Vereinbarung zwischen Sulzer und Jindan
In dem neuen Biokunststoffwerk von Jindan sollen verschiedene PLA-Produkte hergestellt werden, um die verstärkte Verwendung von Biokunststoffen in verschiedenen Branchen in China voranzutreiben, beispielsweise bei der Textil- und Verpackungsherstellung. Um das Unternehmen bei der Umstellung auf nachhaltigere, zirkuläre Praktiken zu unterstützen, wird Sulzer Chemtech neben seiner proprietären PLA-Technologie auch umfassenden Technik-, Engineering- und nach der Inbetriebnahme Service-Support vor Ort liefern.
Suzanne Thoma, Exekutive Präsidentin von Sulzer, sagte: „Unsere führenden Technologien sind derzeit in vielen der weltweit bestehenden PLA-Produktionsstätten im Einsatz und ermöglichen dort die zügige Umstellung auf zirkuläre Herstellungspraktiken und nachhaltige Materialien. Wir freuen uns darauf, mit Jindan New Biomaterials zusammenzuarbeiten, um die kontinuierlich wachsende Nachfrage nach Biokunststoffen zu bedienen.”
Shi Congliang, Präsident von Jindan New Biomaterials, fügte hinzu: „Die Investition in die PLA-Lösungen von Sulzer ist ein entscheidender strategischer Schritt: Wir verbessern damit unsere Wettbewerbsfähigkeit in der Biopolymer-Branche und treiben die Verwendung umweltfreundlicherer Kunststoffe voran. Die umfassende Expertise entlang der gesamten PLA-Werkschöpfungskette und in allen Phasen des Projekts macht Sulzer Chemtech für uns zu einem extrem wertvollen Partner. Wir sehen der Installation und der Inbetriebnahme unserer verbesserten Anlagen mit Spannung entgegen.”
Wissenschaftsforum Chemie der GDCh
„Rethinking Chemistry“
Rund 1500 Chemiker:innen aus dem In- und Ausland werden vom 4. bis zum 6. September zum Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in Leipzig erwartet. Der wichtige Chemiekongress im deutschsprachigen Raum steht in diesem Jahr unter dem Motto „Rethinking Chemistry“.
Die Veranstaltung greift das Motto des amtierenden GDCh-Vorstands auf. Was damit gemeint ist, konkretisiert GDCh-Präsident Dr. Karsten Danielmeier: „Rethinking Chemistry, also Chemie ‚neu zu denken‘, ist wichtiger denn je, um die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit wie zum Beispiel Klimawandel, Recycling, Energieknappheit, Krankheiten zu bewältigen und neuen Gesetzgebungen (beispielsweise dem European Green Deal) zu entsprechen. Und das WiFo 2023 wird zeigen, wie viele wertvolle Beiträge die Chemie liefern kann und welche neuen Technologien dazu verwendet werden können.“
So werden sich zwei hochkarätig besetzte Plenarsymposien mit dem Thema beschäftigen. Am 5. September präsentieren Professor Leroy ‚Lee‘ Cronin, Universität Glasgow /UK, Dr. Sarah Fakih, CureVac AG, Tübingen, und Professor Dr. Peter R. Schreiner, Justus-Liebig-Universität Gießen, wie Konzepte für „Rethinking Chemistry“ aussehen können. Cronin gilt als Vordenker im Bereich der Digital Chemistry und hat das Unternehmen Chemify gegründet. Mit dem Unternehmen will er helfen, die Chemie zu digitalisieren und Lösungen zu entwickeln, mit denen chemische Codes für die Entdeckung von Chemikalien, Arzneimitteln, Synthese und Materialforschung ausgeführt werden können. Die studierte Chemikerin Fakih ist Vice President Corporate Communications & Investor Relations bei CureVac und kann faszinierende Einblicke in die mRNA-Technologie geben. Schreiner hat als GDCh-Präsident der Jahre 2020 und 2021 und heutiger stellvertretender GDCh-Präsident die GDCh auf dem Weg der Digitalisierung maßgeblich vorangebracht, indem er beispielsweise den Anstoß zur Entwicklung der GDCh.app gab.
Im zweiten Plenarsymposium am 6. September stellen Dr. Melanie Maas-Brunner, BASF SE, Ludwigshafen, Professorin Dr. Evamarie Hey-Hawkins, Universität Leipzig, und Professor Dr. John C. Warner, Warner Babcock Institute for Green Chemistry, LLC/US, nachhaltige Strategien in den Fokus. Maas-Brunner ist Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer (CTO) der BASF SE und gibt einen Einblick, wie Nachhaltigkeitsaspekte bei dem weltweit größten Chemiekonzern umgesetzt werden. Die vielfach ausgezeichnete Phosphorchemikerin Hey-Hawkins weiß, wie wichtig nachhaltige Strategien insbesondere vor dem Hintergrund begrenzter Rohstoffe sind. Warner begründete vor über zwanzig Jahren gemeinsam mit Paul Anastas das Gebiet der Grünen Chemie und legte den Grundstein für eine nachhaltige chemische Produktentwicklung.
Neben den Plenarsymposien widmen sich über 30 Sessions der GDCh-Fachgruppen den Themen „Synthese und Katalyse“, „Materialien“, „Energie, Ressourcen und Umwelt“, „Life Sciences“, und „Chemieunterricht“. Darüber hinaus laden interdisziplinäre Symposien wie beispielsweise „Rethinking History of Chemistry: Faszinierende Geschichten und Reflexionen für die Zukunft“, „Chemie trifft Kunst“ und „Grenzwertsetzung zwischen Wissenschaft und Politik“ zum Blick über den Tellerrand ein.
Das WiFo bietet neben wissenschaftlichen Vorträgen auch ein vielfältiges Rahmenprogramm. So vergibt die GDCh einige ihrer wichtigsten Preise und zeichnet herausragende Chemiker:innen aus. Studierende und Promovierende haben beim WiFo die Möglichkeit, ihre Forschung im Rahmen einer Posterparty vorzustellen. Absolvent:innen erhalten im Rahmen der GDCh-Karrieretage wichtige Informationen und Tipps für den Berufseinstieg. Eine Ausstellung ermöglicht es Verlagen, Unternehmen und Institutionen, sich zu präsentieren. Die GDCh-Science-Party im historischen "Auerbachs Keller" und weitere soziale Aktivitäten bieten Gelegenheit zum zwanglosen Netzwerken.
Finnland Vorreiter in der EU
Entkarbonisierung der Industrie
Zum Schutz der Biodiversität
Nachhaltigkeitsinitiative der
deutschen Chemie
Kosmetikprodukte für den europäischen Markt
Beiersdorf eröffnet Werk in Leipzig
Im neu errichteten Beiersdorf-Werk in Leipzig-Seehausen werden Deodorants, Haarsprays und Rasierschäume der Marken NIVEA, 8x4 und Hidrofugal für den gesamten europäischen Markt produziert. Fast 300 Millionen Euro investiert der Hamburger DAX-Konzern im Herzen Europas in den Neubau des hochmodernen und nachhaltigen Produktionszentrums. Zusammen mit dem Logistik-Drehkreuz, das auf dem Nachbargrundstück entsteht, ist es für Beiersdorf die weltweit bisher größte Investition an einem Standort.
„Mit unserem Produktionszentrum in Leipzig schaffen wir die Kapazitäten für langfristiges, nachhaltiges Wachstum unserer Marken in Europa. Durch moderne Fertigungstechnologie mit vollautomatisierten und digitalisierten Prozessen haben wir das Produktivitätsniveau nahezu verdoppelt und produzieren dabei sehr nachhaltig” betont Harald Emberger, Mitglied des Executive Committee und Corporate Senior Vice President Supply Chain.
Beim Bau des Werks lag der Fokus auf Innovationsfähigkeit und einem modularen, flexiblen Design sowie dem Einsatz moderner Technologien, beispielsweise mit automatisierter Intralogistik und Robotik in der Abfüllung und Verpackung. Außerdem wird Virtual Reality für die Trainings von Mitarbeitenden genutzt. So kann das Produktionszentrum auch in Zukunft agil auf neue Technologien, Verbraucher:innen-Wünsche und Marktentwicklungen reagieren und eine große Produktvielfalt bei gleichzeitig hoher Effizienz herstellen. Tobias Rhensius, der als Project Director den Aufbau des Werks verantwortet, freut sich sehr über den erfolgreichen Start in Leipzig. „Das Werk bietet höchste technologische Standards und eine enorme Flexibilität. Ein hoher Automatisierungsgrad erlaubt ein perfektes Zusammenspiel der Produktionsschritte sowie eine hohe Effizienz und Produktivität – von der Anlieferung der Rohstoffe bis zum fertigen Produkt.“
Beiersdorf betreibt weltweit 14 Produktionsstandorte für Kosmetikprodukte auf fünf Kontinenten, die jeweils hauptsächlich für regionale Märkte produzieren. Das neue Werk in Leipzig unterstützt mit seiner nachhaltigen Ausrichtung auch die ambitionierten Ziele der Beiersdorf-Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN und erfüllt höchste Umweltstandards. Es wird nahezu CO2-neutral produzieren, weil es regenerative Energien nutzt und Biogas zur Wärmegewinnung einsetzt. Außerdem werden wertvolle Ressourcen wie Wärme, Abwasser und Ethanol zurückgewonnen und aufbereitet. Im Rahmen seines Nachhaltigkeitsengagements strebt Beiersdorf mit dem Neubau die Gold-Zertifizierung nach LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) an, ein international anerkanntes Gütesiegel für nachhaltiges Bauen. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme ist die feierliche Eröffnung für den Spätsommer 2023 geplant.