PROZESSAUTOMATISIERUNG & DIGITALISIERUNG

Optimierung der Getränkepulverproduktion
AVEVA Group Limited
Von manueller Kontrolle zu datengestützter Präzision
Früher überprüften Mitarbeitende im Werk manuell alle 30 bis 60 Minuten die Feuchtigkeit und Dichte von Getränkepulvern während des sogenannten Agglomerationsprozesses. Bei diesem Verfahren werden die Pulver befeuchtet und getrocknet, bis sie die gewünschte „Fluffigkeit“ erreichen. Die manuelle Kontrolle konnte jedoch keine gleichbleibende Konsistenz gewährleisten: Obwohl die Pulver das Sollgewicht erfüllten, ergaben sich unterschiedliche Füllhöhen – es wurde also teilweise mehr Pulver verwendet als nötig.
Um dem entgegenzuwirken, entwickelte Nestlé gemeinsam mit AVEVA eine Lösung auf Basis von Echtzeitdaten. Ziel war es, mithilfe von smarten Datenanalysen Feuchtigkeits- und Dichtewerte präzise vorherzusagen und automatisierte Sollwertempfehlungen zu liefern – für gleichbleibende Qualität und geringeren Rohstoffverbrauch.
Das Lighthouse-Team übertrug historische Produktionsdaten in die Cloud und kombinierte sie mit aktuellen Prozessdaten aus einem Agglomerationsturm in Waverly. Die Analyse erfolgte auf CONNECT, einer cloudbasierten Plattform für Industrieanalysen: Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Echtzeit-Daten aus unterschiedlichen Quellen sicher zu verknüpfen und auszuwerten.

Vorteile der cloudbasierten Datenanalyse
Nestlé zeigt, wie ein datengesteuerter, cloudbasierter Ansatz neue Spielräume in der Lebensmittelproduktion eröffnet. Durch einheitliche Informationen in einem einzigen digitalen Strang und visualisierte Prozesse profitieren die Teams von Einblicken, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstrecken. Denn aus den Datenanalysen auf Grundlage industrieller Intelligenz lassen sich viele Rückschlüsse ziehen, um schnell auf Veränderungen zu reagieren und Prozesse bei Bedarf anzupassen. Beispielsweise bei der Rückverfolgbarkeit von Produkten, bei Angebotsengpässen oder Nachfrageverschiebungen.
Gleichzeitig ermöglicht der Einsatz der Plattform CONNECT eine schnelle Bereitstellung und flexible Skalierbarkeit über Standorte hinweg. „Indem wir die Lösung in der Cloud betreiben, können wir das Analysemodell problemlos auf andere Werke in verschiedenen Regionen ausweiten, ohne in zusätzliche Infrastruktur vor Ort investieren zu müssen,“ betont Greg O'Brien, Project Engineer und Project Owner bei Nestlé. Dank der offenen Architektur lassen sich Funktionen zügig erweitern und neue Anwendungen nahtlos integrieren. Nach dem erfolgreichen Leuchtturmprojekt mit Getränkepulvern plant das Unternehmen, den Ansatz auf weitere Produkte zu übertragen, die durch ähnliche Agglomerationsverfahren entstehen: In Zukunft will ein Team unter anderem die Konsistenz von Pizzateigen optimieren.