CHEMIE

Fit für die Kreislaufwirtschaft

Cloud Computing-Lösung reguliert Informationen



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Jeden Tag werden weltweit eine Million Tonnen Plastik produziert – und es wird immer mehr. Weil ein Großteil dieses Kunststoffs auf Mülldeponien landet, sind Lösungen gefragt, um die Abfallbelastung zu reduzieren und den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft einzuleiten, in der Kunststoff mehrfach wiederverwendet wird. Über 50 Prozent der gesamten Kunststoffwiederverwertung basiert auf mechanischem Recycling. Nach dem Sortieren und Reinigen der gesammelten Wertstoffe werden ähnliche Polymere zusammengeschmolzen und zu neuen Artikeln verarbeitet. Das ist nicht ganz unproblematisch. So gibt es Bedenken, dass die Qualität der Polymere mit jedem Recycling-Schritt abnimmt und außerdem Zusatzstoffe und Verunreinigungen nicht effektiv kontrolliert werden können.

 

Hinzu kommt, dass jeder Partner in der globalen Lieferkette wissen muss, welche Verbindungen in jeder einzelnen Komponente vorliegen. Ist dies nicht der Fall, steht das Vertrauen in die Produktsicherheit auf dem Spiel. Ebenso kann es sich auf die Einsatzmöglichkeiten des recycelten Materials auswirken. Daher ist es von essenzieller Bedeutung, dass diese Daten in einem transparenten und zentralen Informations- und Dokumentationssystem vorliegen. Moderne Cloud-Computing-Lösungen, wie sie zum Beispiel Veeva Systems anbietet, sind dafür prädestiniert.



Sicher durch den Regulierungsdschungel 

Für die Sicherheit von Mensch und Natur setzt sich der Gesetzgeber mit einer Vielzahl von Regelungen ein, die sie sowohl vor potenziell bedenklichen als auch vor nachweislich gefährlichen Substanzen schützen sollen. Dabei überlagern sich internationale, nationale, regionale und sogar lokale Vorschriften zu einem komplexen – manchmal sogar widersprüchlichen – Geflecht, mit dem sich Chemieunternehmen auseinandersetzen müssen. Denn in jedem gesetzlich geregelten Markt gilt für Chemielieferanten die Pflicht, die Hersteller in ihrer Supply Chain über bedenkliche Stoffe zu informieren. Sind sie jedoch Abnehmer von recycelten Materialien, so stehen sie vor dem Problem, dass sie selbst möglicherweise nicht über die Herkunft der von ihnen gekauften Ware und die möglicherweise im Verbundstoff enthaltenen bedenklichen Substanzen informiert werden.

 

Rückverfolgbarkeit von der Lieferkette bis zum Kunden

Ein Großteil der Diskussion um Kreislaufwirtschaft und Recycling konzentriert sich auf neue Technologien, nicht auf die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften. Dabei wäre dies nicht minder wichtig. Angesichts des Regulierungsdschungels und der verschärften Auflagen zur Erfüllung bestimmter Recyclingquoten stellt sich durchaus die Frage: Können Chemieunternehmen die Produktsicherheit überhaupt gewährleisten, ohne die gesamte Lieferkette zu kennen? Letztlich bringen Chemieunternehmen Tausende – oder sogar Zehntausende – verschiedener Produkte auf den Markt. „Es erfordert daher immense Agilität, nicht nur die richtigen Fragen zur Herkunft und Zusammensetzung von Chemieprodukten zu stellen, sondern auch die entsprechenden Antworten nachzuhalten“, betont David Maher, Director Regulatory Strategy bei Veeva Systems. Ebenso herausfordernd sei es, die Aktualität und Richtigkeit dieser Informationen in einer dynamischen Lieferumgebung zu gewährleisten.

Zusammenarbeit in immer größeren Teams

Die Nutzung eines Intranets reicht für diese Herausforderungen bei weitem nicht aus, denn oft verwenden verschiedene User unterschiedliche Ablagesysteme und Lösungen. Ein und dasselbe Dokument gehört oft zu mehreren Projekten und ohne zugehörige Metadaten kann es nahezu unmöglich werden, die Projektzugehörigkeit und den aktuellen Stand nachzuvollziehen. Entsprechend wenig Schutz bietet es vor dem Verlust von Dokumenten. Gleichzeitig werden mit den wachsenden regulatorischen Anforderungen auch die zuständigen Teams aus Regulierungsspezialisten und Produktverantwortlichen immer größer. Insbesondere im internationalen Kontext benötigen sie eine einheitliche Informationsquelle (Single Source of Truth), um effizient und ohne Datenverluste zusammenarbeiten zu können. Eine spezielle Cloud-Lösung für das Management von regulatorischen Informationen stellt hier eine erhebliche Erleichterung dar.

Weil unabhängig arbeitende Teams auf dieselbe Wissensbasis zugreifen, wird die Zusammenarbeit mithilfe systemgesteuerter Workflows möglich, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. „In einem Umfeld, in dem es jährlich Tausende von Dokumenten und Kundenanfragen zu verwalten gilt, vereinfacht ein digitales System, in dem Daten und Dokumente kohärent sind, die Erfassung des gesamten Compliance-Kontextes und der Historie einer Chemikalie deutlich“, betont Compliance-Experte Maher. Ebenso stünden wichtige Kennzahlen, Berichte und Dashboards jederzeit auf Knopfdruck zur Verfügung.

 

Schlüssel zum regulatorischen Erfolg

Viele Unternehmen der Spezialchemie und der Konsumgüterindustrie engagieren sich für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft. Für ihren Erfolg wird es eine entscheidende Rolle spielen, ob sie die gesetzlichen Vorschriften und die Erwartungen der Öffentlichkeit erfüllen können. Mit einer effizienten und einfach zu bedienenden Cloud-Lösung können sich Regulierungsspezialisten und Produktverantwortliche darauf konzentrieren, einen Mehrwert für ihr Unternehmen zu generieren. Denn damit schaffen sie vom Zulieferer bis zum Kunden eine einheitliche Single Source of Truth, statt endlos nach Informationen zu suchen oder – im schlimmsten Fall – sogar immer wieder Brandherde zu löschen, weil wichtige Daten zu Herkunft oder Inhaltsstoffen fehlen. So haben sie die Chance, dass ihre Regulatory-Affairs- und Product-Stewardship-Abteilungen zur Wertschöpfung beitragen, statt bloße Kostenstellen zu bilden, und ebenen zugleich den Weg in Richtung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft.