AKTUELLES

Erweiterung des globalen Bildungsprogramms

Studie zu Robotik und Automatisierung in der Industrie


Eine weltweite ABB-Umfrage zeigt einen zunehmenden Trend bei deutschen und europäischen Unternehmen ihr Geschäft in ihr Heimatland oder in die Nähe zu verlagern (sogenannte Reshoring/Nearshoring). Angesichts globaler Herausforderungen möchten sie ihre Lieferketten so resilienter machen. Gleichzeitig gibt es jedoch eine erhebliche Ausbildungslücke bei den Kompetenzen, die für den Erfolg dieser Strategien erforderlich sind.  


„Die Welt entwickelt sich unaufhörlich weiter – Unternehmen stehen vor einer Vielzahl an Herausforderungen und Unsicherheiten. Damit sie zukunftsfähig bleiben, verlagern sie ihre bestehenden Strukturen und setzen auf neue Technologien. Automatisierung durch Robotik nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein“, sagte Sami Atiya, Mitglied des Konzernvorstands und President des Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation von ABB.

„Wir müssen kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung investieren, um unsere bestehenden und zukünftigen Arbeitskräfte auf das Zeitalter der Robotik und Automatisierung vorzubereiten. Damit wappnen wir uns für Veränderungen der globalen Industrie und stärken die Gesellschaft der Zukunft.“

Die ABB-Umfrage von 2022 unter deutschen und europäischen Führungskräften ergab, dass 86 Prozent der deutschen und 74 Prozent der europäischen Unternehmen planen, ihr Geschäft zu re-oder nearshoren, um ihre Lieferkette angesichts des Arbeitskräftemangels, des verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und globaler Unsicherheiten widerstandsfähiger zu machen. Die Mehrheit dieser Unternehmen sieht in der Automatisierung den Schlüssel für diese Verlagerungen. So planen 84 Prozent der befragten deutschen und 75 Prozent der europäischen Unternehmen in den nächsten drei Jahren Investitionen in Robotik und Automatisierung, um Reshoring oder Nearshoring zu ermöglichen.

Trotz des Interesses an Automatisierung hat die weltweite ABB-Ausbildungsumfrage 2022 Aufholbedarf in der Aus- und Weiterbildung festgestellt, um die erforderlichen Kompetenzen für die Arbeit an vernetzten und automatisierten Arbeitsplätzen der Zukunft zu erlangen. Von den weltweit befragten Bildungsexperten sind 80 Prozent davon überzeugt, dass Robotik und Automatisierung die Zukunft der Beschäftigung in den nächsten zehn Jahren prägen werden. Dennoch setzt derzeit nur eine von vier Bildungseinrichtungen Roboter als Teil ihrer Lehrprogramme ein. 

Um die Qualifikationslücke zu schließen, hat das Unternehmen sein internationales Ausbildungsprogramm für Robotik und Automation mit neuen Schulungszentren verstärkt, unter anderem mit einer Investition in Höhe von 100 Millionen Euro in ihren globalen Innovations- und Schulungscampus in Österreich. Darüber hinaus war Bundeskanzler Olaf Scholz erst kürzlich Teil der feierlichen Einweihung des Erweiterungsbaus „Lernfabrik Industrie 4.0“ des ABB Ausbildungszentrums in Berlin. In diesem Ausbildungsjahr nimmt das ABB Ausbildungszentrum 205 Auszubildende in 17 verschiedenen Ausbildungsberufen an Bord, die die Fähigkeiten erlernen, die sie für den Erfolg in der Industrie 4.0-Welt benötigen. Mit dem neuen Standort und weiteren neuen Schulungszentren in Grossbritannien und Brasilien erweitert das Unternehmen sein Schulungsangebot auf weltweit über 40 Standorte, an denen jährlich mehr als 30’000 Schüler, Studenten, Auszubildende und Arbeitnehmer ausgebildet werden.  

Die Standorte ergänzen das bestehende Bildungsangebot, das aus Softwarepaketen wie Wizard Easy Programming, RobotStudio und der RobotStudio AR Viewer App sowie kollaborativen Roboterzellen und Anwendungspaketen besteht. Im Rahmen von mehr als 100 Partnerschaften mit Schulen und Universitäten weltweit erstellt das Unternehmen gemeinsam mit Bildungsanbietern Lehrpläne, um die Ausbildung künftiger Generationen zu unterstützen und sie auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.

„Der Wandel muss jetzt stattfinden“, fügte Atiya hinzu.

„Unternehmen wenden sich der robotergestützten Automatisierung zu, um den Arbeitskräftemangel auszugleichen, die Effizienz zu steigern und ihre Resilienz zu erhöhen. Darum müssen Arbeitnehmer in der Lage sein, die Automatisierung für ihre Aufgaben zu nutzen und ihre eigene Rolle zu erweitern. Die Unternehmen müssen ihre Kräfte bündeln und mit Bildungseinrichtungen und Regierungen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Gesellschaft auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorbereitet ist. Nur so können wir flexible Automatisierung vollumfänglich einsetzen und die Chancen des Industrialisierungsschubs für Europa nutzen. “