Effizientes, hygienegerechtes Konzept
Roboter verpacken Kartoffelklöße
Bis zu 160 frische KartoffeIklöße verpacken vier hygienegerechte Roboter bei Friweika in Sachsen pro Minute – ohne mit den Klößen in Kontakt zu kommen. Das ebenso ungewöhnliche wie effiziente und hygienegerechte Konzept wurde von Kröning-Automation erdacht und projektiert – und mit Stericlean-Robotern von Stäubli umgesetzt.
Vor Weihnachten und anderen Feiertagen geht es rund bei Friweika – im wahrsten Sinne des Wortes. Dann produziert das Unternehmen Tag für Tag bis zu 180.000 gerollte Klöße. Und das ist nur ein kleiner Teil des Produktspektrums, zu dem unter anderem auch Kloßteig (bis zu 90.000 Kilogramm pro Tag) sowie Bratkartoffeln zum Fertigbraten, Kartoffelgratin und weitere Halbfertigprodukte auf Kartoffelbasis gehören.
Rund 350 Beschäftigte sind bei der 1970 gegründeten Friweika – die Abkürzung steht für „Frische Weidensdorfer Kartoffeln“ – in Westsachsen tätig. Die Produktion ist, wie bei diesen Mengen nicht anders zu erwarten, hoch automatisiert. Weil – Stichwort Convenience – fertig geformte Klöße ein stark wachsendes Produktsegment sind, stand das Unternehmen vor der Aufgabe, die Leistung in diesem Fertigungsbereich zu steigern.
Diese Aufgabe gingen die Verantwortlichen gemeinsam mit Kröning-Automation in Dohna an, einem Spezialisten für die Automatisierung in der Lebensmittelproduktion, der in der Vergangenheit bereits mehrere Produktionsanlagen für Friweika projektiert hat.
Höchste Hygienestandards und Roboter
Diese Ansprüche sind so hoch, dass Friweika Roboter und Greifer nicht mit den in der Lebensmittelproduktion üblichen Reinigungsmitteln einschäumt und anschließend abspritzt werden. Vielmehr kommt hier Wasserstoffperoxid (H2O2) zum Einsatz, das eigentlich eher in nochmals sensibleren Sterilprozessen der Pharmaproduktion zur Anwendung kommt. Weil H2O2 auch Oberflächen angreift, sind die voll VHP-resistenten Stericlean-Roboter vom Typ TX2-90 mit ihren speziell behandelten Oberflächen die richtige, aber auch die nahezu einzig mögliche Wahl.
Die vollgekapselte Kinematik mit abgedichteter vertikaler Kabelführung und der Einsatz von lebensmittelverträglichem Öl der Klasse NSF H1 zeigen ebenfalls, dass diese Roboter von Grund auf für hygienisch anspruchsvolle Anwendungen in der Food- und Life-Science Branche entwickelt wurden.
Abgesehen von der Einhaltung höchster Hygienestandards haben Kröning und Friweika generell die richtige Wahl getroffen: Denn Stäubli Roboter zeichnen sich durch dauerhaft hohe Präzision bei gleichzeitig beeindruckender Dynamik aus. Das Beste dabei: Die Roboter erreichen auch unter Einsatz lebensmittelverträglicher Schmierstoffe ihre volle Performance und müssen nicht mit gedrosselter Leistung betrieben werden.
Eine hohe Fertigungstiefe mit eigenen Präzisionsgetrieben sowie eine kompakte Bauweise sind weitere Konstruktionsmerkmale. Marko Wunderlich: „Auch das war uns wichtig – der Platz im Nassbereich der Kloßabfüllung ist begrenzt.“
Alles in allem ermöglicht die robotergestützte Verpackungslinie, die ohne direkten Kontakt von Roboter und Kartoffelkloß auskommt, eine hochdynamische und präzise Produktion. Neben der garantierten Einhaltung strengster Hygienestandards bietet sie aus Anwendersicht eine gesteigerte Produktivität und durchwegs gleichbleibende Produktqualität.