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 PROZESSTECHNIK:  Was sind Ihre „Helden“ aus der Technik, Industrie oder Forschung?

Bedö: Nikola Tesla - ein Ingenieur, Erfinder und Wissenschaftler, der seiner Zeit weit voraus war. Zu Lebzeiten hatte er über 700 Patente angemeldet. Seine Arbeiten trugen zu Neuerungen in den Bereichen Röntgenstrahlen, Radar, Beleuchtung, Robotik und vielem mehr bei. Unter anderem hat er vor über hundert Jahren drahtlose Anlagen mit Fernsteuerung konstruiert und bereits an ersten Geräten zur Nutzung der Sonnenenergie gearbeitet. Viele seiner Erfindungen sind bis heute geheim oder noch unbekannt.

 PROZESSTECHNIK:   Was ist für Sie die wichtigste technische Entwicklung aller Zeiten?

Bedö: Es geistert als Buzzword durch die Medien: Trotzdem sehe ich das Internet und vor allem die gobale Vernetzung von Menschen, Dingen (IoT) und Prozessdaten als eine der bahnbrechendsten Entwicklungen an. Das Internet bietet mehr denn je die Möglichkeit, diese Ideen und Daten interdisziplinär zusammen zu führen und den Menschen zur Verfügung zu stellen. Das Verstehen und Entscheiden auf Basis von Massendaten wird (technische) Innovationszyklen deutlich beschleunigen.

 PROZESSTECHNIK:   Für welche moderne technische Entwicklung sehen Sie die größte Zukunft?

Bedö: Ich vermute, dass Energiespeicherung ein zentrales Thema der Zukunft bleibt. Energie ist die Grundvoraussetzung für unsere moderne Welt. Neue Akkutechnologien spielen vermutlich eine Schlüsselrolle. Hier sind noch viele Herausforderungen zu lösen, was z.B. die Leistungsfähigkeit, Rohstoffbedarf und Recyclingmöglichkeiten nach der Nutzung angeht. Zudem finde ich die Entwicklung klimaneutraler, synthetischer Kraftstoffe äußerst interessant. Es wird spannend, welche Technologien das Rennen machen.

 PROZESSTECHNIK:   Welche gesellschaftliche Entwicklung wird den größten Einfluss auf die Zukunft haben?

Bedö: Lebenslanges Lernen als entscheidende Grundvoraussetzung, um in einer immer dynamischeren Welt am Arbeitsmarkt eine Chance zu haben. Nur so wird unsere Gesellschaft eine Chance haben, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Mehr denn je sehe ich die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft als Basis für nachhaltigen Wohlstand. Wissen und die Fähigkeit zur Transferleistung sind die Voraussetzung, um unsere Lebensqualität zukünftig zu erhalten und den Herausforderungen der ökologischen Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

 PROZESSTECHNIK:   Was halten Sie für die wichtigsten Errungenschaften Ihres Unternehmens?

Bedö: Flottweg hat das Kernprodukt, die Dekanterzentrifuge, über die Jahre konsequent entsprechend der Kundenanforderungen optimiert und weiterentwickelt. Ich sehe uns da ganz klar als Technologietreiber am Markt. Zentrifugen spielen in vielen verfahrenstechnischen Prozessen eine Schlüsselrolle. Hier können wir oftmals einen deutlichen Mehrwert für unsere Kunden realisieren – auch in Anwendungen, in welchen andere Technologieanbieter die Zentrifuge für nicht einsetzbar oder unrentabel halten.

 PROZESSTECHNIK:   Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenspolitik? Was ist das Motto Ihres Unternehmens?

Bedö: Unser Motto „Engineered For Your Success“ drückt unser Markenversprechen in kürzester Form aus: Wir von Flottweg geben alles, damit unsere Kunden mit uns messbar bessere Ergebnisse erzielen. Sei es eine höhere Wirtschaftlichkeit, mehr Effizienz, größere Zuverlässigkeit, maximale Prozesssicherheit oder einfach die bestmögliche Separationslösung mit dem besseren Trennergebnis. Am Ende zählt für uns nur eins: Der Erfolg unserer Kunden.

 PROZESSTECHNIK:   Welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Bedö: Ich sehe eine große Herausforderung darin, unseren Wissensvorsprung zu sichern und trotz Wachstum in Bewegung zu bleiben. Unser Unternehmenserfolg und die Kundenzufriedenheit basiert ganz klar auf dem Wissen unserer Mitarbeitenden. Daher werden wir zukünftig noch stärker unser Team weiterbilden und für lebenslanges Lernen begeistern. Und dies über alle Kontaktpunkte der internen Customer Journey gleichermaßen hinweg. Nur so lässt sich in meinen Augen der hohe Innovationsgrad beibehalten.

 PROZESSTECHNIK:   Welche Entwicklungen plant Ihr Unternehmen für die Zukunft?

Bedö: Wir treiben aktuell mehrere Entwicklungsfelder voran. Industriezentrifugen sind in unseren Augen mechanisch noch lange nicht ausgereizt. Technische Optimierungen fördern immer wieder neue Energiesparpotentiale zu Tage. Hohe Trenneffizienz kann in nachgeschalteten Prozessen zu deutlichen Einsparungen beitragen, insbesondere bei energieintensiven Verfahren wie Trocknungsprozesse. In vielen Anwendungsbereichen ist die Zentrifuge noch nicht etabliert, obwohl durch den Einsatz deutliche Prozessoptimierungen denkbar wären.

Herr Bedö, vielen Dank für das Interview!