ANLAGEN & KOMPONENTEN
Retrofit von Maschinen und Anlagen
Push-in-Anschlusstechnik
In allen Applikationsfeldern der industriellen Anschlusstechnik hat sich der Push-in-Anschluss mit seinem orangefarbenen Drücker inzwischen durchgesetzt. Seit fast 15 Jahren baut Phoenix Contact sein PT-Reihenklemmenprogramm konsequent um diesen zeitgemäßen Anschluss aus. Inzwischen sind mehrere Milliarden dieser kleinen Drücker in den Schaltschränken dieser Welt verbaut.
Die Push-in-Technik konnte sich auf dem Markt so rasant ausbreiten, weil die Vorteile Entscheider und Anwender gleichermaßen überzeugen. Die einfache und intuitive Bedienung sowie die hohe Zuverlässigkeit verhelfen ihr zur hohen Akzeptanz auf dem Weltmarkt. Immer mehr Anwender setzen daher auf Federkraft, auch weil die Federstähle zuverlässiger geworden sind und eine langzeit-stabile Kontaktierung mit gleichbleibenden Kräften ermöglichen. Eine Kontrolle der Anschlussstelle ist somit nicht länger erforderlich.
Abb.: Intuitive Bedienbarkeit: oben der Pusher, seitlich der Leiteranschluss – das Anschlussprinzip erklärt sich von selbst.
Innovation aus Tradition
Lange vergessen ist die Annahme, dass bei Schraubanschlüssen eine Aderendhülse verwendet werden muss. Sollten aber Aderendhülsen verwendet worden sein, ist das hilfreich bei der Nutzung der Push-in-Technik. Die Leiter können dann direkt gesteckt werden – wie es der Anwender bereits von den Push-in-Reihenklemmen her gewohnt ist. Der große Drücker kann mit vielen verschiedenen Werkzeugen betätigt werden. Der Anwender kann durch den hohen Wiedererkennungswert der Push-in-Reihenklemme sofort die Art der Anschlusstechnik problemlos identifizieren.
Das Fassungsvermögen der PTV-Anschlussstelle ist für eine Federzugklemme einzigartig. Bei der neuen Reihenklemme PTV 6 können 10 Quadratmillimeter starre sowie flexible Leiter angeschlossen werden. Maximal können 2 x 4 Quadratmillimeter flexible Leiter mit einer Twin-Aderendhülse angeschlossen werden – ein wichtiger Unterschied zum Schraubanschluss. Beim federnden Anschluss, wie die PTV-Klemme ihn besitzt, müssen zwei flexible Leiter mit einer Aderendhülse verbunden sein. Beim Schrauban-schluss war die Twin-Aderendhülse nicht zwingend erforderlich.
Das Anschlussprinzip der PTV-Klemmen erschließt sich also schnell: der Drücker signalisiert, dass es sich um eine Push-in-Klemme handelt, der große seitliche Leitereinführtrichter weist darauf hin, von wo der Leiter anzuschließen ist. In dieser Art der Leiterführung liegt der markanteste Unterschied zur gängigen PT-Reihenklemme.
Abb.: Verdrahtungsrichtung bringt Übersichtlichkeit: die Markierung garantiert eine gute Lesbarkeit, und der Leiteranschluss ist deutlich durch den herabgesetzten Pusher quittiert.
Einfachheit der Markierung
Wie der Anwender es von der Schraubklemme her gewohnt ist, hat die PTV-Serie zwei seitliche Markierungsnuten oberhalb des Leitereinführtrichters. Hier können die gewohnten Zackband-schildchen in der großen (ZB) sowie in der flachen (ZBF) Ausführung montiert werden. Auch im Kontext der Markierung ist der Aspekt der Biegeradien von Interesse: die Leitermarkierung kann auf den geradlinig geführten Leitern gut aufgebracht und abgelesen werden.
Ein starkes Argument für den Einsatz der Schraub-klemme war stets die einfache Prüfbarkeit – die Prüfspitze des Spannungsprüfers wird auf den Schraubenkopf kontaktiert. Bei den PTV-Klemmen wurde das Prüfloch, das bei den PT-Klemmen einen Durchmesser von 2,3 Millimeter aufweist, optimiert. Die besondere Strombalkengeometrie umfasst dabei teilweise die Prüfspitze – und sorgt für einen sicheren Prüfkontakt.
Abb.: Vorteil Doppelstockklemme: Der Ebenenversatz ermöglicht bei voller Verdrahtung den ungehinderten Zugang zur unteren Anschlussebene und deren Pusher.
Henning Vieregge,
Produktmanager,
Industrielle Verbindungstechnik bei