ANLAGEN & KOMPONENTEN
Moderne Instandhaltungskonzepte für die Prozessindustrie
Die Instandhaltung hat zum Ziel, die Funktionsfähigkeit einer Produktionsanlage erstens zu erhalten und zweites bei Verlust wiederherzustellen. Ersteres geschieht zumeist durch Inspektion und Wartung, letzteres durch Fehlersuche und Reparatur. In der Prozessindustrie spielen Inspektion und Wartung im Vergleich zu vielen anderen technischen Anwendungen eine größere Rolle, da ungeplante Stillstände in der Prozessfertigung durchschnittlich vielfach höhere Kosten verursachen. Daher müssen solche Stillstände, die eine Fehlersuche und Reparatur notwendig machen, von vornherein vermieden werden.
Da die Anlagen auch für Inspektion und Wartung heruntergefahren werden müssen, entstehen zusätzlich Kosten durch Produktionsausfälle. Wird während der Wartung festgestellt, dass benötigtes Werkzeug fehlt, oder zusätzliche Ersatzteile benötigt werden, steigen die Zusatzkosten ungeplant an. Gleiches passiert, wenn eingeplante Fachkräfte zum Zeitpunkt der Wartung ausfallen und ungeübten Vertretern die zu erledigenden Aufgaben erst erklärt werden müssen. Kurzum: Inspektion und Wartung müssen genau geplant und durchgeführt werden. Dabei reicht es nicht, Zeitpunkt und Dauer zu planen. Vollständigkeit bei maximaler Effizienz kann nur erreicht werden, wenn alle Tätigkeiten, die während der Inspektion und Wartung durchgeführt werden sollen, bekannt und geplant sind.
Inspektion und Wartung planen
In einem letzten Schritt werden Inspektion und Wartung auf Grundlage der Algorithmen und ihrer Metadaten zeitlich und inhaltlich ausgeplant. Metadaten umfassen zum Beispiel benötigtes Personal, Werkzeug und Ersatzteile, geschätzte Dauer, Durchführungsintervall und weiteres. Steht eine Inspektion oder Wartung an, erhält jede beteiligte Fachkraft einen Abarbeitungsplan und die ihr zugewiesenen Algorithmen (gegebenenfalls in der individuell sinnvollen Detailtiefe und Sprache). Benötigte Werkzeuge und Ersatzteile können vorab bereitgestellt werden und der effizienten und vollständigen Abarbeitung der Aufgaben während des geplanten Zeitfensters steht nichts mehr im Wege.
Ausweitung und Digitalisierung
Auf Basis der Ergebnisse der Schritte eins und zwei können ebenfalls Algorithmen für die Fehlersuche und Reparatur erstellt werden. So kann zielgerichtet und effizient gearbeitet werden, sollte trotz aller Wartung ein ungeplanter Stillstand auftreten. Dabei sollte unter Schritt zwei dokumentiert werden, wie sich eine Kombination aus Fehlerursache an einem bestimmten Systembestandteil bemerkbar macht. Fehlersuch-Algorithmen sind Schritt-für-Schritt-Anweisungen, um von einem solchen Symptom zur eigentlichen Fehlerursache zu gelangen. Der entsprechende Reparatur-Algorithmus beschreibt die Behebung der Fehlerursache.
Eine software-gestützte Erarbeitung von maschinenlesbaren Ergebnissen eröffnet zusätzliche Möglichkeiten: die Bereitstellung der Algorithmen auf digitalen Endgeräten, oder die Einbindung der Planung und Durchführung in ERP-Systeme sind nur die Spitze des Eisbergs. Automatisierung und der Einsatz von Künstlichen Intelligenzen sind die nächsten Schritte. Selbst die Unterstützung der Fachkräfte durch Augmented Reality oder das Trainieren von Instandhaltungsfällen in einer Virtual Reality sind denkbar.
Fazit
Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung bieten sich mehr und mehr Möglichkeiten, Fachkräfte bei der Instandhaltung von technischen Systemen wie Produktionsanlagen zu unterstützen. Die Potenziale zur Einsparung von Zeit und damit Geld und zur Vermeidung von Produktionsausfällen sind enorm. Es wäre vermessen zu glauben, dass sich geführte Instandhaltung nicht lohnt.
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