FOOD



 Temperatur-, Luftzufuhr- und Feuchteregelung 

Trocknungsprozess in der 
PetFood-Herstellung

Belohnungssticks aus der Fessmann-Produktion. JUMO GmbH & Co. KG

Chicken-Roll auf dem Wagen.

Die industrielle Herstellung von Hundenahrung ist ein hochkomplexer Prozess, der technisches Fachwissen, präzise Steuerung und die Berücksichtigung von Marktanforderungen erfordert. Im Zentrum dieses Prozesses steht die Trocknung der Produkte, die sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch auf die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Rolle spielt. Fessmann beherrscht diese Prozesse. Fessmann und JUMO verbindet seit Jahren eine enge und vertrauensvolle Partnerschaft. Aktuell bezieht FESSMANN vor allem den JUMO variTRON 500 als Steuerungskomponente, zudem Widerstandsthermometer und Thermoelemente, um die eigenen Öfen optimal zu betreiben.

 

Steuerung des Trocknungsprozess 

Im Vergleich zu anderen Lebensmittelsegmenten, wie etwa der Wurstherstellung, unterscheidet sich die Trocknung von Tiernahrung grundlegend. Während bei Wurstprodukten die Trocknung der Oberfläche im Vordergrund steht, liegt der Fokus bei PetFood auf der durchgängigen und gleichmäßigen Trocknung – sowohl innen als auch außen. Dies ist ein kritischer Faktor, um eine hohe Produktqualität zu gewährleisten, insbesondere bei Produkten, die für den Endkunden visuell ansprechend sein müssen. Der Aufbau von technischem und wissenschaftlichem Know-how ist hierbei unverzichtbar. 

„Es geht darum, eine gleichmäßige Trocknung zu ermöglichen, die sowohl die Haltbarkeit des Produkts als auch die sensorische Qualität sicherstellt. Tiernahrungshersteller investieren in diesem Bereich erheblich, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.“

Fessmann-Gesellschafter Uli Fessmann

Chicken Jerky im Produktionsprozess.



Die Steuerung des Trocknungsprozesses ist ein technischer Aspekt, der eine präzise Kontrolle erfordert. Wichtige Faktoren sind hierbei die exakte Temperaturregelung, die gleichmäßige Luftzufuhr sowie die Feuchteregelung. Jeder dieser Parameter muss genau überwacht werden, um eine gleichmäßige Trocknung zu erreichen.

Die Qualitätssicherung spielt eine ebenso bedeutende Rolle wie in der Herstellung von Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr. Der Trocknungsprozess muss so gestaltet sein, dass er reproduzierbar und exakt auf die jeweiligen Rezepturen der Tiernahrung abgestimmt ist. 

„Da jede Rezeptur andere Anforderungen an den Trocknungsprozess stellt und eine höhere Erhitzung als bei herkömmlicher Ware erforderlich ist, muss für jedes Produkt ein eigener Prozess entwickelt werden“, sagt Denis Gabriel, Geschäftsführer von Fessmann. Dies mache die Entwicklung der PetFood-Herstellung "empirisch und sehr spannend".

JUMO beliefert Fessmann mit Komponenten zur Temperaturmessung, unter anderem dem JUMO variTRON 500.

Herausforderungen in der Tiernahrungsproduktion

Die Herstellung von Hundenahrung umfasst ein breites Produktspektrum, von Snacks und Belohnungsartikeln über Trockenfutter bis hin zu Nassfutter. „Die Zeiten, in denen man Hunde mit Essenresten oder Schlachtabfällen gefüttert hat, sind schon lange vorbei“, sagt Gabriel weiter. 

Diese Vielfalt stellt die Anlagen von Fessmann vor besondere Herausforderungen, da jede Produktvariante unterschiedliche Anforderungen an den Produktionsprozess hat. Für jedes Produkt muss die Anlage entsprechend konfiguriert und überwacht werden, insbesondere im Hinblick auf den Trocknungsprozess.

Die liegende Position vieler Produkte während der Trocknung erschwert diesen Prozess zusätzlich. Eine detaillierte Steuerung des Trocknungsprozesses ist deshalb entscheidend, um eine gleichmäßige Trocknung und eine hohe Produktqualität zu gewährleisten.

Eine weitere Herausforderung besteht in der Ressourcenschonung. Nachhaltigkeit ist in der modernen PetFood-Produktion ein zentrales Thema. Es wird zunehmend darauf geachtet, dass die Prozesse ressourceneffizient und wirtschaftlich gestaltet werden, ohne dabei die Qualität der Produkte zu beeinträchtigen.

Sobald die Snacks den Fessmann-Ofen verlassen haben, werden Distributoren unterschiedlicher Größe beliefert. Diese liefern wiederum nach dem jeweiligen Vertriebskonzept an Händler oder direkt in den OEM-Markt.

Chicken Jerky auf dem Rost.

Marktentwicklung und Besonderheiten

Nordamerika stellt den größten Absatzmarkt für Tiernahrung dar. Der Markt für PetFood hebt sich deutlich von der herkömmlichen Nahrungsmittelproduktion ab. So spielen nicht nur die inneren Werte der Produkte, sondern auch deren Optik eine zentrale Rolle. Die Produkte müssen visuell ansprechend und für den Kunden, der zunehmend hochwertige Nahrung für seine Haustiere fordert, attraktiv sein.

Auch die Beschaffenheit der Oberflächen von Tiernahrungsprodukten ist anders als bei Nahrungsmitteln für Menschen. So muss bei der Herstellung von Tiernahrung darauf geachtet werden, dass die Produkte für Tiere leicht verzehrbar sind. „Ein Happs, und der Leckerbissen ist schon so gut wie im Magen“, sagt Gabriel.

Ein entscheidender Qualitätsfaktor in der Tiernahrungsherstellung ist der sogenannte aW-Wert (Wasseraktivität). Dieser Wert gibt an, wie viel Wasser in einem Produkt verfügbar ist, was direkt die Haltbarkeit und die mikrobiologische Sicherheit beeinflusst. „Der aW-Wert unterliegt strikten Vorgaben und muss im Produktionsprozess präzise überwacht und eingestellt werden, um die gewünschten Qualitätsanforderungen zu erfüllen“, führt Gabriel aus.

Anzahl der Heimtiere in Deutschland.

Appetitliche Hunde-Snacks

Die Herstellung von Hundenahrung ist eine technologische Herausforderung, die durch den Einsatz moderner Anlagen und die Entwicklung maßgeschneiderter Prozesse gemeistert wird. Die gleichmäßige Trocknung der Produkte, die Steuerung von Temperatur, Luftzufuhr und Feuchtigkeit sowie die Einhaltung hoher Qualitätsstandards sind entscheidende Faktoren. 

Denis Gabriel bringt es auf den Punkt: „Der beste Freund des Menschen ist der Hund. Und für diesen sollen schließlich unwiderstehliche Snacks herauskommen. Da kann man sich schon mal ins Zeug legen. Pfote drauf!“

Gesellschafter Uli Fessmann und Geschäftsführer Denis Gabriel freuen sich, dass die Sticke aus ihren Öfen bei den Vierbeiner so gut ankommen.

Autor



Michael Klose
Presseprecher 

JUMO