umsatz erzielen möchten“, begründet der Vorstandsvorsitzende von Wacker, Christian Hartel, die Investition. „ADL BioPharma hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und ist im Umsatz stark gewachsen. Wir schaffen mit zusätzlichen Fermentationskapazitäten die Basis für weiteres Wachstum im Bereich nachhaltig hergestellter Lebensmittelinhaltsstoffe.

Susanne Leonhartsberger, die den Geschäftsbereich Wacker Biosolutions leitet, erläutert. „Das CMO-Geschäft von ADL BioPharma passt sehr gut in unser Portfolio. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche und äußerst wichtige Kundenbeziehungen, die wir konsequent weiterverfolgen und noch ausbauen werden. Wir werden diese Aktivitäten in unseren Geschäftsbereich integrieren, in dem wir unter anderem nachhaltige Inhaltsstoffe für die Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie herstellen.“