35 Jahre Profibus Nutzerorganisation
PNO startet ins Jubiläumsjahr
Die Profibus Nutzerorganisation (PNO) wurde vor 35 Jahren, am 11. Dezember 1989, in Frankfurt am Main gegründet, um die Standardisierung und Technologie von Feldbussystemen voranzutreiben. Damals legten zehn Firmen, vier technisch-wissenschaftliche Institute sowie der ZVEI die Grundlagen für eine durchsetzungsfähige Feldbusnorm. Heute ist Profibus & Profinet International (PI) mit ihren 24 regionalen Nutzerorganisationen auf allen Kontinenten die Nutzerorganisation für industrielle Kommunikationstechnologien. Profinet als Kerntechnologie ist dabei weltweit die Nummer 1 in der Fertigungs- und Prozessindustrie, aber auch bei Motion-Control-Anwendungen.
Nicht nur die Mitgliedsfirmen sind gewachsen, auch das von der PNO betreute Portfolio ist inzwischen breit aufgestellt. Längst geht es nicht mehr nur um Profibus und Profinet, sondern heute gehören IO-Link, omlox, MTP sowie die Roboterschnittstelle SRCI ebenso zum Leistungsspektrum von PI.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. „Entscheiden sich Anwender für den Einsatz einer Technologie, verlassen sie sich auf die Zuverlässigkeit, Stabilität und Interoperabilität der eingesetzten Komponenten. Daher setzt PI auf die weltweite Standardisierung ohne Kompromisse“, bekräftigt Xaver Schmidt, Chairman von PI. „Wir führen Daten zusammen und sorgen dafür, dass diese von der entsprechenden Applikation auch einfach erfasst und verarbeitet werden können.“
Eine Anforderung, die im Übrigen schon vor 35 Jahren bei der Gründung fester Bestandteil der PNO-Philosophie war. Dazu hat die PNO ein weitreichendes und weltweites Zertifizierungswesen aufgebaut, um von Anfang an die Interoperabilität von Produkten unterschiedlicher Anbieter zu sichern. Dies umfasst heute zehn weltweit kooperierende Testlabore. Ergänzt wird dies durch 56 Kompetenzzentren sowie Schulungen, Webinare und Workshops, in denen sich Entwickler und Anwender regelmäßig austauschen.
Die PNO ist aber nicht nur Experte für industrielle Netzwerke, sondern auch für die zwischenmenschliche Kommunikation. So engagieren sich derzeit mehr als 600 Expert:innen in 50 Arbeitsgruppen dafür, dass auch neue Trends aus dem Markt in eine verlässliche Technologie umgesetzt werden. Dazu zählen Themen wie Wireless-Anwendungen, Safety, Security, Datenübertragung für Data Analytics und das Energiemanagement. PI arbeitet überdies eng mit dem ZVEI, VDMA, ECLASS, der NAMUR sowie der FieldComm Group, ODVA, der Industrial Digital Twin Association (IDTA) und OPC Foundation zusammen. Demgemäß werden gemeinsam technologieübergreifende, praxisnahe Lösungen erarbeitet.
Für den Erfolg sprechen die Zahlen: Laut der Zählung für 2022 sind über 67 Millionen Profibus-Knoten, mehr als 58 Millionen Profinet-Knoten und 35 Millionen IO-Link-Knoten installiert. Eine aktuelle Zählung wurde angestoßen. In diesem Jahr starten Ethernet-APL und MTP durch und auch omlox ist inzwischen in mehr als 300 Anwendungen vertreten. „Wir haben in den vergangenen Jahren Standards in der Kommunikationstechnologie und Automatisierung gesetzt. Vielfach war dies die Basis, damit Innovationen in der Praxis Fuß fassen konnten“, so Schmidt „Den PI-Technologien gehört die Zukunft, nicht nur, um Digitalisierung einfach möglich zu machen, sondern auch energie- und ressourcenschonende Prozesse praxisnah zu gestalten.“
Dekarbonisierung, Globalisierung und Künstliche Intelligenz
IGR-Erfahrungsaustausch
Thema des Erfahrungsaustauschs der Interessengemeinschaft Regelwerk Technik (IGR) sind die Herausforderungen des globalen Technologie-Wandels und wie die Prozessindustrie diese meistern kann. Die in der chemisch-pharmazeutischen Industrie fest verankerte Veranstaltung ist dieses Jahr, am 4. und 5. September 2024 im Kultur- und Tagungszentrum Mörfelden, erstmals auch für Nicht-IGR-Mitglieder geöffnet.
„Seit 2001 ist der IGR-Erfahrungsaustausch Technik für IGR-Mitgliedsunternehmen ‚the place to be‘, um sich im Kollegenkreis sowie mit führenden Fachleuten zu neuesten technologischen Trends als auch zu aktuellen regulatorischen und technischen Entwicklungen auszutauschen“, sagt Dr. Werner Sievers, Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft Regelwerke Technik. Die vorgestellten Best Practices und konkreten Umsetzungsbeispiele geben wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit in den Unternehmen. Dieses Jahr öffnet die IGR das Format erstmals auch für Nicht-IGR-Mitgliedsunternehmen. „Damit erweitern wir den Wissensaustausch zwischen Unternehmen der Prozessindustrie, ihren Dienstleistern sowie Herstellern von Prozessanlagen und deren Komponenten”, so Dr. Sievers. „Wir freuen uns auf interessante Diskussionen und Anregungen aus einem noch größeren Teilnehmerkreis.“
Insgesamt 23 Fachvorträge hochkarätiger Expert:innen aus Industrie, Politik, und Wissenschaft geben einen fachlich tiefgehenden Einblick in die aktuellen Entwicklungen der Branche. Sie informieren über Leuchtturmprojekte aus der Mechanik und Verfahrenstechnik, der Elektro-, Mess- und Regeltechnik sowie der Prozesssicherheit und Werkstofftechnik. Weitere Themen umfassen die Potenziale der Wasserstoff-Technologie und synthetischer Kraftstoffe bei der Dekarbonisierung der Prozessindustrie, aber auch moderne Automatisierungskonzepte inklusive der voranschreitenden Integration von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Ausgestaltung einer praxisorientierten Deregulierung, die Herausforderungen des demografischen Wandels und – damit eng verbunden – Maßnahmen zum Know-how-Erhalt in den Unternehmen zählen genauso dazu. Diskutiert werden zudem die Folgen aktueller politischer Entwicklungen und der Globalisierung.
Der alle zwei Jahre stattfindende IGR-Erfahrungsaustausch Technik ist eine Plattform, um aktuelle Herausforderungen der Prozessindustrie zu diskutieren. Damit leistet die IGR einen Beitrag für den sicheren, regelwerkskonformen und wettbewerbsfähigen Betrieb von Prozessanlagen und deren Komponenten – eingeschlossen deren Herstellung, Wartung und Instandhaltung. Wegweisende Methoden und signifikante, praxisorientierte Lösungen schaffen Sicherheit und fördern Innovationen über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen. Im sich dynamisch wandelnden Wirtschaftsumfeld wird das künftig immer wichtiger.
Anmeldung und Informationen zu den Tagungsgebühren unter:
Eventmanagement
Martin Rauser
Industriepark Höchst
Gebäude D 681
65926 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 305 84640
E-Mail office@igrtechnik.de
Internet igrtechnik.com/igr-erfa-2024
Verbindliche Anmeldungen sind bis 4. August 2024 möglich. Weitere Informationen zum Programm unter: