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Leistung in kürzester Zeit um 30 Prozent erhöht

Einweg-Glaslinie für Cider

Manche Regionen entdecken Cider erst jetzt als Trendgetränk für sich, dabei blickt der fermentierte und alkoholhaltige Apfelsaft in anderen Ländern auf eine lange Tradition zurück: Insbesondere im Vereinigten Königreich und in Irland erfreut sich die Spezialität schon seit Julius Caesars Zeiten großer Beliebtheit. 

KHS GmbH

Auf seinem Rückzug aus Angelsachsen nahm der Imperator die Erfrischung mit nach Rom und sorgte für deren Verbreitung in weiten Teilen Europas. Entsprechend vielfältig entwickelten sich die regional unterschiedlichen Ausprägungen des Getränks: Die Franzosen zum Beispiel bevorzugten süßere Tafeläpfel als Rohstoff und brauten daraus ihren schwach alkoholischen Cidre. Die Engländer hingegen setzten ganz auf Mostäpfel, die zu bitter, scharf oder sauer sind, um sie unverarbeitet genießen zu können. In puncto Herbe liegt jedoch Deutschland vorne: Vor allem in Hessen gibt es rund um den sogenannten „Ebbelwoi“ mit seinen 5 bis 8 Prozent Volumenalkohol eine regelrechte Apfelweinkultur, von der UNESCO im Jahr 2022 als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Den weltweiten Siegeszug in der Neuzeit verantworten allerdings erneut die Briten: Von ihrem Empire aus verbreitete sich im 19. und 20. Jahrhundert der Cider bis in die entlegensten Kolonien und das spätere Commonwealth – neben Indien, Kanada und Australien auch nach Südafrika, wo er bis heute zu den beliebtesten Durstlöschern zählt.

Marktführer dort ist Distell, einer der führenden Getränkehersteller auf dem gesamten Kontinent und einer der größter Apfelweinhersteller weltweit. Ende 2000 durch die Fusion der Stellenbosch Farmers’ Winery mit der Distillers Corporation entstanden, produziert das Unternehmen Wein, Spirituosen sowie Cider und RTDs. Allein die letzten beiden Kategorien machten 2021 mengenmäßig rund 55 Prozent der Produktion aus und sorgten damit für mehr als ein Drittel des Umsatzes von über 1,2 Milliarden Euro.

Das Portfolio besteht aus mehreren Marken: Neben Hunter’s, Extreme und Bernini ist insbesondere die Premium-Produktlinie Savanna bei heimischen Konsumenten und in verschiedenen internationalen Märkten äußerst gefragt: Erhältlich als Savanna Dry, in einer alkoholfreien und einer Light-Variante sowie aromatisiert mit Zitrone beziehungsweise Chili, wird das Produkt in 330- und 500-Milliliter-Glasflaschen mit Kronkorken abgefüllt, die einzeln oder in Packs mit bis zu sechs Flaschen in den Handel gehen.

Die Marke nutzt für ihre Tonalität einen spritzigen, geistreichen Humor, um den frischen Charakter des Getränks zu transportieren. So entstand beispielsweise in der Hochphase der Coronapandemie, als die Menschen in Südafrika mit geschlossenen Restaurants und Bars, Ausgangssperren sowie monatelangen Alkoholverkaufsverboten umzugehen hatten, die Idee der Savanna Virtual Comedy Bar: Hier konnte man sich wöchentlich auf Zoom mit Freunden treffen und bei einem gemeinsamen Cider mit Comedians interagieren. Alle zwei Wochen fanden zudem Comedy Specials statt, die in den Social-Media-Kanälen von Savanna gestreamt wurden. Einerseits unterstützte die Maßnahme die durch die Schließung von Kultureinrichtungen arbeitslos gewordenen Entertainer. Andererseits entwickelte sie sich schnell zu einem riesigen Kult, der Südafrikaner in dieser schweren Zeit aufheiterte und der Marke gleichzeitig innerhalb eines Jahres zur Verdoppelung ihres Absatzvolumens verhalf. Ausschlaggebend war die nur Monate vor Covid-19 lancierte alkoholfreie Variante. Ihr wandten sich aufgrund ihres vom Original nicht zu unterscheidenden Aromas viele Konsumenten anderer Getränkekategorien zu. Einmal auf den Geschmack gekommen, blieben sie. Heute gilt Savanna in Südafrika als beliebteste Marke überhaupt.

Aber auch sonst setzt Distell auf gesellschaftliche Verantwortung: Jenseits der finanziellen Ziele seiner Stakeholder sind vielfältige CSR-Aktivitäten fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. So werden beispielsweise Programme zur Reduzierung schädlichen Alkoholkonsums aufgesetzt, Aufklärung über die Folgen von alkoholisiertem Fahren geleistet, Impfkampagnen realisiert, Jugendliche auf ihrem Weg unterstützt oder die Rolle der Frau gestärkt. Zusammen mit innovativen Marketingkonzepten und qualitativ hochwertigen Produkten sorgt dieses Engagement für eine breite Akzeptanz und hohe Identifikation beim Verbraucher. Das wiederum zahlt sich in barer Münze aus – und darin, dass die Produktion manchmal kaum mit der Nachfrage Schritt halten kann.

Vertrauter Technologiepartner

Da ist es umso wichtiger, einen Technologiepartner zu haben, auf den man sich beim dringend erforderlichen Ausbau seiner Kapazitäten hundertprozentig verlassen kann. Bereits seit rund 20 Jahren verbindet Distell mit dem Dortmunder Systemanbieter KHS eine solche Beziehung: In dieser Zeit wurden sowohl in Stellenbosch bei Kapstadt als auch in Wadeville und Springs in der Nähe von Johannesburg zahlreiche Anlagen installiert, darunter in der jüngeren Vergangenheit zwei Turnkey-Dosen- und drei Glaslinien sowie zahlreiche Füller, Packer und prozesstechnische Aggregate. Von insgesamt 36 Linien, die der Getränkehersteller heute in Südafrika betreibt, ist ein Drittel für Savanna reserviert – die meisten davon am Standort in Springs.

„Wir haben uns jedoch nicht nur mit unseren erstklassigen Maschinen sowie mit reibungslosen Installations- und Inbetriebnahmeprozessen als unverzichtbarer Partner von Distell etabliert“, betont Leroy Thangamuthu, Managing Director von KHS South Africa. „Solange wir zusammenarbeiten, sind es vor allem unsere Servicetechniker, die dafür sorgen, dass die Anlagen kontinuierlich in der gewohnten Zuverlässigkeit und Qualität produzieren. Ihnen ist es zu verdanken, dass unsere Ausstattung mit gleichbleibend optimaler Verfügbarkeit genutzt werden kann. Das ist es, womit wir uns einen Status als erste Wahl unter den Technologieanbietern erarbeitet haben.“


Das jüngste Beispiel der Zusammenarbeit steht in unmittelbarem Kontext zur steigenden Nachfrage der Marke Savanna. Dabei handelt es sich um eine Glaslinie mit einer Leistung von bis zu 60.000 330-Milliliter-Flaschen pro Stunde. „Uns kam es darauf an, unsere Leistung innerhalb kürzester Zeit um 30 Prozent zu erhöhen“, erklärt Sharief Gallie, der als Head of Manufacturing South Africa für die gesamte Produktion im Land zuständig ist. „Bei uns ist im Dezember Hochsommer und damit Hauptsaison für Cider. KHS war der einzige Lieferant, der uns zusagen konnte, die Maschinen rechtzeitig innerhalb von siebeneinhalb Monaten schlüsselfertig zu übergeben. Alle anderen Anbieter hätten mindestens fünf Monate länger benötigt.“ Das dabei avisierte Tempo habe in der Branche bisher kaum als möglich gegolten, erinnert sich Gallie. Da wundert es nicht, dass das Topmanagement seinen Ohren nicht traut, als ihm die Pläne zur Entscheidung vorgelegt werden. Das langjährige Vertrauen und die Zuverlässigkeit der Dortmunder räumen schließlich alle etwaigen Zweifel aus. Umso zufriedener ist man, als das Projekt innerhalb der zugesagten Zeitschiene fertiggestellt wird und die vereinbarten Leistungswerte sogar noch übertrifft. Die einzige echte Herausforderung liegt außerhalb der Einflusssphäre von KHS: Der Nachschub an Glasflaschen kommt aufgrund coronabedingter Ausfälle in der Industrie sowie der Lieferkettenproblematik vorübergehend ins Stocken, sodass man vor Ort über Alternativen nachdenken muss und schließlich rund 15 Millionen Liter in Dosen abfüllt. Als die Covid-Neuinfektionen in Südafrika Ende 2021 deutlich zurückgehen und alles nach Plan laufen kann, werden allein im Dezember 25 Millionen Liter Cider abgefüllt – mehr als jemals zuvor innerhalb eines Monats.

Zur Linie gehören unter anderem ein Depalettierer, ein Rinser, der Füller, Kurzzeiterhitzer, Wärmer, zwei Verpackungsmaschinen – ein Shrink- und ein Tray-Packer – sowie ein Roboterpalettierer. Besonders begeistert ist Gallie jedoch von der Leistung der beiden KHS-Etikettiermaschinen Innoket Neo Flex: „Wir sind es seit vielen Jahren gewohnt, von KHS ausgereifte Spitzentechnologie und absolute Zuverlässigkeit zu bekommen. Aber was wir bei diesen beiden Maschinen an Geschwindigkeit und Verlässlichkeit erleben, hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. Ich mag stundenlang über das tolle Design fachsimpeln können. Am aussagefähigsten ist jedoch immer das Feedback der Bediener über die Erfahrungen, die sie mit der Technik machen. Und wenn das so positiv ausfällt wie in diesem Fall, wissen Sie, dass Sie eine richtig gute Maschine angeschafft haben.“

Einen Grund, die Hände in den Schoß zu legen, sieht Gallie bei aller Zufriedenheit nicht. Denn mit der neuen Einweg-Glaslinie ist das Ende der Abfüll- und Verpackungskapazität lange nicht erreicht: Als weitere Projekte hat man angesichts der weiterhin sprunghaft ansteigenden Nachfrage zusammen mit KHS eine neunte Linie für Springs sowie eine Dosenlinie für Stellenbosch ins Auge gefasst, um sowohl der Erfolgsgeschichte von Savanna als auch der gemeinsamen Partnerschaft ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. 

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