AUS DEN UNTERNEHMEN

 Nachhaltigkeit mit Wachstum und Wirtschaftlichkeit 

E+H startet größtes Bauprojekt der Firmengeschichte

Seit über 60 Jahren ist die Erfolgsgeschichte von Endress+Hauser eng mit dem süddeutschen Maulburg verbunden. Jetzt wird der älteste und größte Produktionsstandort der Firmengruppe umfassend modernisiert und ausgebaut. Der Spezialist für Messtechnik und Automatisierungslösungen investiert die Rekordsumme von mehr als 100 Millionen Euro in das Projekt Campus 2030+. Damit will Endress+Hauser die Fertigung und Entwicklung von Füllstands- und Druckmesstechnik zukunftsfähig und nachhaltig machen.

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Endress+Hauser Group Services AG

Das Projekt Campus 2030+ ermöglicht effizientere Produktionsabläufe und erweitert die Bürofläche. In den kommenden Jahren werden zunächst die Fertigungs- und Logistikbereiche umgebaut. Bestehende Gebäude werden hierfür durch Neubauten ersetzt oder umfassend saniert. 2027 soll die erste Phase des Projekts abgeschlossen sein und die Nutzung starten. Die Bürogebäude werden in einem zweiten Schritt ebenfalls erneuert. 

Dr. Dirk Mörmann, Geschäftsführer von Endress+Hauser Level+Pressure, sagt: „Mit dem Projekt Campus 2030+ bekennen wir uns zum Standort Deutschland. Wir schaffen eine dauerhafte Grundlage für mehr als 2.000 Arbeitsplätze in der Region. Der weltweite Bedarf an hochpräziser und innovativer Messtechnik für die Prozessindustrie ist ungebrochen. Durch die Weiterentwicklung des Standorts können wir die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser bedienen. Wir stärken unser internationales Produktionsnetzwerk und steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ 

Mit dem Campus-Projekt wird Endress+Hauser in vielerlei Hinsicht nachhaltiger. Bereits heute produziert das Unternehmen in Maulburg bis zu 45 Prozent der benötigten Elektrizität selbst, vor allem durch Solarenergie und Kraft-Wärme-Kopplung. Die Baumaßnahmen werden die Energieeffizienz nochmals signifikant steigern. So lassen sich die neuen und sanierten Gebäude bis zu 90 Prozent energieautark betreiben. Für den Umbau nutzt Endress+Hauser bestehende Flächen. Bereiche, die jetzt noch versiegelt sind, sollen künftig begrünt werden. Eine optimierte Logistik wird den Verkehr und damit die Lärmbelastung verringern. 

„Als Familienunternehmen ist Endress+Hauser von Langfristigkeit im Denken und Handeln geprägt“, sagt Dr. Peter Selders, CEO der Firmengruppe. „Diese Einstellung steht auch hinter dem größten Investitionsvorhaben der Firmengeschichte. Mit dem Projekt Campus 2030+ sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Kompetenzzentrums für Füllstands- und Druckmesstechnik. Gleichzeitig zeigen wir, dass sich Nachhaltigkeit mit Wachstum und Wirtschaftlichkeit verbinden lässt.“ 


 Umgang mit fluktuierenden Energie- und Stoffströmen 

Elektrifizierung der Chemischen Industrie 

Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG

Wasserstoff spielt für die nachhaltige Wirtschaft eine große Rolle — als Energieträger und langfristiger Speicher gleichermaßen. In beiden Funktionen werden Wasserstofftechnologien sich eng mit den erneuerbaren, meist strombasierten Technologien verzahnen und können dann der energieintensiven Industrie und der Energiewirtschaft echten Mehrwert bieten. An der Verzahnung arbeitet Patrick Preuster mit seinem Team nun am Fraunhofer IEG. 

»Die chemische Industrie in Deutschland kann schon heute sehr gut mit Wasserstoff umgehen, erzeugt es in ihren Prozessen und setzt ihn für ihre Produkte ein«, stellt Prof. Patrick Preuster fest, der am Fraunhofer IEG im Competence Center Verfahrenstechnik forscht und an der Technischen Hochschule Rosenheim lehrt. »Was es aber noch braucht, sind Verfahren, die auch mit den fluktuierenden Energie- und Stoffströmen umgehen können, wie wir sie im zukünftigen Energiesystem erwarten.«

Wasserstoff wird als Energiespeicher dazu dienen, fluktuierende Energiequellen zu puffern. Dazu wird Preuster am Fraunhofer IEG eine digitale Toolbox für fluktuierende, lastflexible chemische Prozesse erstellen und Prüfstände im Labor und im Technikum für moderne regelungstechnische Ansätze in diesen Prozessen schaffen, um die notwendigen Prozessdaten zu sammeln. Sein Ziel ist es, das Produktionsprozesse der chemischen Industrie auf die Energieangebote der erneuerbaren Energien Wind und Sonne reagieren, Energie als chemische Reagenzien wie Wasserstoff zwischenspeichern und ihre Produktion stromnetzdienlich anpassen und so quasi als Energiespeicher Angebot und Nachfrage ausgleichen. Umgekehrt könnten kleinere chemische Anlagen auch direkt an Windkraftfeldern entstehen und Stromüberschüsse direkt vor Ort wirtschaftlich als Wasserstoff für andere Sektoren wie Verkehr oder Fernwärme speichern. Ein Baustein ist seine aktuelle Material- und Verfahrensentwicklung für membranlose, also wartungsarme Elektrolysezellen, die auch für die direkte Meerwasserelektrolyse geeignet ist. »An der Schnittstelle der Sektoren Chemie und Strom entstehen gerade ein spannender Markt und ein zukunftsweisendes Feld für die angewandte Forschung.«

Preuster kennt aus eigener Praxis die Planung, Simulation und Realisierung von chemischen Anlagen mit unterschiedlichem Automatisierungsgraden und Leistungsklassen bis zu 500 Kilowatt. Ein wichtiger Fokus war die Speicherung von Wasserstoff in organischen Flüssigkeiten (LOHC) für den sehr dynamischen Anwendungsfall der Mobilität, also in Zügen und im Schwerlastverkehr. Stets geht es um die Frage, wie Komponenten wie Katalysatoren, Prozesswärme, Pumpen, Druckregler, Gasreinigung und weitere Aggregate für einen dynamischen Betrieb fit gemacht werden können, um auf aktuelle Stromangebote und -bedarfe zu reagieren und mit lastflexiblen Produktionsketten weiterhin Fein- und Grundchemikalien herzustellen. Neue Katalyse- und Reaktorkonzepte — nicht nur für Wasserstoff — ermöglichen es Chemieparks und Industrieanlagen, sich netzdienlich im Stromnetz einzubinden und ihre Geschäftsmodelle zukunftssicher zu ergänzen und aufzustellen. Hierfür sind Kenntnisse über die Reaktionstechnik und die Verfahrenstechnik der Prozesse erforderlich, aber auch regelungstechnische Modelle.

»Im Grunde müssen wir Teile der chemischen Industrie elektrifizieren und grüner Wasserstoff aus der Elektrolyse kann dafür ein Schlüssel sein.« Dafür will Preuster mit einem Team aus Chemie-Ingenieurinnen, Elektro- und Regelungstechnikern die komplette Verfahrenstechnik über die Wertschöpfungskette vom Strom über Elektrolyseur, Speicher und Brennstoffzelle zurück zum Strom betrachten. »Für jedes Glied der Kette wird es in Zukunft einen Markt geben, auch wenn die Kette als Ganzes selten an einem Ort und zu einer Zeit gebraucht wird«, ist sich Preuster sicher.

Seine Professur hat Preuster nun an der Technischen Hochschule Rosenheim aufgenommen, die traditionell gut mit dem Chemiedreieck Burghausen vernetzt ist. »Ich möchte Studierenden ermöglichen, an topaktueller Forschung teilzuhaben.« Dazu wird er Abschlussarbeiten, Praktika und Werkstudententätigkeiten an Prüfständen und somit anwendungsorientierte Lehre an realen Projekten ermöglichen. Aber auch die computergestützte Forschung zu digitalen Zwillingen – etwa für die Beschreibung von dynamisch betriebenen Prozessen – soll Teil der Lehre werden. Seine Grundlagenforschung an der Hochschule betrifft die stoffliche Energiespeicherung als Wasserstoff, Ammoniak, Dimethylether und LOHC, die dafür notwendigen chemischen Katalysen in zum Teil mehrphasigen Prozessen sowie die Sicherheit in Wasserstoffanwendungen.


 Doppelte Anerkennung für Virtual-Reality-Plattform 

Red Dot Award für igus 

Igus GmbH

Die internationale Expertenjury des renommierten Wettbewerbs für Kommunikationsdesign Red Dot Award hat die offene Virtual-Reality-Plattform iguverse in zwei Kategorien prämiert: „Virtual Reality Installations“ und „Exhibition Design Elements”. Die Auszeichnung würdigt die Bemühungen des motion plastics Spezialisten, dem Mittelstand einen barrierefreien Zugang zu neuartigen 3D-Technologien zu bieten und so seine globale Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. Kunden können Produkte schneller, effizienter und nachhaltiger präsentieren und konstruieren, ohne eigene Entwicklungsressourcen aufbringen zu müssen. Zudem sparen sie durch die Nutzung des iguverse Kosten: So können Unternehmen zum Beispiel Messestände verkleinern und statt in teure Messemodelle zu investieren, digitale Exponate erstellen lassen. igus nutzt die Anerkennung als Rückenwind, um die Funktionalitäten des iguverse weiterzuentwickeln. 

Eine VR-Brille aufsetzen, einen Controller in die Hand nehmen und als Avatar in eine 3D-Welt abtauchen: Immer mehr Unternehmen setzen auf die Virtuelle Realität (VR), um in Konstruktion und Planung sowie Ausbildung und Marketing neue Wege zu beschreiten. Laut einer aktuellen Studie des IT-Branchenverbands BITKOM nutzt jeder fünfte deutsche Betrieb bereits einzelne VR-Anwendungen, 36 Prozent planen den Einsatz, 57 Prozent glauben, dass die VR große Bedeutung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit hat. „Es ist in dieser Phase von entscheidender Bedeutung, auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit begrenzten Budgets und Know-how abzuholen, damit sie den Anschluss an die Zukunftstechnologie nicht verpassen“, sagt Marco Thull, Head of Marketing bei igus. Aufbauend auf der VR-Plattform des Kölner Start-ups RAUM haben die Unternehmen gemeinsam das iguverse als digitale Plattform für den barrierefreien Einstieg in die VR entwickelt. Sie soll vor allem KMU dabei helfen, Produkte schneller, effizienter und nachhaltiger zu präsentieren und zu konstruieren. Auch Nutzer ohne technische Vorkenntnisse können leicht einsteigen. Auf Wunsch übernimmt igus sogar eine der bislang komplexesten Hürden: den Bau der Digitalen Zwillinge von Produkten für den virtuellen Raum.

Für diese Lösung wurde igus nun mit dem Red Dot Award: Brands & Communication Design 2024 ausgezeichnet. Dieser internationale Wettbewerb prämiert mittlerweile auch VR-Installationen, die nicht nur technisch fortschrittlich sind, sondern ebenso durch ihre kreative Gestaltung und ihren nachhaltigen Effekt auf das Publikum überzeugen und neue Perspektiven eröffnen. Eine internationale Jury aus 24 Experten hat das iguverse in gleich zwei Kategorien prämiert: „Virtual Reality Installations“ und „Exhibition Design Elements“. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnungen, denn der Red Dot Award ist eine wichtige Plattform für die Anerkennung und Förderung innovativer VR-Projekte“, sagt Thull. Erst 2023 wurde das iguverse zweifach mit dem German Brand Award prämiert, einem Branchenpreis für vorbildliche Markenführung und außergewöhnliche Marketingprojekte.

Die Jury des Red Dot Awards würdigte insbesondere die Bemühungen, KMU den Zugang zu 3D-Technologien auf Messen zu erleichtern. „In virtuellen Showrooms spielt Größe keine Rolle. Dort lassen sich selbst gigantische Bohrtürme so lebensnah präsentieren, wie es auf einem klassischen Messestand niemals möglich wäre“, erklärt Thull. Das bestätigt auch Jan Olfenbüttel, Head of Sales & Marketing bei h+b technics: „Durch die Digitalen Zwillinge unserer Liftsysteme für Boote und Yachten können wir unsere Produkte jederzeit und überall hautnah erlebbar machen und sogar im Betrieb zeigen. Das ist auf Messen kaum möglich. Gleichzeitig sparen wir Kosten. Statt in teure Messemodelle zu investieren, können wir in der VR einfach und flexibel neue 3D-Modelle integrieren und so selbst ohne große Standfläche viel mehr zeigen.“ Auch Abicor Binzel, Experte für Schweiß- und Schneidtechnik, ist vom Potenzial des Metaverse überzeugt. Laura Lenk, Digital Business Development bei Abicor Binzel: „Durch die Zusammenarbeit mit igus konnten wir auf der Weltleitmesse ‚Schweißen und Schneiden 2023‘ einen VR-Showroom unseres Portfolios für Laserschweißen und -löten präsentieren und so die immersive Interaktion mit dem Kunden steigern. Es ließ sich maßstabsgetreu zeigen, wie unsere Produkte in der Automobilbranche eingesetzt werden und Fragen direkt am Use-Case besprechen“. Die positive Resonanz der Messebesucher hat igus dazu veranlasst, die Funktionalitäten der Plattform weiterzuentwickeln. „Mittlerweile haben wir es geschafft, die Generierung Digitaler Zwillinge weitgehend zu automatisieren. Schicken uns Kunden eine STEP-Datei, können wir daraus innerhalb weniger Stunden ein 3D-Modell herstellen“, so Marco Thull. igus selbst experimentiert zudem mit den Möglichkeiten, die VR für Mitarbeiterschulungen und die Planung von Fabrikerweiterungen zu nutzen. Marco Thull: „Wir befinden uns erst am Anfang der VR-Reise. Die Möglichkeiten sind schier endlos.“


 Studie analysiert aktuelle und zukünftige Marktverteilung 

PROFINET bleibt führendes 
Ethernet-Protokoll

PROFIBUS Nutzerorganisation e.V

Eine aktuelle Studie des renommierten Marktforschungsinstituts Omdia zeigt, dass PROFINET weiterhin die führende Technologie im Bereich der Ethernet-Protokolle ist. Die Studie analysiert umfassend die aktuelle und zukünftige Marktverteilung und identifiziert PROFINET als klaren Spitzenreiter unter den bekannten Systemen. Die Details der Studie können direkt von Omdia erworben werden. PROFINET verdankt seinen Erfolg mehreren Prinzipien der Technologieentwicklung, die auch zukünftig für eine starke Positionierung sorgen werden. 

Die PROFINET-Spezifikation wird kontinuierlich anhand der Kundenanforderungen weiterentwickelt. In einem jährlichen Rhythmus veröffentlichte PI (PROFIBUS & PROFINET International) nun nach ausführlichem Review die Spezifikation V2.4 MU5. Diese Version enthält umfassende Security-Definitionen für die PROFINET Security Class 2 und 3. Gleichzeitig werden auch die GSDML und die Zertifizierung (das nächste Release wird demnächst veröffentlicht) konsequent weiterentwickelt. Dies schafft eine solide Basis für Entwickler und gewährleistet die Sicherheit und Zuverlässigkeit von PROFINET-Netzwerken. 

PROFINET wurde bewusst für den breiten Markt entwickelt und findet in unterschiedlichen Branchen Anwendung. Als erste verfügbare Umsetzung von Ethernet-APL treibt PROFINET over APL das Wachstum in der Prozessautomatisierung voran. Gleichzeitig ist es auch im High-End-Bereich der Bewegungssteuerung etabliert. Die bewährte IRT-Technologie ist in immer mehr Antrieben verfügbar. Parallel bereitet PROFINET Schritte für TSN (Time-Sensitive Networking) vor, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Die Architektur von PROFINET passt genau für die Anforderungen der digitalen Transformation. Zum einen ist ein einfacher Datenzugriff durch einen offenen TCP/IP-Kanal oder integriertem PN_Record_Rd/Rw möglich. Außerdem sind inzwischen PROFINET-Modelle auch auf OPC UA abgebildet. 

PROFINET ist ein zentraler Bestandteil des PI-Ökosystems. Sowohl technisch als auch organisatorisch gibt es eine enge Abstimmung mit anderen Technologien wie IO-Link, SRCI, omlox, MTP und NOA. In den Arbeitsgruppen sind mehr als 800 engagierte Mitglieder aktiv, die sich intensiv mit den Kundenanforderungen auseinandersetzen. 

Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht eine nahtlose Integration von PROFINET in das gesamte Automatisierungsumfeld. Entwickler und Anwender profitieren von einem breiten Spektrum an Lösungen und einer starken Gemeinschaft, die die Weiterentwicklung und den Erfolg von PROFINET vorantreibt.


 Sick und Endress+Hauser wollen Dekarbonisierung voranzutreiben 

Strategische Partnerschaft für die Prozessautomation

SICK AG

Das deutsche Sensorunternehmen Sick und der Schweizer Messtechnikspezialist Endress+Hauser haben einen Vertrag zur strategischen Partnerschaft für die Prozessautomation unterzeichnet. Die Energiewende erfordert neue technologische Lösungen für die Dekarbonisierung der Prozessindustrie, die beide Unternehmen mit gebündelten Kräften vorantreiben werden. Die Unterzeichnung besiegelt die strategische Partnerschaft, um Kunden noch besser zu unterstützen und bei der nachhaltigen Transformation der Prozessindustrie zu begleiten. Die strategische Zusammenarbeit umfasst die Gründung eines Joint Ventures, welches das Angebot an Prozesslösungen für die Dekarbonisierung stärken und weiter ausbauen wird, sowie den Übergang von Vertrieb und Service für Prozessautomation von Sick an Endress+Hauser. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung wird das gemeinsame Unternehmen zum Jahreswechsel 2024/2025 seinen Betrieb aufnehmen. 

Im Oktober 2023 hatten Sick und Endress+Hauser eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben, um die Analysemesstechnik und Technologien zur Gasdurchflussmessung von Sick künftig zusammen zu vermarkten und weiterzuentwickeln. Die bestehenden Produktportfolios beider Unternehmen sind komplementär, wodurch Kunden in der Prozessindustrie von einem breiteren Lösungsangebot und einer höheren Innovationsgeschwindigkeit profitieren sollen. Auf die Absichtserklärung folgte eine mehrmonatige Phase der sorgfältigen Prüfung des Vorhabens. In vertrauensvoller Zusammenarbeit und unter Einhaltung der kartellrechtlichen Vorgaben haben Sick und Endress+Hauser gemeinsam ein stabiles Fundament für die Partnerschaft geschaffen. Der Vertrag wurde von den Aufsichtsgremien beider Unternehmen bestätigt. 

Ein Bestandteil der Partnerschaft ist die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens zur Entwicklung und Herstellung von Prozesslösungen für die Dekarbonisierung. Die beiden Unternehmen werden jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Joint Venture halten. Sick wird die produktgenerierenden Einheiten seines Geschäftsbereichs „Cleaner Industries“, mit etwa 730 Mitarbeitenden an mehreren Standorten in Deutschland, in das Joint Venture einbringen. 

Weiterer Kernpunkt ist der Wechsel von rund 800 Sick-Mitarbeitenden in 42 Ländern in Vertrieb und Service der globalen Sick-Sales und Service Units mit Fokus „Cleaner Industries“ zu Endress+Hauser. In den Sales Centern von Endress+Hauser werden sie die Produktlösungen des Joint Ventures an zusätzliche Prozesskunden weltweit vertreiben, weitere Märkte erreichen und neue Anwendungsfelder erschließen. Start des Joint Ventures sowie Transfer von Vertrieb und Service sollen zum Jahreswechsel 2024/2025 erfolgen 

Nach der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung bereiten beide Unternehmen mit hoher Priorität den nahtlosen Übergang des Geschäfts und die Inbetriebnahme des Joint Ventures vor. Das sogenannte „Closing“, der Vollzug der Transaktion, ist zum Jahreswechsel 2024/2025 geplant, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Bis dahin ergeben sich keine Veränderungen für Kunden in der Prozessautomatisierung, die auf die kontinuierliche Lieferfähigkeit und Kundenbetreuung in unveränderter Qualität vertrauen können. Das starke Kerngeschäft der Fabrik- und Logistikautomation, in dem Sick über 80 Prozent seines Umsatzes generiert, bleibt von dem vereinbarten Zusammenschluss mit Endress+Hauser unberührt und wird durch eine stärkere Fokussierung profitieren. 

„Wir wollen die nachhaltige Transformation in der Prozessindustrie vorantreiben und unsere Kunden bestmöglich dabei unterstützen, die Chancen der Dekarbonisierung zu nutzen. Daher bringen Sick und Endress+Hauser Technologiekompetenz und Marktexpertise zusammen. Im Sinne unserer Kunden und Mitarbeitenden freuen wir uns auf die strategische Partnerschaft, um die Zukunft der Prozessautomation gemeinsam zu gestalten“, sagt Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender bei Sick.

„Diese strategische Partnerschaft eröffnet Sick und Endress+Hauser Chancen für Wachstum und Entwicklung. Wir gehen diesen Weg, weil wir in der Zusammenarbeit und durch die Vernetzung gemeinsam in überschaubarer Zeit mehr erreichen können als jede Seite für sich allein – zum Nutzen unserer Kunden, der Mitarbeitenden und beider Unternehmen“, sagt Dr. Peter Selders, CEO der Endress+Hauser Gruppe. 

Beiden Unternehmen ist es ein wichtiges Anliegen, den Mitarbeitenden unverändert attraktive Arbeitsbedingungen anzubieten und die hohe Fachkompetenz im Bereich der Prozessautomation zu stärken und gemeinsam mit dem Markt auszubauen. Die Arbeitnehmervertretung des Sick-Konzerns unterstützt die Partnerschaft und hat gemeinsam mit dem Arbeitgeber den geplanten Übergang im Sinne der Beschäftigten vorbereitet. 

Die bestehenden Produkt- und Lösungsportfolios von Sick und Endress+Hauser sind komplementär und maßgeblich in ihren jeweiligen Anwendungen. Sick entwickelt, produziert und vertreibt im Geschäftsbereich „Cleaner Industries“ Analyseanwendungen, etwa im Bereich der Emissionskontrolle von traditionellen Energieträgern. Darüber hinaus sind Ultraschall-Durchflussmessgeräte von Sick schon heute in der Lage, Erdgas-Wasserstoffgemische zuverlässig zu messen und unterstützen so die Umstellung auf nichtfossile Energieträger. Mit intelligenten Lösungen für Abfallverbrennungsanlagen, Kraft-, Stahl- und Zementwerke, für die Öl- und Gasindustrie, für Anlagen in der Chemie und Petrochemie sowie maritimen Anwendungen leistet Sick seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt. 

Endress+Hauser ist ein global führender Anbieter von Mess- und Automatisierungstechnik für Prozess und Labor. Das Familienunternehmen mit Sitz in Reinach/Schweiz erzielte 2023 mit fast 17.000 Beschäftigten 3,7 Mrd. Euro Umsatz. Mit den Geräten, Lösungen und Dienstleistungen von Endress+Hauser gewinnen Kunden wertvolles Wissen aus ihren verfahrenstechnischen Anwendungen. So können sie ihre Produkte verbessern, wirtschaftlich arbeiten und zugleich Mensch und Umwelt schützen. Eigene Vertriebsgesellschaften in mehr als 50 Ländern sowie Vertreter in weiteren 70 Staaten stellen einen kompetenten Support sicher.


 Vertrieb von Elektromotoren, Pumpen und Dosiersystemen 

Lutz-Jesco expandiert in der Schweiz

Lutz Holding GmbH

Lutz-Jesco Suisse wird ab dem 15. August 2024 im Schweizer Markt aktiv sein und Elektromotoren, Pumpen sowie Dosiersysteme vertreiben. Diese Produkte kommen insbesondere in der Wasseraufbereitung, in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie in der Agrarwirtschaft zum Einsatz.

Lutz-Jesco Suisse ist spezialisiert auf die Herstellung von Universal-Elektromotoren bis zu einer Leistung von 1,5kW sowie Motorkomponenten wie Rotoren und Statoren. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst zukünftig auch Pumpen, Dosiersysteme und Anlagen zur Wasseraufbereitung, die für Klärwerke, Hallen- und Freibäder, die Chemie- und Pharmaindustrie, die Papier- und Zellstoffindustrie sowie die Agrarwirtschaft geeignet sind. 

„Die Schweiz ist für uns nicht nur ein bedeutender Markt, sondern auch ein Knotenpunkt für Innovation und Qualität. Mit der Erweiterung der Tätigkeitsfelder der Lutz-Jesco Suisse SA stärken wir die Präsenz in der Schweiz und erreichen einen weiteren wichtigen Schritt in unserer internationalen Wachstumsstrategie“, sagt Heinz Lutz, Geschäftsführer der Lutz Holding GmbH, ein globaler Firmenverbund, zu dem auch die Lutz Pumpen GmbH aus Wertheim und die Lutz-Jesco GmbH aus Wedemark gehören. „Couvet bietet uns dabei nicht nur eine strategisch günstige Lage, sondern auch den Zugang zu einem Markt, der für seine hohen Ansprüche an Technologie und Zuverlässigkeit bekannt ist.“

Lutz-Jesco Suisse erfüllt den Wunsch der Schweizer Kunden nach einer verstärkten Nähe und kürzeren Reaktionszeiten. „Gute Technik ist für die meisten Kunden heute selbstverständliche Grundlage einer guten Lieferanten-Kunden-Beziehung“, erklärt Lutz. Daher seien Kundennähe und Service die Schlüsselfaktoren für die Fortsetzung des Erfolgs. „Durch unsere Präsenz in Couvet können wir Kunden in der Schweiz eine noch schnellere und direktere Betreuung bieten, was uns einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft.“ 

Couvet ist eine Ortschaft im französischsprachigen Teil der Schweiz, gelegen im Val-de-Travers im Kanton Neuenburg. Die kleine Gemeinde ist bekannt für ihre historische Bedeutung in der Uhrenindustrie. Lutz erklärt: „Mit der Präsenz von Lutz-Jesco Suisse in Couvet zeigen wir, dass auch moderne Industrien in dieser traditionsreichen Region aktiv sind.“