NACHGEFRAGT BEI ESSERT GmbH

Interviewpartner:

Christopher Essert 
Geschäftsführer

 PROZESSTECHNIK:   ​Was sind Ihre „Helden“ aus der Technik, Industrie oder Forschung?

Essert: Zugegeben, mein Heldenbild hat sich durch Corona etwas verändert. Heldenhaft fand ich, in welcher Rekordzeit es Forschern gelungen ist, einen Impfstoff zu entwickeln. Mein heimlicher Held ist jedoch Elon Musk. Ich bewundere seinen Antrieb, Dinge anzupacken, die davor keiner für möglich gehalten hätte, um nachhaltig bestehende Technologien zu disruptieren. All das in einer Geschwindigkeit wie man es sich in Deutschland kaum vorstellen kann.

Elon Musk

 PROZESSTECHNIK:  Was ist für Sie die wichtigste technische Entwicklung aller Zeiten

Essert: Ohne Frage das Internet. Ohne eine globale Vernetzung wäre die Welt, wie wir sie heute erleben, nicht mehr vorstellbar. Wenngleich ich nicht von allen Trends überzeugt bin, macht diese technische Entwicklung unser aller Leben, in den meisten Fällen, einfacher und bietet nach wie vor viele Chancen.


 PROZESSTECHNIK:   Für welche moderne technische Entwicklung sehen Sie die größte Zukunft?

Essert: Ich denke, dass die Entwicklung und weitere Ausprägung von künstlicher Intelligenz eine bestimmende Rolle in unser aller Zukunft spielen wird. KI wird viele Berufszweige massiv verändern. Hier halte ich es vor allem für absolut notwendig, alle beteiligten in diesen Change-Prozess zu involvieren. Langfristig bietet uns KI jedoch mehr Chancen als Risiken und wird Menschen zu Ihren Gunsten entlasten.


 PROZESSTECHNIK:   Welche gesellschaftliche Entwicklung wird den größten Einfluss auf die Zukunft haben?

Essert: In Deutschland und Europa erwarten wir eine Veränderung der Gesellschaftsstruktur. Menschen werden immer älter und junge Menschen beginnen mit Ihrer Arbeit deutlich später als noch vor einigen Jahren. Somit gibt es eine Verschiebung der Wertschöpfung durch immer mehr konsumierende Menschen und immer weniger Produzierenden. Dies wird einen enormen Einfluss auf die globale Wettbewerbsfähigkeit haben, da dieser Trend nicht überall in der Welt gleichermaßen ausgeprägt ist.


 PROZESSTECHNIK:   Was halten Sie für die wichtigsten Errungenschaften Ihres Unternehmens?

Essert: Als Anbieter von Robotik-Lösungen fühlen wir uns gemäß unserem Unternehmenszweck dazu verpflichtet, Wertschöpfung in Europa stattfinden zu lassen. Hierzu war sicherlich eine unserer größten Errungenschaft, Robotik-Lösungen zur flexiblen Produktion von Individualmedizin zu entwickeln, welcher wir einen wichtigen Stellenwert in der Zukunft einordnen.


 PROZESSTECHNIK:   Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenspolitik? Was ist das Motto Ihres Unternehmens?

Essert: Ich würde unsere Unternehmenspolitik hierarchisch sehr flach, wertschätzend und persönlich beschreiben. Jeder Mensch ist ein Individuum und sollte seine Stärken so einbringen, wie es für das Unternehmen am wertvollsten ist. „Schema F“ und unnötige Bürokratie sind somit Begriffe, mit denen wir nichts anfangen können.


 PROZESSTECHNIK:   Welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Essert: Der demographische Wandel rollt auf uns zu und die Forschung und Entwicklung von individuellen Therapieformen schreitet rasant voran. Diese neuen personalisierten und individualisierten Medikationen sollten für alle Gesellschaftsschichten zugänglich sein. Um dies wirtschaftlich abbilden zu können, braucht es automatisierte Systeme, die solche Medikationen flexibel und dynamisch herstellen können – darin sehe ich eine große Herausforderung, da in diesem Segment, Stand heute, noch sehr viel Personaleinsatz nötig ist.


 PROZESSTECHNIK:   Welche Entwicklungen plant Ihr Unternehmen für die Zukunft?

Essert: Wir wollen bei der Herstellung von personalisierten Medikationen einen Beitrag leisten und entwickeln aktuell Robotersysteme, die dem Ziel folgen, Losgröße 1 voll automatisiert herzustellen. Hierzu fokussierten wir uns aktuell zunächst auf die Sekundärverpackung.


Herr Essert wir danken Ihnen für dieses Interview!