AUS DEN UNTERNEHMEN

 Zukunft der Prozessindustrie gestalten 

ACHEMA 2024

Mit fünf Innovationsthemen und der Sonderschau Wasserstoff nimmt die Leitmesse der Prozesstechnik ACHEMA auch 2024 die zentralen Herausforderungen der Branche in den Fokus. Die Prozessindustrie ist Innovationsmotor und Wachstumstreiber der Weltwirtschaft – und befindet sich gleichzeitig selbst im Umbruch. Die „grüne“ Transformation ist wohl das anspruchsvollste Projekt in ihrer Geschichte, wobei Wasserstoff zum Game-Changer werden könnte. 

Die Digitalisierung gilt vielerorts als Schlüssel zur Innovation in der ganzen Branche – angefangen beim Großanlagenbau bis hinein in den Laborbereich. Lieferkettenschwankungen und geopolitisches Auseinanderdriften forcieren zudem flexible und regionale Anlagenprojekte. Die Herausforderungen der Zukunft sind vielfältig. Deshalb zeigt die ACHEMA 2024 mit fünf Innovationsthemen, den zugehörigen Innovation Stages und der Sonderschau Wasserstoff konkrete Lösungsansätze auf

„Die Innovation Stages finden sich im unmittelbaren Umfeld der Ausstellung und passend zum jeweiligen Themenspektrum direkt in den Hallen“, erläutert Dr. Björn Mathes, Geschäftsführer der DECHEMA, das Konzept. „Die jeweilige Innovation Stage bietet dabei Raum für Keynotes, Expertengespräche und Fallstudienpräsentationen von Anwendern und Lösungsanbietern.

Verfahrenstechnische Innovationen sind seit jeher das Herzstück der Messe. Während Investitionen in „grüne“ Technologien zunehmen, wird es immer komplexer, den Betrieb aufrechtzuerhalten und installierte Anlagen wettbewerbsfähig zu steuern. Hier setzt die Process Innovation Stage mit Themen wie Elektrifizierung, Flexibilisierung und Effizienzsteigerung von chemischen Prozessen ebenso an wie mit Beiträgen zu intelligenter Technik, Ausrüstung, Analytik und Betrieb

Die Pharmatechnik ist der am schnellsten wachsende Bereich auf der ACHEMA und in der Pharmaindustrie tut sich einiges: In dem Maße, wie Forschungs- und Produktionsmethoden entwickelt werden und weltweit neue Standorte entstehen, müssen die bestehenden Verfahren immer höheren Anforderungen und Maßstäben genügen. Neben vielen anderen Pharma-Innovationsthemen steht 2024 vor allem die biopharmazeutische Produktion im Fokus

Der produktionsintegrierte Umweltschutz, das effiziente industrielle Wassermanagement sowie die Integration von molekularer und industrieller Biotechnologie sind bereits zu einem Markenzeichen der Messe geworden. Doch Green Innovation bedeutet mittlerweile auch, die Herausforderung der klimaneutralen Produktion in der Prozessindustrie zu lösen sowie Themen rund um Kreislaufwirtschaft, ESG und nachhaltige Investitionen anzugehen. Die klimaneutrale Produktion ist dabei die größte Transformationsaufgabe in der Geschichte der Chemieindustrie und erfordert teilweise einen Technologiesprung im Apparate- und Anlagenbau. 

Das Labor ist sowohl Entstehungsort von Innovationen als auch Hüter der Produktqualität. Mehr denn je bestimmt sich der Erfolg im Labor durch die im Labor und an den Schnittstellen zu Technik und Produktion eingesetzten Technologien und Standards. Neben Gestaltung, Planung, Bau und Management von Laboren werden auch fortschrittliche Bioanalytik und pharmazeutische Anwendungen beleuchtet. Zusätzlich zur Lab Innovation Stage wird es eine Aktionsfläche rund um das digitalisierte, miniaturisierte und automatisierte Labor der Zukunft geben.

Die Digitalisierung und dadurch entstehende Innovationen wie fortschrittliche Analytik oder Industrie-4.0-Technologien sind weiterhin wichtig. Dabei nimmt die Komplexität der Themen eher zu als ab: IT versus OT, Konnektivität versus Sicherheit oder intelligent versus intelligent genug – die Herausforderung für Betreiber besteht darin, die richtige Konfiguration für ihr Unternehmen zu finden. Die Digital Innovation Stage wird sich in diesem Kontext mit zahlreichen Themen rund um den derzeit wichtigsten Wegbereiter für Innovationen befassen.

Die Skalierung der Wasserstoffproduktion und -infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für eine „grüne“ Energiewende und das Erreichen der Klimaziele. Die ACHEMA bietet deshalb eine große Bandbreite an Lösungen zu Erzeugung, Handhabung, Transport und Speicherung von Wasserstoff. Die Hydrogen Innovation Stage deckt dabei die Aspekte ab, die für die Prozessindustrie relevant sind: rasche Skalierung von Produktion und Infrastruktur, Power-to-X, industrielle Anwendungen, Sektorenkopplung und vieles mehr. 

Die Sonderschau Wasserstoff präsentiert die bisherigen Meilensteine der Wasserstoffwirtschaft sowie künftige Herausforderungen. Die Sonderschau bietet einen Einblick in neue Technologien und Innovationen für globale und regionale Wasserstoffprojekte sowie in die vorwettbewerbliche Zusammenarbeit zur Lösung der Wasserstoffherausforderungen.


 Für verschleißfeste und schmierfreie Sonderteile 

Lebensdauer von 3D-Teilen online berechnen 

Igus hat sein 3D-Druck-Angebot um einen zusätzlichen Service erweitert, welcher dabei hilft die Haltbarkeit eines 3D-gedruckten Bauteils zu erkennen. Dies erleichtert häufig die Entscheidung für den optimalen Werkstoff. Der Online 3D-Druck-Service kann nun neben einer Preisberechnung und der Machbarkeitsanalyse auch die Lebensdauer von individuell gefertigten Sonderteilen in wenigen Sekunden vorhersagen. Einfach die STEP- oder STL-Datei hochladen, Lebensdauer berechnen lassen, das passende Material auswählen, Wunschteil bestellen und innerhalb von drei Tagen geht es in den Versand

Wenn es um Gleitlager geht, ist igus seit mehr als 30 Jahren Experte dafür, die richtigen Hochleistungskunststoffe zu entwickeln und im Spritzguss zu produzieren. Sind kundenindividuelle Verschleißteile außerhalb des Standardprogramms gefragt, kommt der 3D-Druck ins Spiel. Vom Einzelteil bis hin zur Kleinserie kann das Unternehmen mit unterschiedlichen Verfahren und Materialien wie Filament, Lasersinter-Pulver, flüssigen Harzen oder auch mithilfe von Rapid Tooling die passenden Sonderteile drucken und ab drei Tagen liefern. Der Weg dahin ist ganz einfach: mit dem Online 3D-Druck-Service. Auf der Website lädt der Anwender die STEP- oder STL-Datei seines Wunschproduktes hoch. Dort werden die Fertigungsmöglichkeiten, passende Materialien und Veredelungen des Kölner motion plastics Spezialisten angezeigt. Außerdem gibt das Tool Auskunft über die Kosten, Machbarkeit und Lieferzeit. „Nun haben wir die Lebensdauerberechnung in den 3D-Druck-Service integriert. Denn die Langlebigkeit eines Bauteiles vorab zu kennen, erleichtert neben der Preisauskunft die Entscheidung für das passende Material“, erklärt Tom Krause, Geschäftsbereichsleiter Additive Fertigung. „Dazu muss der Nutzer einfach die Gleitfläche seines Teils per Mausklick auswählen und ein paar Anwendungsparameter eingeben. Daraufhin ermittelt der 3D-Druck-Service automatisch eine Lebensdauerabschätzung“, so Tom Krause

Die Daten für alle igus Lebensdauerrechner basieren auf den ausführlichen Testreihen im hauseigenen 3.800 Quadratmeter großen Labor in Köln. Hier entwickelt und forscht igus an Kunststoffen und Produkten. Jährlich finden 11.000 Abriebtests auf 450 Prüfstellen statt. Die Tests zeigen: 3D-Druck-Teile aus iglidur Gleitlagerkunststoffen stehen den gedrehten und gespritzten Teilen aus herkömmlichen Kunststoffen in nichts nach. Die Lebensdauer ist bis zu Faktor 10 höher. Im Vergleich zu anderen 3D-Druck-Materialien ist die Lebensdauer sogar um bis zu Faktor 50 höher. Über 50 iglidur Werkstoffe für den Spritzguss bieten Anwendern aus allen Branchen die passenden Lösungen, dazu kommen vier SLS-Materialien, 10 tribofilamente und das neue iglidur Resin i3000 für den 3D-Druck.


 Förderung der Verfahrenstechnikbranche 

Weiterentwicklung zur Powtech Technopharm 

Powtech ist die Fachmesse für alle, die sich mit der Verarbeitung und Analytik von Pulvern und Feststoffen im Herstellungsprozess beschäftigen und dabei die mechanische Verfahrenstechnik und weitere Verfahren einsetzen. Unabhängig davon, ob Ausgangs-, Zwischen- oder Endprodukte pulvrig, fest, pastös oder flüssig sind. Dies betrifft eine Vielzahl von Branchen, allen voran die Chemie- und Kosmetikindustrie, die Nahrungs- und Futtermittelindustrie, die Pharmaindustrie und die Batteriebranche. Ab 2025 firmiert die Powtech als Powtech Technopharm und schafft mit dieser Weiterentwicklung eine passgenaue Plattform für die wachsende Pharma- und die Life Science-Industrie. Der Powtech 2023 unter alter Firmierung folgt die Powtech Technopharm vom 23. bis 25. September 2025 im Messezentrum Nürnberg – in Co-Location mit der Partec 2025 und der Fachpack 2025

Der Messebestandteil Technopharm widmet sich der pharmazeutischen Verfahrenstechnik, die eine Schnittmenge mit der mechanischen Verfahrenstechnik hat, zum Beispiel für die Herstellung von festen Pharmazeutika in Tablettenform oder der Produktion von Hustensäften durch die Einarbeitung von Feststoffen in Lösungen. Zusätzlich benötigen die Pharma- und Life-Science-Industrien Apparate und Anlagen für die Herstellung von flüssigen und halbfesten, sterilen und aseptischen Produkten, die zum Beispiel in Vials und Spritzen abgefüllt werden. Besonders wichtig sind diese Verfahren für die Biotechnologie, die branchenübergreifende Marktchancen birgt

Heike Slotta, Executive Director Exhibitions bei der NürnbergMesse, legt die Beweggründe für das neue Konzept dar: „Mit der Kombimarke Powtech Technopharm bieten wir eine Heimat für die Anbieter von Prozesstechnik und deren Kunden. Als dreitägige Arbeitsmesse zum Fachsimpeln und Lösungen finden, mit Technologie zum Anfassen, mit einem europäischen Fokus. Und eine wichtige Neuigkeit für die Community ist: Das Konzept wird neu aufgesetzt und den aktuellen Bedürfnissen angepasst.

Die NürnbergMesse und die APV (Arbeitsgemeinschaft für pharmazeutische Verfahrenstechnik), einer der ideellen Träger der Fachmesse, intensivieren ihre Zusammenarbeit für die Messe. Jörg Breitkreutz, Präsident der APV, freut sich über die neue Messeplattform: „Mit der Powtech Technopharm und der vereinbarten Kooperationen mit Partec und Fachpack läuten wir ein neues Kapitel der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit der APV mit der NürnbergMesse ein.“ Johannes Bartholomäus, Verantwortlicher für Messeveranstaltungen und Vorstandsmitglied der APV, ergänzt: „Damit werden wir der zunehmenden Bedeutung von parenteralen Liquida, besonders von biotechnisch gewonnenen Wirkstoffen wie spezifischen Antikörpern oder mRNA-Molekülen, gerecht. Es entsteht eine gemeinsame Veranstaltung für alle Bereiche der pharmazeutischen Industrie am Messestandort Nürnberg.

Begleitet wird die Powtech Technopharm auch 2025 von der partec, dem internationalen Wissenschaftskongress für Partikelexperten. Ein weiteres Highlight der Fachmesse als Technologieforum für die mechanische Verfahrenstechnik

Profitieren werden die Teilnehmer der Powtech Technopharm auch davon, dass die Fachmesse künftig alle drei Jahre zusammen mit der Fachpack stattfinden wird, der europäischen Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse. Nachdem die Powtech 2022 aufgrund von Pandemie-bedingten Verschiebungen parallel mit der Fachpack 2022 stattgefunden hatte, zeigten sich die Fachbesucher beider Veranstaltungen angetan von der Kombination aus Processing und Packaging: 35,5 Prozent der Fachbesucher gaben in der Besucherbefragung an, beide Messen zu besuchen. Fast die Hälfte der Powtech-Aussteller gaben in der Ausstellerbefragung an, Besucher der Fachpack erreicht zu haben. Auch der Austausch innerhalb des Ausstellernetzwerks funktionierte hervorragend, 42 Prozent der Powtech-Aussteller und jeder fünfte Fachpack-Aussteller gaben an, sich auf der jeweils anderen Messe informiert zu haben

Den dauerhaften Herbsttermin der Fachmesse befürworten zwei Drittel der Powtech-Aussteller, wie eine Befragung ergab. Daraus ergibt sich eine alle drei Jahre stattfindende Co-Location mit der Fachpack, gefolgt von einer solitär stattfindenden Powtech Technopharm und einem anschließenden Pausenjahr. Der Monat September ist im Messekalender der Processing-Industrie frei und bietet insbesondere für die Fachbesucher einen festen und gut merkbaren Messetermin außerhalb der europäischen Sommerferien.


 Unabhängiger Dienstleister für Prozesssicherheit 

TÜV SÜD erweitert Prüfkapazitäten

Umfassende Lösungen für die betriebliche Sicherheit und das Risikomanagement im Chemie- und Prozessbereich bietet das Kompetenzzentrum Process Safety von TÜV SÜD in der Schweiz. Die Dienstleistungen umfassen Risikoanalysen, Prüfungen der thermischen Prozesssicherheit, die Entwicklungen von Explosionsschutzkonzepten, Zündquellenanalysen sowie Prüfungen und Messungen von sicherheitstechnischen Kenndaten im Labor. Zu den Kunden gehören Industriebetriebe der Branchen Pharma, Chemie, Agrochemie, Metall- und Holzverarbeitung und Baustoffe sowie Behörden. Durch die Übernahme des Labors in Visp erweitert TÜV SÜD die Kapazitäten des bestehenden Process-Safety-Labors in Basel und stärkt zudem die Präsenz und die Unterstützung für Unternehmen in der aufstrebenden Wirtschaftsregion des Kantons Wallis

„Das Engagement für Sicherheit und Exzellenz steht bei uns an erster Stelle“, sagt Dr. Sven Wagner, Leiter des Kompetenzzentrums Process Safety von TÜV SÜD Schweiz. „Als unabhängiger Dienstleister unterstützen wir unsere Kunden bei allen Fragen der Prozesssicherheit und leisten damit einen integralen Beitrag zu ihrer Sicherheitsarchitektur.“ Zugleich hätten TÜV SÜD-Kunden durch die Übertragung dieser Aufgaben an einen kompetenten und zuverlässigen Dienstleister die Möglichkeit, sich auf ihre Kernkompetenzen und Kerntätigkeiten zu konzentrieren

„Die Zusammenarbeit mit Kunden wie Lonza ist für uns auch ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung innovativer Prozesssicherheitslösungen“, erklärt Dr. Wagner. Die Expert:innen von TÜV SÜD haben mehr als 40 Jahre Erfahrung in diesem Bereich. Sie entwickeln ihre

 Prüfverfahren und Leistungen kontinuierlich weiter und unterstützen ihre Kunden dabei, auf hohem Niveau sicher und effizient zu arbeiten.