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Mehr Sicherheit bringt höhere Produktivität
Maßgeblich für die funktionale Sicherheit von Maschinensteuerungen in Europa ist die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG in Verbindung mit der Norm EN ISO 13849. Tobias Hartherz: „Die EN ISO 13849 setzt die Messlatte für die funktionale Sicherheit von Steuerungen sowie die sichere Arbeit mit pneumatischen und elektrischen Antrieben.“ Werden beispielsweise Werkstücke, Chemikalienbehälter oder Werkzeuge über einen senkrecht hebenden, pneumatischen Zylinder angehoben, müssen Vorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, dass dieser Zylinder unerwartet absinkt. Ein sicherer und schneller Stopp aller Antriebe ist ebenfalls vonnöten, um das Risiko für Mitarbeiter zu minimieren.
Entsperrbare Rückschlagventile für sicheren Halt
Diese Sicherheit gaben bisher regelmäßige Testroutinen, die prüfen sollten, ob Sicherheitsfunktionen wie „sicherer Stopp“ an jedem einzelnen Ventil noch funktionieren. Das ist nötig, damit die Anlagen weiter, gemäß EN ISO 13849, betrieben werden können. Für die Diagnose haben die Antriebe Signalgeber an den Hub-Enden. Wird das Pilotventil entlüftet, sollte das Rückschlagventil die Druckluft fehlerfrei einsperren, der Antrieb kann die Endlage nicht erreichen und die Prüfung ist bestanden. Dieser Test wird in beiden Antriebsrichtungen durchgeführt. Solche separaten Prüfungen seien mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden, so Hartherz. Zudem müssen die entsprechenden Prozesse und Arbeitsabfolgen in der Steuerung programmiert werden. Das kostet Zeit und Geld. Deshalb haben die Pneumatikexperten des Unternehmens ein Konzept entwickelt, um die separate Prüfung der Rückschlagventile überflüssig zu machen. Die innovativen, entsperrbaren Rückschlagventile der Serie XT34-303 sind jetzt mit einer Schieberabfrage ausgestattet. Sie erlaubt die direkte Überwachung der Ventile – die aufwändigen Testroutinen entfallen somit.
„Für den Einsatz in der rauen Umgebung der Lebensmittel- und Medikamentenproduktion, wo zur hygienischen Anlagenreinigung oft Wasser, Natronlauge, Salpetersäure und Wasserstoffperoxid unter Hochdruck eingesetzt werden, ist zudem eine Ausführung unserer neuen Rückschlagventile in Edelstahl verfügbar“, erläutert Tobias Hartherz. Diese Variante ist robust und bietet eine besonders lange Lebensdauer in anspruchsvollen Umgebungen. Smc stellt darüber hinaus eine passende Sistema-Bibliothek zur Verfügung – daraus können Anwender alle sicherheitsrelevanten Kennzahlen der verwendeten Bauteile in ihr eigenes Sistema-Projekt einlesen.
Sichere Steuerung für kritische Systeme
Für eine sichere Arbeitsumgebung muss auch die Steuerung kritischer Systeme jederzeit zuverlässig funktionieren. Damit der Betrieb sicher ist, müssen sie jedoch in ein passendes Steuerungskonzept integriert sein. Dazu werden intelligente Lösungen benötigt, die beispielsweise verhindern, dass die Anlage nicht unerwartet wieder anfährt, während sich Mitarbeiter etwa für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten im Gefahrenbereich bewegen. Die Magnetventilserien VQC-X77 und SY-X25 von SMC setzen diese Funktion mit dem Sicherheitsprinzip „Gesicherte Position“ um. Beide Serien sind mit einem weichgedichteten, bistabilen Ventil mit Raste ausgestattet. Damit erfüllen sie die Vorgaben der EN ISO 13849 für den Betrieb in sicherheitsrelevanten Steuerungen. Tobias Hartherz: „Systeme, die nur auf Reibung basieren, sind gemäß der Norm nicht ausreichend. Deshalb werden die bistabilen Ventile mit Raste eingesetzt, um dieses Sicherheitsprinzip zu erfüllen.“ Auch im Normalbetrieb sind die Ventile zuverlässig und leistungsfähig. So bringt die SY-Serie Druckluft mit einer maximalen Durchflussmenge von 1.500 Liter pro Minute dorthin, wo sie gebraucht wird – und mit bis zu 200 Millionen Schaltzyklen in der Stahlschieberversion, sind sie zudem besonders langlebig für den dauerhaft reibungslosen Betrieb.