ANLAGEN & KOMPONENTEN



 Von ganzheitlicher Planung bis zur maßgeschneiderten Anlagen 

Engineering für flüssige Rohstoffe 

Quelle: Glatt

Als Experte für Wirbel- und Strahlschichttechnologie verfügt Glatt Ingenieurtechnik (GIT) über langjährige Erfahrung mit Prozesslösungen zur Trocknung, Sprühgranulation und Sprühagglomeration feststoffhaltiger Flüssigkeiten sowie vielen weiteren Verfahrenstechniken.  

Ob maßgeschneiderter Anlagenbau auf der Basis von Prozessentwicklung und örtlichen Gegebenheiten oder ganzheitliche Planung von der Rohstoffanlieferung bis zur Endverpackung – GIT steht Kunden aus der Lebensmittelindustrie von der ersten Idee bis zur endgültigen Inbetriebnahme zur Seite. Ziel ist es dabei, die Produktionsprozesse nicht nur zu verstehen, sondern mit dem Auftraggeber partnerschaftlich neu zu definieren. Von der Fermentation bis hin zur Nanoverkapselung für bessere Bioverfügbarkeit reicht das Spektrum der Lösungen, die das Unternehmen der Lebensmittelindustrie auf der Anuga Foodtec vorstellen kann. Um essenzielle Öle, unterschiedliche Bio-Kulturen oder flüchtige Substanzen in Produkte zu transformieren, gehört nicht nur das komplette Engineering von Fermentationsstrecken, sondern auch die Möglichkeit, verschiedene Verkapselungsverfahren zu erkunden und zu testen.

Quelle: Glatt

Wirbelschichttechnologie

Das zweite wichtige Themenfeld bildet Technologie für Prozesse zur Sprühtrocknung und Granulation von Flüssigkeiten, zur Agglomeration von Pulvern sowie zur Beschichtung von Pulvern und Partikeln. Jedes Verfahren ist ein Baustein auf dem Weg zu staubfreien, rieselfähigen Produkten, zu geruchs- und geschmacksmaskierten Granulaten oder zu Partikeln mit verbesserter Lagerstabilität. Schutz vor Feuchte und Oxidation oder maßgeschneiderte Freisetzung von Aktivstoffen. Auch wenn der Produktionsprozess selbst nicht auf einer Glatt Technologie basiert, berät GIT und plant Engineering-Projekte gemeinsam mit dem Kunden, so dass die Investition von Anfang an auf einer soliden Basis steht.


Fabrikplanung für Biotech-Anlagen 

Für das erste Bio- und Food-Tech-Produktions-Zentrums der schweizerischen planetary SA wurde der Anbieter unter anderem mit der Planung der verfahrenstechnischen Anlagen inklusive Medienversorgung, Steuerung und Automatisierung der Prozesseinheiten sowie für die Sicherheitstechnik beauftragt. Die Anlage im industriellen Maßstab wird in strategisch günstiger Lage in der Schweiz errichtet und ist die erste Mehrprodukt-Fermentations-Plattform, die präzisionsfermentierte Verbindungen wie Proteine und Lipide sowie Biomasse aus Pilzmyzel im kommerziellen Maßstab herstellen kann. Das Planerteam unter Leitung der GIT setzt dabei auf einen integrierten Engineering-Ansatz mit gewerkeübergreifender 3D-CAD-Planung und Koordination, den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) Tools und legt einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. 

Ein weiteres aktuelles Projekt umfasst das Detail Engineering und die Lieferung der übergeordneten Prozesstechnik für die Mehrzweck-Demonstrationsanlage BioCampus MultiPilot (BMP) im Hafen Straubing-Sand. Auf der flexiblen Plattform für die Skalierung und Kommerzialisierung innovativer Biotech-Verfahren und nachhaltiger Produkte können Startups, Forschungsgruppen und Industrieunternehmen nach Fertigstellung ihre biotechnologischen Verfahren und Prozesse bis zum vorindustriellen Maßstab weiterentwickeln, testen, skalieren und optimieren sowie deren Wirtschaftlichkeit validieren und Produktmuster herstellen.

Quelle: Glatt

Technologiezentrum

Um den sicheren Betrieb von Prozessanlagen zu gewährleisten betreibt GIT in Weimar ein modernes Technologiezentrum für Produktgestaltung, Herstellung und Funktionalisierung von Pulvern, Granulaten und Pellets. Hiermit kann der  spätere Kundenprozess beim Anlagenbetreiber vorab komplett entwickelt, getestet und optimiert werden. Dazu gehört neben Labor-, Pilot- und Produktionsanlagen auch eine zertifizierte Lohnfertigung für Food Ingredients und Nahrungsergänzungsmittel unter FSSC 22.000, mit der das Unternehmen für Industriekunden als Anlagenbetreiber und Schüttguthersteller fungiert. Die Schüttgut verarbeitenden Industrie profitiert davon, wenn Anlagenbauer die Anlagen nicht nur entwickeln und bauen, sondern auch selbst betreiben. Die Lohnherstellung für Kunden schult den Blick für die Anforderungen, Pflichten und Herausforderungen auf der Betreiberseite. 

Neben optimierten Raumkonzepten bis hin zu kompletten Gebäudelösungen wird auch bei Abfall- und Umweltmanagement, Energiekonzepten sowie Handling und Containment gefährlicher Stoffe die Erfahrung aus erster Hand weitergegeben. Auch Produktsicherheit muss von Anfang an mit eingeplant werden. Insbesondere in der Lebensmittelindustrie und bei Produkten, die für den Endverbrauchermarkt bestimmt sind, steht maximale Sicherheit an erster Stelle. Dies ist ein sensibler Punkt, denn als Hersteller kann die Produkthaftung im Schadensfall nicht ausgeschlossen werden. Beispielsweise zwingt die aktuelle Food Safety System Certification 22000 (FSSC) der Global Food Safety Initiative (GFSI) Hersteller von Lebensmitteln dazu den gesamten Herstellungsprozess im Hinblick auf die hygienischen Bedingungen im Produktionsbereich, die Vermeidung stofflicher oder mikrobieller Verunreinigungen oder die Verfälschung von Lebensmitteln zu prüfen. Dafür gilt es mit Sachverstand und Augenmaß robuste Prozesse in Produktionsbetrieben zu implementieren und nicht nur die Fertigungsprozesse in der Anlage, sondern den gesamten Herstellungsablauf bestmöglich aufzustellen. ​


Hygienic Design

Eine der nachhaltigsten Maßnahmen für Hygiene und Produktsicherheit ist die konsequent hygienegerechte Ausführung von Anlagen. Dabei sollten sich die Hersteller nicht nur auf die Anwendung hygienegerechter Designprinzipien und entsprechende Zulieferer-Zertifizierungen verlassen. In einem umfangreichen Projekt der GIT wurde beispielsweise die CIP-Fähigkeit von Batchwirbelschichtanlagen bereits intensiv untersucht und eigens eine Versuchsanlage gebaut. Konstruktive Änderungen können dadurch direkt getestet und bewertet werden. 

 Die Mitgliedschaft in der European Hygienic Engineering and Design Group und die Mitarbeit bei der Erstellung von EHEDG-Leitlinien für Komponenten und Maschinen seit vielen Jahren garantieren den permanenten Aufbau von Know-how sowie Weiterbildung und Austausch zu neuesten Fragestellungen. Diese Wissensbasis wird im Dialog mit den Anlagenbauern weitergegeben und in konkrete Anlagen- und Produkthygiene umgesetzt. Aus der Beratung und Mitwirkung bei der Schnittstellenbetrachtung oder der Hazard and Operability Study (HAZOP) an Kundenanlagen ergeben sich in Kombination mit den eigenen Betreibererfahrungen auch neue Ansätze für Konzepte zur staub- und kontaminationsfreien Handhabung toxischer Stoffe oder zur Verbesserung des Arbeitsschutzes bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten von Wirbel- und Strahlschichtanlagen. 

Quelle: Glatt

Qualitätsrisikomanagement 

Ein gründlich durchdachtes Anlagenkonzept hilft dabei, das Investitionsbudget und die späteren Betriebskosten zu schonen. Dafür ist es notwendig, zunächst die Anforderungen an die Endprodukte genau zu kennen bzw. zu bestimmen. Glatt hat hierfür ein Klassifizierungssystem entwickelt, welches die Anforderungen an die Reinigung in den Mittelpunkt stellt und nicht die konventionelle Kategorisierung des Produktes. Zum Beispiel kann mit einer durchdachten Konstruktion für einfache Reinigung sowie einem intelligenten Raum- und Zonenkonzept für Nassreinigung der Anlage und der Trockenlagerung von Filterelementen die Produktqualität in der Produktion genauso sichergestellt werden, wie in einer klassischen hygienegerechten Ausführung – die Kosten sind aber niedriger. 

Als langjähriger Anlagenbauer weiß der Anbieter um die Gewichtung von Faktoren für den Reinigungserfolg und liefert Anlagen, die auch speziellen Hygiene- und Reinigungsanforderungen gerecht werden. Auf der Grundlage von Erfahrungen und Kundenwissen über Eigenschaften von Rohstoffen und Produkten hinsichtlich der Reinigbarkeit und Risiken von Kreuzkontaminationen schlagen die Engineering-Experten passgerechte Lösungen mit optimierten Reinigungsprozeduren vor. Ihre Reinigungssysteme lassen sich flexibel anpassen, so stehen beispielsweise Durchlauf- oder Umlaufreinigung zur Verfügung. Die Dosierung von einem oder mehreren Reinigungsmitteln kann mit standardisierten Reinigungsdosierstationen erfolgen. Die Basisausführung kann flexibel mit individuellen Zusatzmodulen erweitert werden. Auch bei der Steuerung sind Glatt Reinigungssysteme flexibel: Ganz gleich, ob eigenständige oder integrierte Steuerung, ob manueller, halbautomatischer oder vollautomatischer Reinigungslauf – der Kunde erhält das Steuerungssystem, das zu seinen Anforderungen passt. 


Nachhaltigkeit und Energieeffizienz 

Ressourcenschonung ist nicht nur eine betriebswirtschaftliche Aufgabe, sondern ein aktiver Nachhaltigkeitsbeitrag. Speziell Wirbelschicht- und Sprühtrocknungsanlagen arbeiten prozessabhängig energieintensiv. Deshalb ermittelt GIT kontinuierlich mögliche Potenziale zur Ressourcenschonung. Die größten Einsparreserven im Anlagendesign bieten dabei die Prozessgasführung, die Nutzung von Prozess- und Anlagenabwärme sowie die energetische Kopplung von Systemen zur Medienversorgung. Neben der energetischen Konfiguration liegt auch die Produktqualität im Fokus. Daher müssen alle Maßnahmen und Auswirkungen stets ganzheitlich betrachtet werden. Wo es der Prozess zulässt, kann prozessbedingte Wärme zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Bei der Projektierung von Anlagen werden Einspareffekte für Wärmerückgewinnungsanlagen daher stets berechnet und nach Wunsch des Auftraggebers nutzbar gemacht. 

Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, die Anlagen nach dem Stand der Technik zu schützen und damit präventiv die Umwelt zu schonen. Moderne Sicherheitskonzepte mit Brandschutz,- Brandlösch-, Ex-Schutz- und Ex-Unterdrückungssystemen gehören selbstverständlich zum Liefer- und Leistungsumfang. Ausgelegt werden sie nach den zur Verfügung stehenden oder im Projekt ermittelten Stoffdaten. Entsprechende HAZOP-Betrachtungen (Hazard and Operability) in Zusammenarbeit mit dem Kunden sind die Grundlage für praktisch „eingebaute“ Nachhaltigkeit. 

Für jedes Verfahren gilt: Es muss bestmöglich auf die Anforderungen des Betreibers zugeschnitten werden und nicht auf die Präferenzen des Anbieters. Schaut der Anlagenbauer im Interesse des Kunden über seinen Tellerrand und hilft dem späteren Betreiber dabei, seine Pflichten besser zu erfüllen, profitieren beide Seiten. Von vornherein gewonnen haben Wirtschaftlichkeit, Prozessqualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit in der Prozesstechnik und Schüttgutherstellung.  

Auf der Anuga FoodTec 2024 in Köln (Halle 10.1, Stand G060) fokussiert das Unternehmen auf Zukunftspotenziale in Engineering und Fabrikplanung biotechnologischer Anlagen. Dieses Know-how wird vor dem Hintergrund aktueller Ernährungstrends und der Erschließung neuer Proteinquellen immer wertvoller für die Lebensmittelindustrie.

Haben Sie Interesse an dem Produkt oder der Dienstleistung?

Gerne helfen wir Ihnen mit dem Anbieter in Kontakt zu treten.

ap@fachwelt-verlag.de