Herstellung durch 3D-Laser-Druck
Maßgeschneiderte Medikamente
Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung muss täglich Medikamente einnehmen. Jeder Vierte davon nimmt regelmäßig drei oder mehr verschiedene Arzneimittel gleichzeitig ein. Es häufen sich in den Pillenboxen die unterschiedlichen Medikamente für die verschiedenen Tage. Die korrekte Dosierung und Einnahme wird so vor allem für ältere oder kognitiv eingeschränkte Menschen zur Herausforderung. Abhilfe schaffen könnten Tabletten, die individuell für eine Patientin oder einen Patienten hergestellt werden und alle nötigen Wirkstoffe kombiniert enthalten – also täglich nur noch eine Einnahme nötig machen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und dem Bayerischen Laserzentrum (blz) forschen zu einem möglichen Herstellungsverfahren solch maßgeschneiderter Tabletten: dem 3D-Druck. Ihre Ergebnisse haben Sie jetzt in der Fachzeitschrift „Additive Manufacturing“ veröffentlicht
Der 3D-Druck ist vielen bereits aus der Industrie ein Begriff: So lassen sich schon heute maßgeschneiderte Bauteile und Werkzeuge aus den unterschiedlichsten Materialien rasch herstellen. Aber auch in der Medizin ist er bereits von großer Bedeutung: Prothesen und Implantate, Zahnersatz und Hörgeräte können für Patientinnen und Patienten passend gedruckt werden. Dabei soll es aber nicht bleiben: Die Herstellung von Medikamenten im 3D-Druck-Verfahren ist Gegenstand aktueller Forschung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es können nicht nur verschiedene Wirkstoffe kombiniert werden, auch deren Dosis lässt sich auf den aktuellen Tagesbedarf der Patient/-innen zuschneiden. Die Behandlung wird individueller, einfacher und sicherer.
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