CHEMIE



 Herausforderungen durch Chemikalienverbote 

Erhöhte Prüfkapazitäten für PFAS 

TÜV Rheinland

TÜV Rheinland baut seine Prüfkapazitäten angesichts der weltweit zunehmenden Nachfrage nach Prüfdienstleistungen zu Per- und Polyfluralkylsubstanzen (PFAS) global aus. Mehr als 30 Prozent Nachfragezuwachs verzeichnet der Prüfdienstleister im Jahresvergleich. PFAS, eine Gruppe von mehr als 10.000 bekannten Stoffen, werden aufgrund ihrer funktionalen Eigenschaften in vielen Industriebereichen eingesetzt, darunter in Lebensmittelverpackungen, Textilien oder im Maschinen- und Automobilbau. Ihre potenzielle Gefahr für Umwelt und Gesundheit rücken PFAS jedoch verstärkt in den Fokus von Regulierung und Öffentlichkeit.

Chemikalienverbote für PFAS stellen Hersteller und Händler vor Herausforderungen und erfordern einen hohen Entwicklungs- und Prüfaufwand. Unternehmen, die Produkte herstellen, handeln oder importieren, müssen PFAS überwachen und im Bedarfsfall reduzieren. TÜV Rheinland unterstützt Unternehmen mit präziser chemischer Analyse, um sie auf Änderungen der Rechtsvorschriften vorzubereiten. „Unternehmen können sich so frühzeitig auf Änderungen der Rechtslage einstellen, verantwortungsbewusstes Handeln als Qualitätsmerkmal etablieren und damit wettbewerbsfähig bleiben“, erklärt Steffen Tümptner, Sachverständiger von TÜV Rheinland.

PFAS in der Industrie 

In der EU gelten bereits Beschränkungen für verschiedene Klassen von PFAS, beispielsweise im Rahmen der REACH- und der POP-Verordnung. Im September 2024 wurde die EU-Verordnung 2024/2462 verabschiedet, welche stufenweise Verbote für PFHxA (C6 PFAS) in bestimmten Einsatzbereichen über einen Zeitraum von fünf Jahren vorsieht. Diese umfassen unter anderem Verbote von PFAS in Kleidung, Schuhen, Papier und Karton im Lebensmittelkontakt sowie Kosmetikprodukte ab Oktober 2026. Ab Oktober 2027 wird das Verbot auf weitere Textilien und Lederprodukte ausgeweitet. Europäische Behörden prüfen derzeit weitere Einschränkungen, die langfristig immer mehr PFAS betreffen könnten. 

US-amerikanische Behörden ergreifen ebenfalls weitreichende Maßnahmen, um PFAS national zu beschränken. Im April 2024 erließ die US-Umweltschutzbehörde (EPA) landesweite Grenzwerte für sechs Stoffgruppen in Leitungswasser, womit diese zu den strengsten weltweit gehören. 

 

Analytik und Expertenberatung

Prüfpakete, Trainings und Vor-Ort-Audits von TÜV Rheinland bieten die notwendigen Instrumente, um Produkte zu analysieren, geeignete Alternativen zu finden und eine nachhaltigere Produktion zu gewährleisten.