PROZESSAUTOMATISIERUNG & DIGITALISIERUNG



 Molkerei spart Wasser und Strom 

Digitale Tools für die Membranfiltration

Für die Molkerei Ammerland in Wiefelstede, Norddeutschland, installierte GEA die Software Smart Filtration CIP und Flush, die die Reinigungsprozesse der Filtrationsanlagen deutlich energie- und wassersparender machen. Quelle: GEA/Mathias Jensen Stenholt. 
GEA Group Aktiengesellschaft

Die Molkerei Ammerland verbraucht durch die digitalen Tools GEA Smart Filtration CIP und GEA Smart Filtration Flush nun 48 Prozent weniger Wasser und 77 Prozent weniger Strom bei der Reinigung ihrer Membranfiltrationssysteme. Diese Einsparungen liegen deutlich über den ursprünglichen Prognosen. Am Standort Wiefelstede implementierte GEA die Software erfolgreich in der eigenen Neuanlage für Membranfiltration, zudem erstmals in drei bestehenden Prozessanlagen, darunter ein Fremdsystem.

GEA-Membranfiltrationsanlagen basierend auf dem Umkehrosmoseverfahren, hier installiert in der Molkerei Ammerland, Norddeutschland. 
Quelle: GEA/Mathias Jensen Stenholt

Effizienzsteigerung durch präzise Steuerung

Membranfiltrationsanlagen trennen Produkte wie Molke in die unterschiedlichen Bestandteile oder entziehen dem Produkt Wasser ohne thermischen Stress. Sie sind in der Milchverarbeitung unverzichtbar. In Ammerlands Käseproduktion konzentriert der Betrieb flüssige Molke als wertvolles Nebenprodukt in GEA-Umkehrosmose-Anlagen vor, bevor sie verdampft und zu Molkepulver sprühgetrocknet wird.

Zuvor wurden die Membranfiltrationsanlagen während der Reinigung nach festgelegten Parametern gespült. Die Pumpen liefen dabei in den Reinigungsschritten nahezu ununterbrochen mit hoher Leistung. Diese Betriebsweise verbrauchte viel Wasser und Strom. Die neuen GEA-Tools optimieren diesen Prozess nun intelligent. Smart Filtration CIP steuert die Pumpen pulsierend, um den Energieverbrauch zu senken. Smart Filtration Flush überwacht die Wasserqualitäten bei den Spülvorgängen kontinuierlich und stoppt, sobald die Reinigungsmedien aus der Anlage entfernt sind. Dadurch wird verhindert, dass Chemikalien in das Produkt gelangen könnten.

„Die Ergebnisse übertreffen unsere Erwartungen bei weitem“, sagt Armin Tjards, Gesamtleitung Produktion der Molkerei Ammerland. „Diese erheblichen Einsparungen helfen uns, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig die Effizienz unserer Produktion zu steigern.“

Die Membranfiltration ist ein Trennverfahren, das in der Milchindustrie beispielsweise eine Flüssigkeit in bestimmte Bestandteile von Milch und Molke mit Hilfe einer halbdurchlässigen Membran trennt. Je nach Anwendung werden die genannten Bestandteile entweder konzentriert oder entfernt/verringert. GEA Smart Filtration CIP trägt das TÜV-validierte Label Add Better für besonders ressourceneffiziente Lösungen des Konzerns. Quelle: GEA

Mehr Produktionszeit durch intelligente Reinigung

Ein zentraler Aspekt der Einsparungen ist die präzise Steuerung der Reinigungsprozesse. Dank der kontinuierlichen Überwachung der Wasserqualität durch Smart Flush wird nur so viel Wasser verbraucht, wie tatsächlich nötig. Gleichzeitig verringert sich die Abwassermenge. Die Molkerei spart durch diese Technologie im Durchschnitt 15 Prozent der Reinigungszeit und erhöht damit die Anlagenverfügbarkeit. Smart Filtration CIP reduziert den Energiebedarf der Pumpen auf ein Viertel, ohne die Reinigungsleistung zu beeinträchtigen.

„Das Prinzip ähnelt dem einer modernen Waschmaschine“, erklärt Morten A. Hansen, Director Membran Filtration bei GEA. „Die Pumpe arbeitet in Intervallen, was die chemischen Reinigungsmittel effektiver wirken lässt und gleichzeitig Energie spart.“

In Ammerlands Käseproduktion konzentriert der Betrieb flüssige Molke als wertvolles Nebenprodukt in GEA- Umkehrosmose-Anlagen vor, bevor sie verdampft und zu Molkepulver sprühgetrocknet wird. Quelle: Molkerei Ammerland

Nachhaltige Lösungen für wirtschaftlichen Nutzen

Erstmals installierte das GEA-Service-Team die Software bei zwei eigenen älteren Bestandsanlagen und einer eines anderen Herstellers. Die notwendigen Umrüstungen erfolgten im laufenden Betrieb. Die Einführung der Tools in den insgesamt vier Membrananlagen bringt der Molkerei Ammerland nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Die jährlichen Einsparungen von rund 180.000 Euro ermöglichen einen Return on Investment von weniger als zwei Jahren. „Diese Ergebnisse beweisen, dass nachhaltige Technologielösungen nicht nur umweltfreundlich, sondern auch finanziell vorteilhaft sind“, betont Hansen. Die Kombination aus Ressourceneffizienz und Kostensenkung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Molkerei und unterstützt ihre Umweltziele.

Die erfolgreiche Implementierung dieser digitalen Technologien zeigt das Potenzial, das GEA Smart Filtration CIP und Flush für bestehende und neue Filtrationsanlagen bieten. GEA plant, die Tools verstärkt in der Molkerei- und Lebensmittelindustrie einzusetzen, um weitere Anlagen zu optimieren. Beide Tools gehören zum GEA-Serviceportfolio für Upgrades und Modernisierungen, auch für Systeme anderer Anbieter.