PROZESSAUTOMATISIERUNG & DIGITALISIERUNG
OPC UA als Backbone
Beim Open Process Automation Forum (OPA-F) handelt es sich um einen Zusammenschluss zahlreicher Unternehmen aus verschiedenen Industriebereichen und der IT. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, eine dezentrale, verteilte sowie gleichzeitig sichere und effiziente Anwendungsarchitektur zu etablieren. Anhand dieser Architektur lassen sich industrielle Applikationen entwickeln, die aus kleinen Funktionseinheiten zusammengesetzt werden können und somit eine verteilte, dezentrale Anwendung darstellen. Sämtliche Anforderungen an eine solche Applikation sind im Open Process Automation Standard (O-PAS) festgeschrieben.
O-PAS legt großen Wert auf die Herstellerunabhängigkeit der Architektur, deren Backbone der Kommunikationsstandards OPC UA bildet. OPC UA vereint alle Ansprüche hinsichtlich einer sicheren Verbindung und effizienten Datenübertragung, der Standardisierung von Informationsmodellen, moderner Publikations- und Subscriptions-Mechanismen, des Zertifikats- und Rechtemanagements sowie weiterer wichtigen Aufgaben in industriellen verteilten und modularen Systemen. Die Herstellerunabhängigkeit sorgt für hohe Flexibilität und Austauschbarkeit der verbauten Komponenten. Sämtliche dem Standard entsprechende und zertifizierte Teilnehmer lassen sich miteinander kombinieren und schaffen folglich ein Netzwerk von kommunizierenden Knoten.
Validierung der Ergebnisse in einer realen Applikation
Exxon Mobile gehört zu den führenden Unternehmen der O-PAF. Als treibende Kraft bei der Entwicklung des O-PAF-Standards setzt sich Exxon Mobile dafür ein, den Standard immer weiter voranzubringen. Die Validierung der in den Standard einfließenden Ergebnisse erweist sich als ebenso essenziell wie die Erarbeitung des Standards selbst. Um neben den theoretischen Abhandlungen ebenfalls praktische Erfahrungen sammeln zu können, hat Exxon Mobile den Aufbau einer realen Applikation initiiert, an der sich der Standard validieren und erproben lässt. Phoenix Contact war von Anfang an der Erstellung der Testapplikation beteiligt.
Durch die Nutzung der offenen Steuerungsplattform PLCnext Technology bildeten sich sofort Synergien zwischen den Komponenten von Exxon Mobile, Yokogawa und Phoenix Contact. Yokogawa nahm dabei die Rolle des Systemintegrators ein. In dieser Konstellation designten und entwickelten die drei Unternehmen eine erste Version einer Testapplikation, die eine O-PAS IO Service Engine und eine Functionblock Execution Engine auf einem Gerät als Distributed Control Node (DCN) ausprägten. Dazu wurde eine PLCnext-Steuerung AXC F 3152 von Phoenix Contact verwendet. Dies war eine erste Kooperation unterschiedlicher in der Prozessindustrie tätiger Unternehmen mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten, die ihre individuellen Stärken in einer Applikation bündelten.
Das offene Ecosystem PLCnext Technology setzt sich aus der offenen Hardware PLCnext Control, der modularen Engineering-Umgebung PLCnext Engineer sowie einer globalen Community PLCnext Community und dem digitalen Softwaremarktplatz PLCnext Store zusammen