TITEL-THEMA
Migration Richtung Ethernet-basierter Kommunikation
Prozesstechnische Anlagen digitalisieren
Derzeit betriebenen prozesstechnischen Anlagen sind teilweise schon seit Jahrzehnten im Einsatz und basieren häufig noch auf Automatisierungstechnik aus den späten 1990er oder frühen 2000er Jahren. Sie benötigen einen Innovationsschub, um wieder wettbewerbsfähig zu sein. Dazu bietet die Digitalisierung eine Chance. Sie ermöglicht effizienteres Arbeiten, einen besseren Einblick in die Prozesse und stellt darüber hinaus noch weitere Funktionalitäten zur Verfügung. Die Migration in Richtung Ethernet-basierter Kommunikation verspricht zudem mehr Offenheit und Übertragungsgeschwindigkeit. Bereits heute gibt es einige Lösungen zur entsprechenden Anlagenmodernisierung
Die Digitalisierung von Prozessanlagen verspricht höhere Effizienz, erlaubt einen besseren Einblick in die Prozesse und erhöht die Funktionalität. Mit NOA und OPAS gibt es heute schon vielversprechende Lösungsansätze zur Modernisierung prozesstechnischer Anlagen.
Platzsparende Eigensicherheit mit einer optisch sichtbaren Trennplatte lässt sich sowohl beim abgebildeten Axioline P-System als auch bei Axioline F mit PLCnext-Steuerung realisieren.
… und Axioline P mit Proxyfunktionalität
Auf der Achema 2018 in Frankfurt stellte Phoenix Contact im ersten Schritt mit Axioline P ein hochverfügbares I/O-System für die prozesstechnische Automatisierung vor. Auf der Grundlage der Spezifikation „Profinet in Process“ bietet die Baureihe sowohl konventionelle I/O-Module ebenso wie Profibus-PA-Proxyfunktionalität. Mit Profinet als erstem Ethernet-Kommunikationsanschluss sind Hot-Swap sowie eine dynamische Umkonfiguration der Station möglich. Darüber hinaus lässt sich das Axioline P-System zukünftig weiter ausbauen. Die Integration von bis zu acht Profibus-PA-Segmenten in eine Profinet-I/O-Station stellt eine Besonderheit dar. Bisher wurde Profibus PA über einen Profibus-DP-Koppler an die Steuerung angeschlossen. Die von der PI (Profibus International) zertifizierte Proxylösung unterstützt eine Ethernet-Übertragungsrate von 10/100 MBit, was zu Anlagenverbesserungen beiträgt. Die Axioline P-Proxys beinhalten außerdem Redundanz für High-Power-Trunk-Versorgungselemente, die sich auf bis zu acht Profibus-PA-Segmente erweitern lassen, sowie eine Schirmung für die Stammkabel. Ferner liefern sie 14 Watt Leistung pro Segment.
Für jede Applikation umfasst das Portfolio von Phoenix Contact eine Auswahl an I/O-Modulen mit und ohne Eigensicherheit. Die vorhandene Verdrahtung an die Feldgeräte bleibt erhalten. Klassische I/O-Module, die auf Profinet migriert werden können, sparen zudem Platz im Steuerschrank ein. Somit findet eine Bündelung des Anschlusses an die NAMUR-Sensorik, von HART-fähigen Ein- und Ausgangsmodulen sowie der Ventilsteuerung statt.
Zwei Axioline P-Varianten für die Profinet-Kommunikation
Remote-I/O-Module mit Hot-Swap-Funktion sind nur möglich, weil die Stromversorgung für die I/O-Module auf die Hutschiene verlagert wird.
Die I/O-Module lassen sich also austauschen, ohne benachbarte Module zu stören.
Eine spätere Erweiterung der I/O-Lösung ist machbar und kann problemlos in der Station vorgenommen
werden.
Dynamic Reconfiguration (früher: Configuration in Run) erweist sich als ein wichtiger Bestandteil der
Axioline P-Entwicklung.
Axioline P bietet NAMUR-Sensorik, aktive HART-I/Os und passive HART-Eingänge.
Axioline P mit Profinet-Kommunikation steht in zwei Varianten zur Verfügung: ein PA-Proxy als Advanced
Funktionalität oder als I/O-Station. Beide Varianten unterstützen die zukünftige R1- und R2-Redundanz.
Axioline P mit einer Datenübertragung via Modbus TCP unterstützt ebenso wie Profinet die Redundanz
Funktionalität. Die Lösung kommt bei der Erneuerung von Wasser-/Abwasseranlagen zum Einsatz.
Die Axioline P-Station ist durch zwei seitliche Terminatorklemmen erkennbar. Sie bilden eine redundante Kommunikationsschleife auf der Tragschiene und sind Teil der Hot-Swap- und Ausbaufähigkeit.