PROZESSAUTOMATISIERUNG & DIGITALISIERUNG
Auswahl der Technologie
Bei der Überlegung, welche automatisierte Technologie für die Füllstandsmessung von Feststoffen eingesetzt werden sollen, müssen Unternehmen zunächst abwägen, ob die Anwendung eine punktuelle oder eine kontinuierliche Messung erfordert. Grenzstandschalter bieten eine Grenzstandserkennung zur Vermeidung von Überfüll-, Auslauf- und Trocken-/Leerlaufsituationen, die zu kostspieligen ungeplanten Ausfällen und möglicherweise gefährlichen Reinigungs- und Reparaturarbeiten führen können. Die kontinuierliche Füllstandsmessung ermöglicht einen ununterbrochenen Zugriff auf Daten, so dass die Füllstände in den Tanks jederzeit sichtbar sind und eine bessere Verfolgung sowie Kontrolle der Materialien möglich ist.
Grenzstandschalter sind widerstandsfähig gegenüber extremen Bedingungen wie hohen Temperaturen, Druck, mechanischen Belastungen, Staub und Verkrustungen. Es gibt verschiedene Grenzschaltertechnologien wie Grenzstandschalter mit Schwinggabel, Schwingstab, kapazitiver Sonde oder Drehflügel, die sich in Feststoffanwendungen bewährt haben. Aufgrund der unterschiedlichen Materialien und Prozessbedingungen, die mit diesen Anwendungen verbunden sind, gibt es keine Universallösung. Die Auswahl der Schaltertechnologie beruht in der Regel auf der Größe und den räumlichen Bedingungen des Behälters sowie den Anwendungsbedingungen.
Verschiedene Grenzschaltertechnologien haben sich in Feststoffanwendungen bewährt, es gibt jedoch keine Universallösung. Die Auswahl hängt in der Regel von der Größe und den räumlichen Bedingungen des Behälters sowie den Anwendungsbedingungen ab.
Berührungslose Radarmessgeräte und Messumformer mit geführter Mikrowelle (GWR) sind die am häufigsten eingesetzten Technologien zur kontinuierlichen Füllstandsmessung, da sie die genauesten und zuverlässigsten Messwerte liefern. Beim Einsatz von Radarmessumformern müssen Änderungen der Dichte, Dielektrizitätskonstante oder Leitfähigkeit nicht kompensiert werden, wodurch die Komplexität reduziert und die Benutzerfreundlichkeit unterstützt wird. Zudem beeinträchtigt die große Staubmenge, die in der Regel beim Einfüllen von Feststoffen entsteht, nicht die Genauigkeit der Radarmessumformer. Bei anderen Technologien wie Ultraschall- und Lasergeräten ist das nicht der Fall. Bei ihnen wird das Signal durch Staub erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus sind die Wartungsanforderungen bei Radargeräten gering, da sie nur wenige bewegliche Teile aufweisen.
Messumformer sowohl mit berührungslosem Radar als auch geführter Mikrowelle führen die Füllstandsmessung über reflektierte Mikrowellensignale oder Echos durch. Geräte mit geführter Mikrowelle senden einen Impuls an einer Metallsonde hinunter, die bis zum Tankboden reicht, während Messumformer mit berührungslosem Radar ihr Signal in einen Freiraum senden, wobei das Medium nicht berührt wird.
Messumformer mit geführter Mikrowelle
Messumformer mit geführter Mikrowelle eignen sich besonders gut für kleinere Behälter mit einem Durchmesser von weniger als 10 Metern (33 Fuß), die mit Pulver oder feinkörnigem Granulat befüllt sind und bei denen der Installationsbereich begrenzt ist. Die neuesten Geräte mit geführter Mikrowelle wie die Rosemount 5300 Serie der Radar-Füllstandsmessumformer mit geführter Mikrowelle von Emerson können die Probe-End-Projection-Funktion für Messungen nutzen, bei denen das Echo von der Oberfläche zu schwach ist. In der Regel tritt dies auf, wenn die Dielektrizitätskonstante des Materials sehr gering ist, insbesondere in Verbindung mit einer großen Entfernung zur Oberfläche oder einer elektromagnetischen Störung.
Wenn die Dielektrizitätskonstante gering ist, wird nur ein Teil des elektrischen Signals von der Materialoberfläche reflektiert. Der Rest des Signals wird an der Sonde nach unten geleitet. Wenn das Signal das Ende der Sonde erreicht, gibt es eine starke Reflektion. Da das Mikrowellensignal im Material langsamer übertragen wird als in der Luft, wird dieses Echo in einer weiteren Entfernung als das tatsächliche Sondenende wahrgenommen. Mit Hilfe der tatsächlichen Sondenlänge, der Stelle der Reflektion des Echos am Sondenende und der Dielektrizitätkonstante des Materials kann der Füllstand des Materials berechnet werden, wenn die ursprüngliche Reflektion von der Oberfläche des Materials für einen direkten Messwert nicht stark genug ist. Der Wechsel von der normalen Messung zum Probe-End-Projection-Modus erfolgt nahtlos und nur bei Bedarf. Die dielektrischen Eigenschaften des Mediums werden gemessen und gespeichert, wenn das Gerät den Füllstand im normalen Modus misst, wodurch sichergestellt wird, dass der dielektrische Wert, der im Probe-End-Projection-Modus verwendet wird, immer aktuell und die Messung somit genau ist.
Bei Schüttgutanwendungen kann das Material Zugkräfte auf die Behälterdächer ausüben. Aus diesem Grund muss das Dach der maximalen Zugbelastung der Sonde standhalten, die von Silogröße, Materialdichte und Reibungskoeffizient abhängt. Die Kräfte nehmen mit der Länge, die vom Material bedeckt ist, der Behälterbreite und dem Sondendurchmesser zu. Eine flexible einadrige Sonde eignet sich am besten für die geführte Mikrowelle in Schüttgutanwendungen, sofern die Zugbelastung korrekt berechnet und die geeignete Kabelstärke verwendet wird.
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