VERPACKEN & KENNZEICHNEN

High-Speed-Verpacken mit papierbasierten Schlauchbeuteln

Heißsiegelverfahren im Hochleistungsbereich 


 

„Sustainable Packaging“ ist aktuell das Buzzword in der Verpackungsbranche. Nicht ohne Grund: So ergab eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners im März 2021, dass bei fast drei Viertel der befragten Verbraucher nachhaltige Verpackungen hoch im Kurs stehen.


Als besonders nachhaltiges Material wurde von den Konsumenten Papier bewertet, das für 70 Prozent eine Alternative zu gängigen Materialien darstellt. Dadurch wächst nicht nur der Druck auf Markenartikler, entsprechende Lösungen anzubieten. Auch die Verpackungsbranche ist gefragt: Sie muss auf die Wünsche von Konsumenten, Handel und nicht zuletzt auf die Vorgaben des Gesetzgebers mit ressourcenschonenden Materialien und Prozessen reagieren und nachhaltige Verpackungen dort einsetzen, wo es möglich ist. Ein Trend, den natürlich auch die Hersteller von Verpackungsmaschinen aufgreifen. Das mittelständische Unternehmen Theegarten-Pactec hat seine modulare Hochleistungs-Verpackungsmaschine FPC5, zum Verpacken von Schokoladenprodukten, weiterentwickelt. Mit ihr ist das Verarbeiten von papierbasierten Schlauchbeuteln per Heißsiegelverfahren im Hochleistungsbereich möglich.


Das Unternehmen hat diese Entwicklung, in Richtung Nachhaltigkeit, schon seit Langem im Blick und in diesem Zusammenhang beispielsweise materialsparende Einschlagsarten entwickelt oder seine Maschinen auf die Verarbeitung besonders dünner Folien optimiert. Die modulare Hochleistungs-Verpackungsmaschine für Riegel- und Tafelprodukte in Schlauchbeutel wurde so weiterentwickelt, dass sie nun papierbasierte Packmittel verarbeiten kann: Zum einen per gängigem Kaltsiegelverfahren, zum anderen aber per weitaus komplexerem Heißsiegelverfahren. Wo sonst für herkömmliche Folien in diesem Bereich Geschwindigkeiten von 80 bis 120 Meter pro Minute möglich sind, wird für das papierbasierte Packmittel auf der FPC5 eine Leistung von beeindruckenden 90 Meter pro Minute erreicht. Das entspricht 600 größeren 40 Gramm Schokoladenriegeln pro Minute.


Dank der Lösung lässt sich auf der Maschine nun eine Schlauchbeutelverpackung aus Barrierepapier mit integrierter Heißsiegelfähigkeit und einem reinen Papieranteil von mindestens 95 Prozent herstellen. Aufgrund der geringen Anteile an Siegelmaterial und Barriereschicht gegen Durchfetten, Feuchtigkeit oder andere Umwelteinflüsse, lassen sich die hergestellten Verpackungen im Papierabfallstrom voll recyclen und für neue Anwendungen wiederverwerten. Ganz konkret wird die optimale Verarbeitung der papierbasierten Verpackung an der FPC5 durch das präzise Vorheizen des Längssiegel- und des Quersiegelbereichs des Papiers erreicht: Dazu wird der Siegelbereich bereits während des Abrollvorgangs vorgewärmt. Dank einer technisch ausgeklügelten Vorziehstrecke verformt sich das Papier bei diesem Arbeitsschritt nicht. So erhält das Papier punktuell, noch vor dem Verpacken der Schokoladenriegel und vor dem Heißsiegeln, eine höhere Ausgangstemperatur. Beim eigentlichen Siegelprozess muss daher sehr viel kürzer Wärme über die Siegelwerkzeuge in das Papier eingebracht werden, um die optimale Siegeltemperatur zu erreichen. Dank dieser verkürzten Siegelzeit kann die hohe Geschwindigkeit von 90 Meter pro Minute erreicht werden.

Um das empfindliche Packmittel zu schonen, hat Theegarten-Pactec auch an dieser Stelle mitgedacht und das Siegelprofil beziehungsweise die Siegelbacken optimal auf das Material Papier angepasst. Regelbare Heiztemperaturen lassen den Prozess sowohl an die Erfordernisse des Packmittels als auch an die Belastbarkeit des zu verpackenden Produktes optimal anpassen. Somit werden Beschädigungen am Packmittel und Produkt verhindert und beides besonders schonend durch die Maschine verarbeitet. Auch an anderer Stelle wurde die Besonderheit des nachhaltigen Verpackungsmaterials berücksichtigt: Für die Herstellung der papierbasierten Schlauchbeutel auf der FPC5 hat Theegarten-Pactec zudem die Formschulter für die Schlauchbeutelherstellung modifiziert. Aufgrund des verwendeten Materials und der auf das Packmittel angepassten Geometrie besteht keine Gefahr, dass das Papier bei der Bildung des Schlauchbeutels knittert oder gar reißt.

Cermex EvoPack bietet eine Bandbreite an Sekundärverpackungsgrößen für die Verwaltung von Kartons, die nur zwei, drei oder vier Produkte enthalten, und großen Transportkartons mit 24+ Behältern, die umgepackt werden und ist gleichzeitig in der Lage, die hohen Produktionszahlen für Standardformate zu verarbeiten. Mit ihren flexiblen und extremen Produktmengen pro Karton kann die Plattform den Herstellern mit signifikanten Kostenersparnissen bei Material-, Anlagen- und Energieverbrauch helfen, ihre Bruttomarge zu verbessern. Außerdem wird sie sicher deutlich zur Reduzierung ihrer CO2-Bilanz und Erfüllung ihrer Nachhaltigkeitsziele beitragen. Mit einer Produktionsleistung von bis zu 60 Kartons pro Minute und einer kompakten Stellfläche von weniger als 30 Quadratmeter bietet Cermex EvoPack schnelle und wiederholbare Formatwechsel von lediglich 5 Minuten für einen Wechsel des Kartonformats bis 15 Minuten, wenn sowohl Flaschen- als auch Kartonformat gewechselt werden.


Die FPC5 ist so ausgestattet, dass das sogenannte „Zwickeln“, also das Eindrücken des Packmittels an der Querflosse, mit der Papierverpackung problemlos möglich ist und das Papier auch an dieser Stelle nicht reißt. Dadurch kann aus Papier ein gerader Verpackungsabschluss geformt werden. Eine breite Querflosse, die das Weiterverpacken der Schokoladenriegel in eine Zweitverpackung erschweren und unnötig Platz kosten würde, wird dadurch effektiv vermieden. Mit dem Kartonierer BLM liefert Theegarten-Pactec gleich die passende Maschine für eine Zweitverpackung in Kartons. Der Kartonierer ist konzipiert für die optimale Anpassung an eine Primärverpackungsmaschine im Hochleistungsbereich. Die Kombination aus Schlauchbeutelmaschine und Kartonierer ermöglicht somit eine effiziente Erst- und Zweitverpackung mittels papierbasierter Verpackungsmaterialien. Dank der Lösung des Unternehemens, die zum Patent angemeldet wurde, können Hersteller aus der Süßwarenindustrie nun optimal auf die Nachfrage von Konsumenten und Handel reagieren und mit nachhaltigen Verpackungsalternativen punkten.