ENERGIEEFFIZIENZ & NACHHALTIGKEIT
Sensorik und Ex-Schutz für die Dekarbonisierung
Die Wertschöpfungskette der grünen Wasserstoffwirtschaft beginnt genau genommen bei Windrädern und Solaranlagen. Sie liefern die erneuerbare Energie für die Elektrolyseure, in denen das Gas dann CO2-neutral gewonnen wird. Diese stehen am Anfang der prozesstechnischen Phase, die auch Speicherung und Transport umfasst. Da die kleinen Wasserstoffmoleküle viele Stoffe durchdringen können und außerdem äußerst reaktionsfreudig sind, ergeben sich zum Teil sehr hohe Anforderungen, an die verwendeten Materialien. Außerdem werden für Speichertanks hohe Druckstufen benötigt. Davon abgesehen weist Wasserstoff in der Handhabung große Ähnlichkeit mit Erdgas auf.
Bewährte Prozesstechnik
Man kann also auf bewährte Prozesstechnik zurückgreifen, um die verschiedenen Abschnitte des Wasserstoffstroms zu regeln. Ein großer Teil soll in Deutschland durch das Kernnetz fließen, dessen Fertigstellung im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie bis 2032 geplant ist. Sowohl bei solchen weitverzweigten Versorgungsnetzen als auch bei räumlich ausgedehnten Anlagen, wie man sie auch in der Chemie und Petrochemie findet, sind zahlreiche manuell zu stellende Auf/Zu-Ventile im Einsatz. Obwohl sie in der Regel für unkritische Prozesse verwendet und nur selten betätigt werden, hilft ihre kontinuierliche Überwachung die Prozesse zu sichern und zu stabilisieren. Ein Anschluss per Kabel über lange Strecken wäre aber sehr teuer und aufwendig.
Ethernet direkt ins Feld
Für die Regelung von Wasserstoff-Anlagen werden neben Sensoren und Aktoren vor allem geeigneten Signalübertragungswege benötigt. Hier wird voraussichtlich Ethernet-APL als Übertragungsphysik für Netzwerke im Feld von Prozessanlagen eine zentrale Rolle spielen. Die Technologie eröffnet bei der Nachrüstung wie bei der Neuinstallation neue Möglichkeiten für flexible Gestaltung. Sie kommt mit der bekannten Zweidrahtleitung aus, überträgt jedes Protokoll und liefert gleichzeitig den Betriebsstrom für die angeschlossenen Geräte, mit einer Leistung bis 96 W.
Derzeit sind Übertragungswege zwischen Switch und Feldgerät von bis zu 200 m möglich. Auf Grundlage der Zweidrahtleitung bietet Ethernet-APL eine Innovationsoption, die den Umgang besonders einfach macht. Ein Gerätetausch einschließlich Gerätekommunikation und Loop-Check kann mit App-Unterstützung in wenigen Minuten durchgeführt werden.
Der Übertragungsmodus erlaubt praktisch unbeschränkte Flexibilität in der Kommunikation. Geräte werden beim Anschluss automatisch erkannt; Konfiguration und Diagnose können ausgelesen und ausgewertet werden. Das Hochladen der Dokumentation und die Übertragung des aktuellen Messwertes können gleichzeitig erfolgen. Pepperl+Fuchs war an der Entwicklung dieses offenen und herstellerunabhängigen Standards intensiv beteiligt. Dabei ist auch langjährige Erfahrung des Mannheimer Unternehmens im Explosionsschutz mit eingeflossen.
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